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Die Nacht, in der er zurueckkehrte

Die Nacht, in der er zurueckkehrte

Titel: Die Nacht, in der er zurueckkehrte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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elektrisch aufgeladen. Unwillkürlich blickte Easton sich um, und da sah sie Cisco auf der Veranda stehen. Mit undurchdringlicher Miene stand er da und blickte zu ihnen herüber. Anscheinend hatte er sie schon länger beobachtet. Belle schien in ihrem Bett zu schlafen, denn er hatte sie nicht auf dem Arm.
    Trace folgte ihrem Blick, und sie spürte, wie sich seine Muskeln anspannten.
    „Dann geben wir ihm mal ein bisschen Stoff, woran er sich abarbeiten kann“, murmelte Trace, und in seinen Wangen erschienen zwei übermütige Grübchen.
    Bevor sie überlegen konnte, was er meinte, näherte er sich ihren Lippen. Dabei drehte er den Kopf so, dass Cisco nur seinen Hinterkopf zu sehen bekam und Eastons Gesicht verdeckt wurde. Trace tat, als würde er sie leidenschaftlich küssen, während sich ihre Lippen in Wirklichkeit kaum berührten.
    Als er sie losließ, wusste Easton nicht, ob sie lachen oder ihn ohrfeigen sollte. Ihre Wangen glühten vor Verlegenheit.
    „Du kannst dich später bei mir bedanken“, sagte er und zwinkerte ihr schelmisch zu. „Begleitest du mich zu meinem Jeep?“, fragte er und stand auf.
    Sie nickte und ging neben Trace her, wobei sie es sorgsam vermied, zum Haus zu schauen. Sie wusste also nicht, ob Cisco noch immer auf der Veranda stand.
    „Pass auf dich auf, ja?“, sagte Trace, bevor er einstieg.
    „Ja, mach ich. Nochmals danke.“
    Er winkte ihr kurz zu, dann startete er den Motor und fuhr die Einfahrt hinunter.
    Eine Weile sah sie ihm nach, dann machte sie kehrt, um in den Garten zurückzugehen. Gleich darauf stockte ihr der Atem, denn Cisco stand nur ein paar Meter von ihr entfernt und sah sie an. Wie hatte er es geschafft, sich so lautlos heranzuschleichen? Das Bild des Berglöwen kam ihr wieder in den Sinn, und ein Frösteln lief ihr über den Rücken.
    Mit seiner wirren dunklen Mähne, seinen Bartstoppeln, den verwaschenen Jeans und dem kurzen T-Shirt, das seinen Unterarm mit dem Tattoo freiließ, sah er in der Tat wild und gefährlich aus. „Also du und der Bulle, was? Sieht nach was Ernstem aus.“
    Was sollte sie darauf antworten? Trace hatte sie geküsst, um Cisco eifersüchtig zu machen, und vielleicht sollte sie das Spiel mitspielen. Sie beschloss, nichts zu sagen, das erschien ihr am unverfänglichsten.
    Cisco interpretierte ihr Schweigen als Zustimmung. „Das finde ich gut. Nach dem, was man so hört, ist er ein anständiger Kerl.“
    Seine lässige Antwort stach ihr wie ein Eiszapfen ins Herz. Ein anständiger Kerl. Das hörte sich an, als würde er ihr Trace anpreisen, und es klang beinahe erleichtert. Blöder Kerl!
    Sie betrat den Garten und griff nach dem Spaten, um ein Beet für die Tomatenpflanzen umzugraben. Irgendwie musste sie ihrem Ärger Luft machen. „Komisch“, sagte sie mit schneidender Stimme. „Von dir hat er das genaue Gegenteil behauptet.“
    „Du solltest nicht auf ihn hören“, erwiderte er, bevor er sich abrupt umdrehte und zurück ins Haus ging. Als die Verandatür krachend hinter ihm zufiel, hielt Easton den Atem an.
    Die Worte von Trace echoten in ihrem Kopf. Vielleicht bist du nur deshalb nie über ihn hinweggekommen, weil du im Stillen darauf hoffst, aus euch beiden könnte ein Paar werden.
    Trace hatte recht, sie musste es herausfinden.
    Jetzt kam es nur noch darauf an, dass sie den Mut fand, ihn zu fragen.
    Cisco umklammerte die Lehne des Küchenstuhls so fest, dass sich das Holz in seine Handflächen bohrte.
    Er kniff die Augen zusammen, um das Bild von Easton in Bowmans Armen zu vertreiben. In seiner Brust brannte es wie Feuer, und er verspürte den heftigen Drang, jeden einzelnen Küchenstuhl mit bloßen Händen zu zertrümmern. Und danach das ganze Porzellan aus dem Schrank zu reißen und auf dem Boden zu zerschmettern.
    Mehrmals atmete er tief durch, um sich zu beruhigen. Er hatte nicht das geringste Recht, eifersüchtig zu sein. Sie hatten nie von Liebe gesprochen.
    Eigentlich wollte er doch, dass Easton glücklich war. Es tat ihm weh, dass sie ganz allein hier leben musste, ohne einen Menschen, mit dem sie lachen und ihr Leben teilen konnte.
    Sie hatte so viel Schreckliches erlebt, den Unfalltod ihrer Eltern, die Krankheit und den Tod von Guff und Jo. Sie verdiente einen Mann wie Bowman, der für sie sorgte und ihr Zuneigung und Sicherheit gab. Ihre ganze Kraft setzte sie für die Ranch ein und gönnte sich kaum Freizeit. Es war an der Zeit, dass sie an sich dachte und Spaß am Leben fand.
    Trace Bowman schien ganz vernarrt in sie zu

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