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Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Titel: Die Nacht Hat Viele Augen -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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einmal zu sehen, bemerkte er, während eine neue Welle der Lust ihn durchlief. Er sah sie vor seinem geistigen Auge, nackt, auf dem Bett, ihr Haar auf dem weißen Laken ausgebreitet. Diese grünen Augen voll ehrlichem Verlangen.
    Ja. Es wäre gut. Es würde funktionieren. Er wurde wieder hart. So schnell. Er nickte kurz. »Dann komm. Gehen wir in meine Suite.«
    Victor schlenderte den Flur hinunter und beobachtete Mara, wie sie vor ihm herlief. Ihre nackten Füße machten kein Geräusch auf den kalten Platten. Immer wieder warf sie aus großen Augen einen nervösen Blick über ihre Schulter, und das war auch gut so. Sie war ein intelligentes Mädchen. Sie hatte allen Grund, nervös zu sein.
    Mit einem anzüglichen Lächeln öffnete er die Tür zu seiner Suite und bedeutete ihr hineinzugehen. Auch Mara war hungrig. Und als Belohnung für ihre charmante Aufrichtigkeit würde er dafür sorgen, dass sie bekam, was sie wollte.
    So viel, wie sie nur ertragen konnte.

 
    19
    Riggs bog mit so viel Schwung auf die dunkle Straße ein, dass er den Wagen nur knapp abfangen konnte. Heute Abend ging es ihm wirklich schlecht. Seit Jesse Cahills Tod loderte sein Magengeschwür immer wieder auf, bis er irgendwann nur noch brennenden Schmerz spürte. Medikamente halfen nicht viel, weil er sie mit Bourbon mischte, aber er brauchte den Alkohol, um die Erkenntnis zu betäuben, dass er ein unverbesserliches Stück Scheiße war. Sein Überleben sicherte er nur dadurch, dass er diese Tatsache so lange vor Barbara und den Mädchen geheim hielt, wie es überhaupt nur möglich war.
    Er dachte an den heutigen Morgen. Daran, wie Barbara ihn wieder unter Druck gesetzt hatte, dass er mit ihr zu einem Therapeuten ging.
    »Du musst dich deinen Gefühlen stellen, Eddie«, hatte sie gesagt, mit diesem gottverdammt besorgten Ausdruck im Gesicht, der ihn ganz verrückt machte vor Wut und Scham und den er ihr am liebsten aus dem Gesicht geprügelt hätte. Aber so tief war er noch nicht gesunken, noch nicht, allerdings würde es nicht mehr lange dauern.
    Die Kleine ähnelte Alix sehr, trotz ihrer plumpen Kleidung, der Brille und den straff zurückgebundenen Haaren. Alix’ Mähne war immer perfekt frisiert gewesen, und sie hatte Sachen getragen, für die er ein Monatsgehalt hätte ausgeben müssen. Er hatte noch niemals eine Frau wie sie gehabt, eine umwerfende, strahlende Schönheit. Barbara war durchaus hübsch, aber sie war ein braves Mädchen. Viel zu gut für ihn. Er hatte sie im College kennengelernt und war von ihrem damenhaften Verhalten fasziniert gewesen. Als Ehefrau war Barbara perfekt, und sie war eine gute Mutter für seine beiden Mädchen.
    Aber als er Alix kennengelernt hatte, war irgendetwas in ihm explodiert und hatte alles, an was er bis dahin geglaubt hatte, in Stücke gerissen. Ein Mann konnte glücklich sterben, wenn er eine Frau wie Alix gevögelt hatte. Sie war wild im Bett, wie eine läufige Hündin. Ein paar Linien Koks, die er von ihren perfekten Titten gezogen hatte, reichten, und schon konnten sie es stundenlang treiben und Dinge tun, von denen er bisher nur gehört, die er aber niemals zuvor selbst ausprobiert hatte. Dinge, die er sich mit seiner süßen, ruhigen Barbara niemals vorstellen konnte.
    Er hatte diesen unglaublichen Sommer ’85 nur durchgestanden, indem er seine beiden Leben strikt getrennt hatte. Selbst Haley hatte Gott sei Dank nicht das Geringste mitbekommen, denn die verdeckten Ermittlungen bei Lazar hatte er selbst übernommen, nicht Bill. Barbara hatte die eine Hälfte seiner Welt mit Leben gefüllt, voller Sicherheit und Vernunft und Empfindsamkeit, mit ihren Wollpullovern und ihrem dunklen kurz geschnittenen Haar, mit Frikadellen und Babys und Müsli zum Frühstück. Alix hatte den anderen Teil beherrscht. Nackt, weit offen und voller Verlangen nach ihm.
    Eigentlich hatte er ein ganz gutes Leben geführt, bevor dieses Miststück ihre Beine gespreizt und ihm das Tor zur Hölle gezeigt hatte. Und Victor war es auf so heimtückische Weise gelungen, seine Krallen in ihm zu versenken, dass er es beinah nicht mitbekommen hätte. Sein Leben hatte in dieser Zeit so weit außerhalb der Realität stattgefunden, dass er tatsächlich bereit gewesen war, diesen wertlosen, jammernden Bastard Peter Lazar zu töten, als er herausfand, wie tief er in der Scheiße steckte. Er wollte ihn unter allen Umständen aus dem Weg schaffen, damit er Alix haben konnte – wirklich haben konnte, ganz für sich allein …
    Riggs zuckte

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