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Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Titel: Die Nacht Hat Viele Augen -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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Er öffnete einen Schrank und schüttete aus einer Plastikdose so lange ungekochte Makkaroni in seine zitternde Hand, bis auch ein Schlüsselbund herausfiel. »Hier.« Er gab ihr die Schlüssel. »Wahrscheinlich ist es zu spät, aber versuchen Sie, was Sie können. Biegen Sie am Ende der Straße nach rechts ab und folgen Sie den Schildern nach Endicott Falls, bis Sie auf eine Querstraße stoßen, die Moasley Road. Folgen Sie ihr circa sechzehn Kilometer nach Süden, dann sehen Sie die Schilder zur Interstate.«
    »Werden Sie seine Tochter retten?«
    Sein hageres Gesicht nahm einen harten Ausdruck an, und die Zweifel waren ihm deutlich anzusehen. »Davy, Sean und Seth sind alle drei ausgekochte Hurensöhne. Sie wissen, worauf sie sich einlassen«, sagte er, als versuchte er, sich selbst zu beruhigen. »Und Sie sehen auch aus, als könnten Sie ganz gut selbst auf sich aufpassen, soweit ich das beurteilen kann. Aber Erin … sie hat nicht die leiseste Ahnung. Ich war auf ihrer Abschlussfeier an der Uni, verdammt.«
    Aus einem Impuls heraus umarmte Raine ihn. »Viel Glück, Connor«, sagte sie. »Sie sind einer von den Guten.«
    »Ach ja? Und was soll ein Guter jetzt mit dem da machen?« Mit dem Kopf deutete er in Richtung des Büros, wo Ed immer noch stöhnte und keuchte.
    »Sperren Sie ihn in die Dachkammer«, erwiderte Raine kühl. »Er hat sein Blatt selbst ausgespielt, jetzt muss er ebenso auf sein Glück hoffen wie wir anderen.«
    Er schenkte ihr ein bewunderndes Grinsen. »Das klingt nach einer wahren, herzlosen Abenteurerin«, sagte er. »Sie sind hart wie Stahl, Raine, wissen Sie das?«
    »Nicht wirklich, aber es ist sehr süß, dass Sie das sagen«, erwiderte sie.
    Auf dem Beifahrersitz von Riggs’ Wagen fand sie den transportablen Monitor. Mit Seths bronzefarbenem Mercury machte sie sich auf den Weg zur Straße und fuhr dann so schnell, wie sie es ohne Führerschein und mit einer gestohlenen Waffe in ihrer Jeans nur wagte. Sie musste Seth einholen, bevor er auf Victor und Novak traf.
    Seth dachte, er wäre der Jäger, aber in Wirklichkeit war er die Beute.

 
    26
    Zum dritten Mal tippte Davy die Nummer ein und zog ein finsteres Gesicht. Dann klappte er das Handy zu. »Die Leitung ist tot«, sagte er. »Wir können Connor nicht erreichen.«
    Es folgte ein kurzes, grimmiges Schweigen.
    »So ein Mist.« Seans Stimme klang ungewöhnlich nachdenklich.
    »Könnte reiner Zufall sein«, meinte Davy.
    Seth schnaubte, während er an der Ausfahrt abfuhr, die zu dem Jachthafen führte, von dem Lazar für gewöhnlich ablegte. »Wollen wir wetten?«
    »Nein«, entgegneten Davy und Sean wie aus einem Mund.
    Seth überlegte fieberhaft. »Wenn ihr jetzt noch aussteigen wollt, mir soll es recht sein«, sagte er. »Ich würde es euch nicht übel nehmen. Ganz im Gegenteil. Ich würde euch für extrem intelligent halten.«
    Sean warf ihm ein albernes Grinsen zu und zog sich die grüne Skimaske über sein jungenhaftes Gesicht. »Leck mich.«
    »Ja«, stimmte Davy zu. »Mich auch.«
    Seth atmete einmal tief durch. Die McClouds waren wie Zecken. Hatten sie sich erst einmal festgebissen, konnte man sie nur schwer wieder loszuwerden.
    »Und? Wie lautet der Plan?« Sean klang völlig unbekümmert. »Du kannst den Peilsender doch von hier empfangen, oder nicht?«
    »Hol meinen Laptop aus der Tasche«, sagte Seth.
    Sean klappte den Laptop auf und loggte sich ein. »Okay. Das Programm läuft. Ich habe die Karte auf dem Bildschirm. Und was jetzt?«
    »Klick rechts oben auf die Schaltfläche.«
    »Passwort?«
    »Vergeltung«, murmelte Seth.
    »Oooh«, murmelte Sean. »Da laufen mir aber Schauer über den Rücken.«
    Seth funkelte ihn an. »Hör auf, dich lustig zu machen.«
    »Hey. Nur weil du Probleme mit deinem Weib hast, muss ich doch nicht Trübsal blasen. Lach doch mal.«
    »Hör auf zu nerven, Sean«, sagte Davy müde.
    »Ich bin ein kleiner Bruder. Das kann ich am besten.« Sean verzog das Gesicht und warf Seth einen gequälten Blick zu. »Ups. Tut mir leid«, murmelte er.
    »Gib mir den gottverdammten Laptop«, knurrte Seth. Er griff nach hinten, aber Sean hielt den Computer fest und summte fröhlich vor sich hin.
    »Warte, warte«, sagte er. »Ich sehe das … Oh Mann, Bingo! Du hast wirklich eine romantische Ader.«
    »Was siehst du?«, bellte Seth.
    »Das Symbol. Ein kleines Herz, das von einem Pfeil durchbohrt wird. Es ist die Corazon-Waffe, oder? Eins Komma drei Kilometer westlich von uns, bewegt sich Richtung Süden. Wir

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