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Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Titel: Die Nacht Hat Viele Augen -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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herausgeflattert.
    Die Tür hinter ihm wurde geöffnet, und er erkannte Maras Parfum, eine erdige, verlockende Mischung aus ätherischen Ölen. Sie verursachte kein Geräusch, als sie sich über den cremefarbenen Aubusson-Teppich näherte.
    »Ich habe Riggs hinausgebracht«, sagte sie. »Charlie bringt ihn zurück ans Festland.«
    »Danke, Mara.« Beinahe hätte er sie für heute entlassen. Er wusste aus bitterer Erfahrung, dass Sex zum Desaster werden konnte, wenn seine Stimmung so heikel war, aber auch er hatte seine Schwächen. Er drehte sich um und sah sie an.
    Sie hatte sich umgezogen. Fort war das schwarze Abendkleid, geschlitzt bis zur Hüfte, das sie extra ausgewählt hatte, um den japanischen Kopfschmuck aus Perlen und Lapislazuli, eine exquisite Antiquität, zu betonen, den sie auf einer kunstvollen Hochsteckfrisur getragen hatte. Jetzt hatte sie ihr dunkles Haar geöffnet. Die Frisur hatte Wellen hinterlassen, die ihr nun einen weicheren, verletzlicheren Ausdruck verliehen. Sie trug eine kurze Tunika aus weißer Seide, einfach und gerade geschnitten, die ihre gebräunten Beine betonte. Der Zehenring war fort.
    Sie erwiderte seinen Blick, die grünen Augen undurchdringlich, und kam schweigend zu ihm. Vor der Monitorwand blieb sie stehen und betrachtete für einen Moment die Bildschirme, dann deutete sie auf den, der schwarz war. »Ist er kaputt?«
    Victor schüttelte den Kopf. »Der Liebhaber meiner Nichte legt Wert auf seine Privatsphäre.«
    Sie nickte, ohne überrascht zu sein, und wandte ihren Blick wieder den Monitoren zu. »Die beiden geben zusammen ein gutes Bild ab«, bemerkte sie.
    Er stand auf und spürte den ersten Hauch erwartungsvoller Hitze in sich aufsteigen. Verblüffend. Er näherte sich ihr von hinten und beugte sich vor, um ihren Duft einzuatmen und ihr schimmerndes kastanienbraunes Haar zu berühren.
    »Hast du das Kleid von Dolce & Gabbana für sie ausgesucht?«
    Mara hob kurz die schmalen Schultern. »Es stand ihr am besten. Es war nicht schwer, dafür zu sorgen, dass sie gut aussah. Sie ist umwerfend.«
    »Genau wie du, meine Liebe«, sagte Victor. »Genau wie du.« Er hob ihr Haar, um die Linie ihres Rückens zu bewundern. Die feinen Wirbel zarter Haare in ihrem Nacken. »Entzückend.«
    Mara lächelte ihn unter ihren dicken schwarzen Wimpern hindurch an, dann sah sie wieder auf den Monitor. Sie nahm die Maus, die neben der Tastatur lag, und klickte erfahren und schnell so lange auf dem Bildschirm herum, bis sich eines der Bilder auf Monitor siebzehn vergrößerte und die anderen Fenster zum Teil überdeckte. Sie vergrößerte es erneut, bis das Bild den gesamten Monitor ausfüllte.
    Es war Sergio, der Kurator, verschlungen in einem komplizierten Knoten mit zwei wunderschönen jungen Asiatinnen und einem muskulösen blonden Jungen. Victor hätte schwören können, dass für einen Mann in Sergios Alter eine solche Verrenkung anatomisch nicht möglich wäre.
    Sie sahen einen Moment zu. Mara klickte auf Monitor neun. Es war der gefeierte Kardiologe Dr. Wade, der gerade seinem eigenen Herzen ein anstrengendes Training verpasste. Sie beobachteten, wie eine schlanke kaffeebraune Frau in einem schwarzen Bustier einen bestimmten Körperteil des bekannten Arztes mit einer pinkfarbenen Creme einsalbte und dann, ganz langsam, ein beeindruckendes Sexspielzeug in eben diesen Körperteil einführte – zum augenscheinlich großen Vergnügen des besagten Herrn.
    Langsam klickte sich Mara durch die anderen Monitore und blieb einen Augenblick an dem Bild einer schönen jungen Brünetten hängen, die sich, nur noch in kaum wahrnehmbare Unterwäsche gekleidet, auf Händen und Knien vor- und zurückwiegte. Sie war verschwitzt, ihre Haut gerötet, die Augen hatte sie halb geschlossen, während ein lokaler Software-Mogul sie heftig von hinten bearbeitete.
    Victor hatte wenig Interesse daran, was auf den Bildschirmen zu sehen war; es langweilte ihn schon seit Ewigkeiten. Aber Mara zu beobachten, wie sie zusah, führte dazu, dass seine eigene Lust erwachte, langsam und geschmeidig wie eine Schlange, die ihren Winterschlaf beendete.
    »Du siehst gern zu, Mara?«, erkundigte er sich leise.
    Sie verlagerte das Gewicht, bis sie sich gegen ihn lehnte, ein leichtes, warmes, seidenweiches Gewicht. »Ich mag viele Dinge«, sagte sie.
    Er legte seine Hand auf ihren seidenweichen Schenkel und ließ sie unter ihren kurzen Rock gleiten. Zu seiner Freude entdeckte er, dass sie darunter nackt war. Und enthaart. Ihre

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