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Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Titel: Die Nacht Hat Viele Augen -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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verbringen«, schlug Connor vor. »Sie ist ziemlich fertig. Und du könntest auch ein bisschen Ruhe gebrauchen. Du siehst wirklich scheiße aus. Wir tanken den Cherokee voll und machen ihn fertig. Die Monitore sind auf den Corazon-Sender eingestellt. Wir drei werden uns heute Nacht dabei abwechseln, ihn zu beobachten. Sobald er sich bewegt, rufen wir dich. Wir können innerhalb von einer Minute aufbrechen.«
    »Ja. Ruh dich aus«, drängte auch Sean. »Wir brauchen dich frisch und ausgeruht, wenn es losgeht. Hier, ich hab ein Sandwich gemacht. Nimm ihr das mit nach oben.«
    »Es wird nicht lange dauern«, meinte Connor. »Die Sache kommt allmählich ins Rollen.«
    »Der Kreis wird enger«, sagte Seth.
    Die McClouds sahen ihn an. »Wie?«, hakte Sean nach.
    Seth zuckte die Achseln. »Jesse hat das zu mir in einem Traum gesagt«, murmelte er. Er blickte sich um. Drei ähnlich grüne Augenpaare betrachteten ihn, zum Teil besorgt, zum Teil verärgert.
    Seit Jesses Tod hatte er diesen Ausdruck in keinem Gesicht mehr gesehen. Er hätte nicht geglaubt, ihn jemals wieder zu sehen.
    Er packte die Whiskeyflasche und erhob sie in einem stummen Salut. Dann nahm er Raines Sandwich und stieg die Treppe hinauf.

 
    24
    Raine sprang auf, als sie das Schloss klappern hörte, und wickelte sich die Decke um die Schultern. Sie zitterte, aber nicht vor Angst. Angst hatte sie so weit hinter sich gelassen, dass sie sich noch nicht einmal daran erinnern konnte, wie sich das anfühlte.
    Seth kam herein und legte das schwere Vorhängeschloss auf die Kommode. Daneben stellte er einen Teller, auf dem irgendetwas lag, das in eine Serviette eingewickelt war. Erleichtert bemerkte sie, dass seine Wunde verbunden war. Der weiße Mull setzte sich deutlich von seiner goldenen Haut ab. Ein abgetragenes rotes Flanellhemd hing offen über seine blutbesudelte Jeans. In der Hand hielt er eine Whiskeyflasche. Er nahm einen tiefen Zug.
    »Du bist betrunken«, sagte sie.
    Seine Augen glitzerten und wirkten wild und distanziert. »Gegen die Schmerzen«, sagte er und deutete auf den Verband. »Tut ziemlich weh. Ich hab dir ein Sandwich mitgebracht, falls du Hunger hast.«
    »Das soll wohl ein Witz sein.«
    »Wie du willst.« Er nahm noch einen Schluck.
    Sie zog die Decke enger um sich. »Wirst du mir was zum Anziehen geben?« Ihre Stimme klang scharf und sachlich.
    Er stellte die Flasche auf die Kommode, direkt neben das Schloss, und kam langsam auf sie zu. »Ich wüsste nicht warum«, sagte er. Er packte einen Zipfel der Decke, riss sie ihr herunter und runzelte die Stirn, als er das Nachthemd sah. »Das Ding ist immer noch nass, Raine. Du wirst krank werden. Zieh es aus. Der Raum ist jetzt warm. Zu warm.«
    »Ich möchte in deiner Gegenwart nicht nackt sein.«
    Es war ein Fehler gewesen, das zu sagen. Sie begriff es in dem Moment, als es über ihre Lippen kam, und sah das Aufblitzen in seinen Augen.
    »Pech«, bemerkte er. Er zog ihr die Träger von den Schultern, und seine Hände glitten über ihre Haut, während er ihr das Nachthemd über die Hüften nach unten schob. Es fiel auf ihre schmutzigen, zerkratzten Füße. Sie zwang sich, nicht zurückzuweichen und sich zu bedecken. Sie richtete sich auf und bemühte sich, ihren Gesichtsausdruck unter Kontrolle zu behalten. Sollte er sie doch anstarren. Sie hatte immer noch ihre Würde, auch wenn sie nackt war.
    Er musterte gierig ihren Körper und ließ sich keine Einzelheit entgehen. Seine Wangen waren leicht gerötet, und seine Hände schienen sie zu verbrennen, als er ihre Taille umfasste und die Finger nach oben über ihren Rücken gleiten ließ. Er erkundete ihre Kurven genau, als wollte er sie sich für immer einprägen.
    Trotz seiner labilen Stimmung und seines whiskeygeschwängerten Atems hatte sie überhaupt keine Angst vor ihm. Sie legte ihren Handrücken gegen seine Wange. »Du hast Fieber«, stellte sie leise fest.
    »Was du nicht sagst. Wie jedes Mal, wenn ich dich ansehe.«
    »Du solltest eine Aspirin nehmen oder …«
    »Was für eine Ironie«, unterbrach er sie, als hätte sie nichts gesagt. »Zum ersten Mal verliere ich wegen einer Frau den Verstand, und dann kommt so etwas dabei heraus.«
    Sie drückte ihre Handflächen auf seine heiße Stirn, um ihm etwas Kühlung zu verschaffen. »Du weißt, dass ich niemals etwas tun würde, das dir schadet«, murmelte sie.
    »Sch! Wir werden jetzt nicht darüber sprechen.«
    »Aber Seth, wir müssen …«
    Er legte seinen Finger auf ihre Lippen. »Nein,

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