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Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Titel: Die Nacht Hat Viele Augen -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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wissen.«
    Ihm war so kalt, dass er am ganzen Körper zitterte. »Ich weiß nichts über …«
    »Halten Sie die Klappe.« Aus Novaks Mund klang es wie ein Pistolenschuss, und die Mündung der Waffe wurde schmerzhaft an seine Halswirbelsäule gedrückt. »Sechzehn Jahre haben Sie die Schuhsohlen von Victor Lazar geleckt, reicht Ihnen das nicht?«
    Riggs’ Unterkiefer klappte herunter, aber kein Laut kam über seine Lippen.
    »Das ist Ihre Chance, mein Freund«, fuhr Novak fort. »Ihre Chance, ihm den Arsch aufzureißen. Ihn dafür bezahlen zu lassen, dass er Sie hat kriechen lassen.«
    Er sah Barbaras Gesicht vor sich. Die Sorgenfalte zwischen ihren Augenbrauen, die inzwischen so tief war, dass nichts mehr sie würde glätten können.
    »Ich arbeite nicht für Victor Lazar«, stieß er hervor. Seine Lippen fühlten sich taub an.
    Novaks Eckzähne schimmerten wie Fänge im blutroten Licht des Raststättenschilds. »Natürlich tun Sie das nicht«, stimmte er zu. »Sie arbeiten jetzt für mich.«
    Riggs atmete einmal tief durch und schüttelte den Kopf. »Nein«, erklärte er. »Machen Sie nur. Drücken Sie ab. Versüßen Sie mir den Tag. Nun machen Sie schon, tun Sie es.«
    Novak betrachtete ihn nachdenklich, dann gab er dem Mann hinter ihm ein Zeichen, der die ganze Zeit schweigend auf dem Rücksitz gesessen hatte. Die Waffe wurde zurückgezogen. »Also gut«, sagte er knapp. »Betrachten wir die Dinge mal aus einem anderen Blickwinkel.«
    »Sie können mich zu nichts zwingen. Mir ist inzwischen alles egal. Ich werde es nicht tun.«
    Novak winkte ungeduldig ab. »Wenn die Aussicht darauf, Victor zu bestrafen und Ihr eigenes armseliges Leben zu retten, Sie nicht ausreichend motiviert, lassen Sie mich Ihnen Folgendes sagen. Vielleicht ist Ihnen nicht bewusst, in welchen Kreisen Ihre Tochter Erin verkehrt.«
    Riggs hätte es nicht für möglich gehalten, dass er sich noch mehr fürchten könnte. Was war er doch für ein Idiot gewesen. Angst war ein Abgrund ohne Boden, und er fiel … tiefer und tiefer.
    »Sie wissen doch von Erins Skiurlaub? Nach Crystal Mountain auf dem Mount Rainier? Mit ihren Freundinnen … Marika und Bella und Sasha.«
    »Ja«, erwiderte er. Seine Stimme war nur noch ein heiseres Krächzen.
    »Erin hat dort gestern einen jungen Mann kennengelernt, während sie heiße Schokolade am Kamin trank. Einen schneidigen Jungen mit einem erotischen ausländischen Akzent und langem blondem Haar. Georg lautet der Name, den er ihr genannt hat.«
    »Nein«, krächzte Riggs.
    »Die junge Dame hat ein erstaunliches Widerstandsvermögen, was ihr zur Ehre gereicht, und auch Ihnen, wenn ich das so sagen darf. Aber Georg ist von seinen Verführungskünsten sehr überzeugt. Er wird es bald in ihr Schlafzimmer schaffen. Er wird mit ihr ins Bett gehen. Und Sie, mein Freund, sind der Schlüssel dazu, welche Qualität dieses Erlebnis für Sie haben wird.«
    »Das können Sie nicht tun.«
    »Oh, das habe ich bereits. Es ist Ihre Entscheidung, Edward. Entweder bleibt es eine bittersüße Erinnerung an eine neu gefundene und dann auf unerklärliche Weise wieder verlorene Liebe … oder es könnte, durch einen kurzen Anruf von meinem Handy, auch zu etwas ganz anderem werden. Etwas, für das ein liebender Vater alles in seiner Macht Stehende tun würde, um es seinem unschuldigen Kind zu ersparen.«
    Riggs schloss die Augen. Er sah Erin, im Planschbecken. Wie sie ihm half, das Laub zusammenzuharken. Auf der Fensterbank, die Knie angezogen, mit einer Zeitschrift. Süße, ruhige Erin, die sich immer so sehr bemüht zu gefallen, gut zu sein.
    »Bitte nehmen Sie sich alle Zeit, die Sie brauchen«, sagte Novak sanft. »Denken Sie darüber nach. Es besteht keine Eile. Georg erregt Erins jungfräuliche Zurückhaltung sehr, sie ist ein hübsches Mädchen. Diese Art von Aufträgen liebt er besonders.«
    »Wagen Sie es nicht, meine Tochter anzufassen.« Seine Worte waren nichtssagend und hohl, und Novak lachte leise. »Oh Gott«, flüsterte er. Als ob Gott noch irgendein Interesse an ihm hätte, nach allem, was er getan hatte, was aus ihm geworden war.
    »Ein Anruf.« Novaks Stimme mit dem kaum hörbaren Akzent brannte sich wie Säure in Riggs’ Nervenenden.
    Das blutrote Licht der Raststätte spiegelte sich in seinen wässrigen Augen. »Wenn ich mit Ihnen kooperiere, wird dieser Mann Erin nicht anfassen?«
    Novak lachte. »Oh, das kann ich Ihnen nicht versprechen. Ich fürchte, das hängt von Erin selbst ab. Georg ist sehr attraktiv,

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