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Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Titel: Die Nacht Hat Viele Augen -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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auszudenken«, bemerkte Raine spitz. »Kommen Sie, ich helfe Ihnen in die Küche.«
    Sie nahm seine Krücke, schlang ihren Arm um seine Taille und stützte ihn, als er aufstand. »Ed ist im Büro«, sagte sie und half ihm die Stufen zur Veranda hinauf. »Ich habe Klebeband genommen, aber er ist der erste Mensch, den ich jemals an Händen und Füßen gefesselt habe, deswegen ist es wahrscheinlich besser, wenn Sie noch mal einen Blick drauf werfen.«
    »Ed?« Er sah sie aus schmalen Augen an.
    »Wir haben uns schon mal getroffen«, erklärte sie. »Vor siebzehn Jahren, als er meinen Vater umgebracht hat. Und noch mal gestern Abend in meinem Haus. Er war der erste Kerl mit der Skimaske.«
    »Ah«, murmelte er, als sie ihm die Tür öffnete. »Sie hatten wohl einiges zu tun, während ich mein Nickerchen gehalten hab.«
    Auf dem Küchentisch lag eine Plastiktüte mit Wattebällen, und daneben stand Desinfektionslösung. Sie nahm sich ein Stück Watte, träufelte etwas von der Lösung darauf und ging zurück in das zerstörte Büro. Connor starrte auf Ed hinunter.
    »Sie haben ihn verschnürt wie eine Mumie«, bemerkte er.
    Raine teilte Connors zerzaustes dunkelblondes Haar und tupfte die blutige Stelle auf seinem Schädel ab.
    Er zuckte zurück. »Au! Das kann ich selbst.« Er griff nach dem Watteball, warf einen Blick auf Ed, dann wieder auf sie. »Wie haben Sie das gemacht?«
    Sie schlang zitternd ihre Arme um den Oberkörper. »Ich habe ihn mit Ihrem Faxgerät niedergeschlagen«, gestand sie.
    »Ich verstehe.«
    »Er hat meine Mutter beleidigt«, fügte sie hinzu, als ob sie sich rechtfertigen müsste.
    »Erinnern Sie mich daran, dass ich niemals Ihre Mutter beleidige«, meinte Connor.
    »Ich muss sagen, dass meine Mutter eine Menge Männer ziemlich beeindruckt hat. Langsam fange ich an zu glauben, dass sie der Teufel in Engelsgestalt ist.«
    Sie merkte, dass sie anfing, dummes Zeug zu reden, und zwang sich, den Mund zu halten.
    Connor hatte einen seltsamen Ausdruck im Gesicht, als versuchte er, nicht zu lachen. »Nun ja … hm … wenn Sie Ihnen in irgendeiner Weise ähnelt …«
    »Nein, nicht wirklich«, erwiderte sie. »Hören Sie, es tut mir leid, dass ich Ihr Büro zerlegt habe.«
    »Kein Problem.« Er betrachtete ihr Gesicht und runzelte die Stirn. »Wissen Sie, dass Sie einen Schnitt im Gesicht haben? Ihre Wange blutet.«
    Sie zuckte die Schultern. »Später.« Dann legte sie ihm eine Hand auf die Schulter. »Hören Sie, Connor, Sie werden nicht ins Koma fallen, wenn ich Sie mit der Beule hier allein lasse, oder? Ich kann Sie auch in ein Krankenhaus fahren auf meinem Weg nach …«
    »Sie fahren nirgendwohin«, erklärte er.
    »Es ist zu kompliziert, Ihnen jetzt die ganze Geschichte zu erzählen, aber mir ist eingefallen, wie der Killer uns gestern Abend finden konnte«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »So hat Ed mich auch jetzt gefunden. Seth hat eine Kette in seiner Jackentasche, die Victor mir geschenkt hat. Da muss ein Peilsender drin sein. Es gibt keine andere Erklärung.«
    Connors Gesicht verdüsterte sich. »Sie haben sie da hineingetan?«
    »Ja!«, fuhr sie ihn an. »Das habe ich! Es tut mir leid, okay? Ich bin eine Idiotin. Zu dem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung, was hier eigentlich los ist! Wenn Victor mich überwacht, wird er Seth auf seinem Bildschirm sehen. Vielleicht denkt er, dass ich es bin, aber er wird auf der Hut sein.«
    Connor griff nach dem Telefon. Er drückte auf die Knöpfe. Schüttelte es. Dann humpelte er schnell in die Küche und probierte das Telefon an der Wand aus. »Der verdammte Bastard. Er hat die Telefonleitung gekappt.«
    »Haben Sie kein Handy?«
    »Kein Netz. Wir sind hier auf der falschen Seite von Endicott Bluff.«
    Das Gefühl von hilfloser Panik, wie sie es aus ihrem Traum kannte, stieg in ihr auf. »Aber ich muss Seth erreichen, bevor er zu dem Treffen geht.«
    »Wie denn? Selbst wenn Riggs die Leitung nicht durchgeschnitten hätte … Dieses Büro war die Kommandozentrale, und die haben Sie gerade zerstört. Davy ist der Computermensch, nicht ich. Er oder Seth könnten dieses Chaos entwirren und alles wieder zusammenbauen, aber ich kann das nicht.«
    Sie presste die Handballen auf die Augen. »Ich kann den Empfänger nehmen, den Ed benutzt hat, um mich zu finden.«
    Connor schüttelte den Kopf. »Fünf Kilometer Radius. Sie sind außerhalb der Reichweite. Jetzt kann man sie nur noch mit einem Computer finden, auf dem die Master-Software

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