Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Die Nacht Hat Viele Augen -1-

Titel: Die Nacht Hat Viele Augen -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
Vom Netzwerk:
verhindern.«
    »Halt die Klappe!«, rief er. »Ich soll dich nicht umbringen! Wenn ich dich hätte töten wollen, glaub mir, dann wärst du längst tot! Ich soll dich zu Novak bringen.«
    »Novak?« Sie erstarrte, die Schere hoch erhoben wie einen Dolch.
    Er warf ihr ein böses Grinsen zu, während er wieder stöhnte und die Hand gegen seinen Bauch drückte. Sie konnte seinen sauren, stinkenden Atem über den großen Schreibtisch hinweg riechen.
    »Ja. Novak. Er will dich haben, Honey. Ich denke aber, dass er dich ebenso wenig umbringen will. Zumindest nicht gleich. Er hat ganz andere Dinge mit dir im Sinn. Du hast Glück, Kleine. Weißt du, irgendwie hast du mir am Anfang leidgetan, aber es ist komisch … jetzt tust du mir gar nicht mehr leid.«
    Er riss den Schreibtisch von der Wand zurück. Raine taumelte zur Seite, stolperte über das verstaubte Kabelwirrwarr und landete hart in der Zimmerecke.
    »Du warst es, der mich in meinem Haus angegriffen hat, oder?«, zischte sie. »Ich erkenne deinen Gestank wieder.«
    Ein verrücktes Grinsen glitt über sein verzerrtes Gesicht. »Oh, das trifft mich tief, Honey. Wie charmant du doch bist.« Er zog den Schreibtisch noch weiter zurück, und die Elektrokabel wurden gespannt. »Heilige Scheiße«, murmelte er, während er angeekelt die Zähne fletschte. »Du siehst genauso aus wie deine Mutter, diese Hure.«
    Seine Worte versetzten ihr genau den Schock, den sie gebraucht hatte. Sie drückte sich hoch und packte den Monitor, bevor er auf das Kabelwirrwarr herabfallen konnte, wuchtete ihn auf Brusthöhe und stieß ihn Riggs mit letzter Energie entgegen.
    Seine Augen wurden groß, und er riss die Arme hoch. Als der Bildschirm seine Brust traf, stöhnte er auf, taumelte rückwärts und versuchte, den Monitor aufzufangen, bevor er ihm auf die Füße fiel. Sie nutzte ihre Chance und tastete nach dem nächsten Wurfgeschoss. Es war das Faxgerät. Schon wieder sprang er auf sie zu. Sie kreiselte herum und knallte ihm das Fax seitlich gegen den Kopf.
    »Ich habe es so satt , dass ihr Kerle über meine Mutter herzieht!«, rief sie.
    Er blinzelte benommen. Die plötzliche Stille war verblüffend. Er schwankte wie ein Baum, dann stürzte er und begrub sie unter sich. Sie prallte hart mit der Schulter gegen die Wand hinter sich, und sein Kopf fiel schwer gegen ihren Hals. Ein Rinnsal aus Blut floss an seinem Wangenknochen entlang.
    Einige Augenblicke lag sie da, weinte und zitterte, aber es war viel zu früh, um zu jammern und einen Nervenzusammenbruch zu bekommen. Schließlich lag Connor draußen und rührte sich nicht mehr, und Seth raste dank ihr auf einen verhängnisvollen Abgrund zu. Sie rang nach Atem und kämpfte sich schließlich unter Eds Körper hervor. Dann kletterte sie über ihn hinweg, ohne ihn zu berühren. Sie zitterte so heftig, dass sie wieder hinfiel. Sie bemerkte, dass ihr Arm blutete, aber darum konnte sie sich im Moment nicht kümmern.
    Zuerst Eds Pistole. Sie suchte auf Händen und Knien zwischen den Trümmern. Sie fand sie unter dem Schreibtisch, es war eine Glock 17. Sie schob sie sich hinten in den Bund ihrer Jeans. Die Waffe war kalt und hart und außerordentlich unbequem.
    Dann sah sie auf Ed hinab. Er atmete und hatte einen Puls, was bedeutete, dass er wieder zu sich kommen und sie erneut attackieren konnte. In Thrillern taten das die Schurken immer. Es war besser, wenn sie kein Risiko einging.
    Sie packte ihn an den Füßen und zerrte ihn unter all den Trümmern hervor, keuchend und stöhnend, weil er so schwer war. Dann stolperte sie in die Küche und durchsuchte die Schubladen nach einer Schnur, nach Draht – sie brauchte irgendwas.
    Sie fand eine Rolle Klebeband, rannte zurück ins Büro und band ihm zuerst die Hände auf dem Rücken zusammen, dann die Füße. Danach waren auch noch seine Knie dran, und zu guter Letzt beugte sie seine Knie nach hinten und fesselte die Knöchel an seine Handgelenke. Dann lief sie nach draußen und fragte sich, ob sie vielleicht des Guten zu viel getan hatte.
    Gott sei Dank hatte Connor sich bereits aufgesetzt und betastete vorsichtig seinen Kopf. Sie fiel neben ihm auf die Knie.
    »Sind Sie okay?«
    Er verzog das Gesicht, weil sie so laut sprach. »Was zum Teufel ist passiert?«
    »Ihr Boss hat sie mit seiner Waffe niedergeschlagen. Dann hat er mich angegriffen. Er sollte mich zu Novak bringen.«
    Connor warf ihr einen misstrauischen Blick zu.
    »Glauben Sie mir, ich habe keine Zeit, mir irgendwelche Geschichten

Weitere Kostenlose Bücher