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Die Nacht des schwarzen Zaubers

Die Nacht des schwarzen Zaubers

Titel: Die Nacht des schwarzen Zaubers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Verbindung zu Sathra führt.«
    Sie sahen Claudia und Fred kommen. Das Wasser perlte von ihren schlanken Körpern, die in der Sonne glänzten. Ein schönes Paar. Sie liefen am Strand entlang, jagten sich und benahmen sich so kindisch, wie es nur Verliebte können.
    »Ich werde mit Sathra noch einmal reden«, sagte Baumann nachdenklich.
    »Sie will nicht reden, sie will dich haben, Alex!«
    »Dann melden wir das Waffenlager doch nach Mahé und rufen das Militär zum Schutz.«
    »Womit wir die Vollendung des Paradieses erreicht hätten«, sagte Hansen bitter. »Es ist zum Kotzen mit den Spielregeln der menschlichen Gesellschaft.«
    Am nächsten Tag ankerte vor der Bucht die elegante Luxusjacht von Bob Skey. Sie mußte in der Nacht gekommen sein. Dr. Rank, der Frühaufsteher, entdeckte sie im Gold der aufgehenden Sonne. Er holte sofort seine Trompete und blies Alarm. »Der hat uns noch gefehlt!« sagte er, als Marga, Dylon und Claudia aus dem Haus stürzten. Auch Baumann konnte von seinem fast bezugsfertigen Haus die Jacht sehen. Von seinem Beobachtungssitz auf dem Felsen kam Hansen herunter, er hatte heute die Nachtwache über dem Teufelsloch gehabt.
    »Verdammte Scheiße!« fluchte er und blickte an Baumann vorbei. »Ich gebe es zu, bin eingepennt. Ich habe ihn nicht kommen sehen. Aber das bügele ich aus, Alex. An Land kommt er nicht, solange Titus am Strand steht.« Er steckte den Kopf in eine Wassertonne, schüttelte sich wie ein nasser Hund und lief hinüber zur Hauptbucht. Die ersten Eingeborenen versammelten sich bereits. Balolonga kam aus seinem Bürgermeisterhaus, ohne seinen Homburghut, was bewies, daß ihm der Besuch nicht willkommen war.
    Bob Skey dachte gar nicht daran, wieder vor die Fäuste Hansens zu kommen. Von seinem Salon aus beobachtete er durch das Fernglas die Küste von Aimée und setzte sich dann an sein Funkgerät. Sowohl bei Baumann als auch bei Fred Dylon zirpte es aus den Lautsprechern.
    »Hier spricht Skey«, sagte Bob genüßlich. »Wie geht es den schönen Damen Baumann?«
    »Typisch Bob!« lachte Dylon. »Er hat nur Frauen im Kopf.«
    »Sie kennen Skey?« fragte Marga. Sie saß hinter ihm und bewunderte die Funkapparatur. Für sie war das alles faszinierend, die Drähte und die Zeiger auf den Skalen, die Knöpfe und Schalter, die roten und die grünen Signallampen.
    »Ein reicher Playboy, der Touristen herumfährt, nur um sich zu beschäftigen und sich an schöne Frauen heranzumachen. Hat in Australien ein Riesenvermögen geerbt.«
    »Aber kein Benehmen«, sagte Claudia böse. Sie dachte an Bobs Versuch, sie im Palmenwald zu überwältigen. Wenn Hansen nicht gekommen wäre … Sie senkte den Blick und mußte im stillen zugeben, daß sie Skey damals fantastisch gefunden hatte. Ein wettergebräunter, charmanter, beherzter Mann … manchmal träumt ein Mädchen mit neunzehn Jahren von einem solchen Liebhaber.
    »Es geht ihnen gut«, antwortete Fred Dylon. »Was führt Sie nach Aimée, Bob?«
    »Er sehnt sich nach Prügel«, knurrte Dr. Rank.
    Im Lautsprecher knackte es wieder. »Ich wollte mich nur in Erinnerung bringen, weiter nichts«, sagte Skey. »Es gibt mich noch. Ende.«
    Dylon sah verblüfft das Funkgerät an. »Der spinnt!« sagte er trocken. »Aber was soll er aus Langeweile auch anderes tun?«
    Die weiße Jacht blieb draußen vor dem Korallenriff liegen … man gewöhnte sich daran – ein weißer Fleck auf dem Meer, nichts weiter. An Land kam niemand, und es fuhr auch kein Eingeborenenboot hinaus. Balolonga hatte es verboten.
    Am dritten Tag war plötzlich Claudia verschwunden. Man merkte es erst, als sie bei Einbruch der Dunkelheit nicht zu Hause war. Dylon hatte den ganzen Tag an seiner Funkstation gebastelt und dann beim Errichten eines Wasserturmes neben Baumanns Haus geholfen. Wohin Claudia gegangen war, wußte keiner. Volker kam braungebrannt vom Fischfang zurück. Er war guter Dinge und fröhlich: ein Bild der Gesundheit.
    »Das glaubt kein Arzt!« sagte Dr. Rank in diesen Tagen. »Medizinisch darf das einfach nicht wahr sein!«
    Gegen neun Uhr abends tickte es wieder in den Lautsprechern. Dylon und Baumann stellten auf Empfang. Eine fremde Stimme meldete sich. »Wo ist Mr. Baumann?«
    »Hier!« rief Baumann erregt. »Wer sind Sie?«
    »Zunächst das Wichtigste. Ihrer Tochter geht es vorzüglich. Sie wird gleich zu Ihnen sprechen.« In seiner Funkstation drehte Dylon an Knöpfen und Schaltern. Seine Hände zitterten. Er versuchte, den fremden Sender anzupeilen. Claudia,

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