Die Nacht, in der er zurueckkehrte
Traurigkeit und Zärtlichkeit war. Gut, dass er ihr nachgeritten war, statt wie üblich wegzulaufen.
Vielleicht hätte er sich damit begnügt, sie fest im Arm zu halten und zu streicheln, in der Trauer um ihren gemeinsamen Sohn. Doch als sie seinen Mund mit ihren Lippen streifte, zweimal, dreimal, durchrieselte ihn die Erregung, und er erwiderte nur zu bereitwillig ihren Kuss.
Mit einem Mal empfand er es als unsagbar beglückend, hier mit Easton in der Stille der Bergwelt zu stehen und sie zu küssen.
Sie presste sich fester an ihn, sodass er ihre weichen Rundungen spürte. Und plötzlich brach sich sein seit Tagen mühsam zurückgehaltenes Verlangen ungestüm Bahn. Stöhnend presste er sie an sich, während ihn die Leidenschaft heiß durchströmte.
Er umkreiste ihren Mund mit der Zunge, und als sie verlangend die Lippen öffnete, trafen sich ihre Zungen zu einem wilden Tanz. Sie küssten sich, als wollten sie nie wieder aufhören. Bis alle störenden Gedanken ausgeschaltet waren.
Wie von selbst schob sich seine Hand unter ihr T-Shirt, um ihre nackte Haut zu streicheln, und als er ihre Brust berührte, stöhnte sie lustvoll auf. Im selben Moment zerriss der durchdringende Schrei eines Bussards die Luft, und eins der Pferde wieherte als Antwort.
Schlagartig fühlte Cisco sich in die Wirklichkeit zurückversetzt. Er ließ Easton abrupt los und sah sie schwer atmend an, während ihn das Schuldgefühl scharf wie ein Messer durchfuhr.
Wie kam er dazu, sie so heftig zu bedrängen? „Tut mir leid, verflucht, wie konnte ich nur? Bitte verzeih mir.“
Ihre Wangen waren gerötet, und als sie sich eine Haarsträhne hinter die Ohren strich, zitterte ihre Hand. Mit einem selbstbewussten, leicht spöttischen Blick sah sie ihn an. „Was soll ich dir denn verzeihen? Dass du meinen Kuss erwidert hast?“
Er fand sie so bezaubernd, dass er sie am liebsten von Neuem in die Arme genommen hätte. „Ich habe kein Recht dazu.“
„Und wieso nicht?“
„Es ist nicht … ich bin nicht …“
„Was denn, Cisco? Weil wir zusammen aufgewachsen sind? Oder wegen … wegen Chance?“
„Alles zusammen.“ Und mehr. Er würde ihr nur Unglück bringen, und sie hatte schon genug gelitten.
Sie verdiente etwas Besseres als ihn. Einen Mann, der sie beschützte und sie glücklich machte. Einen Mann, der nachts ruhig schlafen konnte.
„Was ist eigentlich mit Bowman? Ich dachte, du bist mit ihm zusammen.“ Er griff nach jedem Strohhalm und war sicher, dass sie es merkte.
Sie schüttelte den Kopf. „Trace ist ein sehr netter Mann. Aber ich kann ihn nicht lieben.“
Ihr Blick wurde weich. „Ich wollte immer nur dich, Cisco. Vorhin habe ich darauf gewartet, dass du mich küsst. Genauso wie vor fünf Jahren.“
Er konnte den Blick nicht von ihrem süßen Mund wenden, der sich zu einem kleinen Lächeln verzog. „Küss mich wieder, Cisco“, flüsterte sie.
Sie trat so dicht vor ihn, dass er ihre festen Brüste spürte. Ihr Mund war ganz dicht an seinem. „Küss mich“, verlangte sie.
Was konnte er anderes tun, als ihr zu gehorchen?
Einen Moment lang schloss er die Augen, bevor er sich über sie beugte.
Endlich.
Oh, war das gut.
Endlich gab es keine Schranken mehr zwischen ihnen. Zitternd vor Wonne schmiegte Easton sich in seine Arme und fühlte sich ganz eins mit ihm. In ihrer Leidenschaft, aber auch in der Sorge um Belle und in der Trauer um Chance.
Noch nie hatte sie sich Cisco so nah gefühlt wie in diesem Moment, wo alles ausgesprochen war.
Als sein Mund von ihrem Ohr zu ihrer Halsbeuge wanderte, legte sie seufzend den Kopf in den Nacken, damit er ihre zarte Haut ausgiebig liebkosen konnte. Und als seine Finger sich an ihren Blusenknöpfen zu schaffen machten, durchrieselte sie ein erwartungsvolles Kribbeln.
Gleich darauf spürte sie entzückt, wie er ihre Bluse beiseiteschob und ihre Brüste unter dem Spitzen-BH in beide Hände nahm. Als er mit den Daumen ihre Brustspitzen streichelte, wand sie sich stöhnend vor Lust in seinen Armen.
„Lass uns woandershin gehen“, raunte er heiser, und erst in diesem Moment wurde ihr bewusst, dass sie mitten auf der Wiese am See standen. Unwillkürlich blickten sie beide in dieselbe Richtung, fassten sich an den Händen und liefen zu der Hütte hin.
Die Hütte bestand nur aus vier roh gezimmerten Wänden und einem Dach darüber, doch hier hatten sie ihre erste und einzige Liebesnacht verbracht. Allein deshalb liebte Easton diesen Ort. In einer Truhe bewahrte sie Decken und
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