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Die Nacht, in der er zurueckkehrte

Die Nacht, in der er zurueckkehrte

Titel: Die Nacht, in der er zurueckkehrte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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sah, verspürte sie jedes Mal ein schmerzliches Bedauern, dass ihnen diese Unbefangenheit verloren gegangen war.
    Sie eilte ins Kinderzimmer, denn die kleine Isabella weinte noch immer jämmerlich. Als sie die Tür aufmachte, saß das Kind im Bett und rieb sich das tränenverschmierte Gesicht.
    „Hey, meine Kleine“, sagte Easton mit sanfter Stimme.
    Als Belle sie sah, ging ihr Weinen in Sekundenschnelle in ein so freudestrahlendes Lächeln über, dass es Easton einen Stich versetzte. Mehr und mehr spürte sie, wie die Schale, die sie um ihr Herz errichtet hatte, zu bröckeln anfing.
    Als das Kind die kleinen Arme nach ihr ausstreckte, um hochgenommen zu werden, kam sie dieser Aufforderung nur zu gern nach. Sie hob sie aus dem Bett. Gab es auf der Welt irgendetwas Süßeres als ein warmes, anschmiegsames Baby, das gerade aufgewacht war?
    Warm und feucht, stellte Easton erschrocken fest. „Oh, mein kleiner Schatz“, sagte sie, nachdem sie die Kleine abgetastet hatte. „Du bist ja völlig durchnässt. Komm, wir ziehen dir erst mal frische Sachen an.“
    Belle gluckste vergnügt und griff nach Eastons kleinem Silberohrring.
    Easton legte sie auf den Wickeltisch und gab ihr ein Quietschtier in die Hand, um sie zu beschäftigen.
    Als sie die schief sitzende Windel sah, lächelte sie gerührt. Cisco musste erst noch lernen, ein Baby richtig zu wickeln. Aber er gab sich viel Mühe, obwohl er gesundheitlich noch immer angeschlagen war.
    Nachdem sie die Windel gewechselt und Belle in einen ärmellosen Babybody gesteckt hatte, zog sie ihr eine süße kleine Jeans und ein rosa Sweatshirt an. „So, nun bist du wieder ganz hübsch.“ Und Belle strampelte fröhlich.
    Allzu groß war ihre Erfahrung im Umgang mit Babys nicht. Sie beschränkte sich auf die paar Male, als ihr Neffe und ihre Nichte zu Besuch gekommen waren. Mit neugeborenen Kälbern kannte sie sich erheblich besser aus als mit Menschenbabys.
    Da sie es nicht eilig hatte, Cisco wiederzusehen und ihm die Kleine zu bringen, breitete sie eine Decke auf dem Boden aus, legte ein paar Spielsachen darauf und setzte das Kind in die Mitte.
    Sofort griff Belle nach ihrem Lieblingsstoffhund und steckte sich eins der Schlappohren in den Mund.
    „Das Ding liebst du, nicht wahr?“, sagte Easton lächelnd, und Belle gluckste vergnügt. „Weißt du was, ich kann dir mal einen richtigen kleinen Hund zeigen. Mein Hund Suzy hat fünf süße Welpen, die würden dir bestimmt gefallen.“
    Belle kam auf sie zugerobbt und hielt ihr den zerknautschten Stoffhund hin. Es sah aus, als würde ihr eine der Katzen stolz eine Maus präsentieren.
    „Nein, behalt den mal lieber“, sagte Easton, gerührt über das unverhoffte Geschenk.
    Belle rollte sich wieder auf den Rücken und spielte noch zwei Minuten mit ihren Sachen, dann streckte sie die Arme nach Easton aus und wollte wieder hochgenommen werden.
    „Du bist ja so süß“, sagte Easton mit sanfter Stimme und drückte das Baby an sich. „Hoffentlich liebt deine Tante dich genauso wie ich …“
    Schnell verwarf sie den gefährlichen Gedanken. Sie durfte sich nicht zu sehr an das kleine Mädchen gewöhnen, denn bald würde es abgeholt, und sie müsste wieder den Abschiedsschmerz aushalten.
    Jo hätte mit ihr geschimpft wegen ihres Selbstmitleids. Wie oft hatte sie Easton aufgezogen, weil sie immer etwas Negatives erwartete, statt die kleinen Momente des Glücks zu genießen, solange es möglich war.
    Sie legte die Wange an Belles weiches Haar und schloss die Augen. Ja, sie würde es auskosten, den warmen kleinen Körper im Arm zu spüren und den süßen Babygeruch einzuatmen.
    Als sie die Augen aufschlug, stand Cisco an den Türrahmen gelehnt und betrachtete sie und Belle. Ein seltsames Funkeln war in seinen Augen, das verschwand, sobald sich ihre Blicke trafen.
    „Alles in Ordnung?“, fragte er. „Ich habe mich schon gefragt, was ihr beide so lange hier oben macht.“
    „Ich musste sie komplett umziehen, weil sie ganz nass war, und dann haben wir ein bisschen gespielt.“
    „Sicher hast du festgestellt, dass ich nicht gerade der Wickelspezialist bin.“
    Sie lächelte ihn an, dankbar, dass sie zumindest bei diesem Thema einen neutralen Umgangston fanden. „Nein“, protestierte sie. „Ich finde im Gegenteil, dass du dich ganz toll um das Baby kümmerst.“
    „Na ja, halt so stümperhaft, wie ich eben bin.“
    „Mir fällt es auch nicht gerade leicht, ich mache das schließlich nicht alle Tage.“
    „Das könnte man aber

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