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Die Nacht, in der er zurueckkehrte

Die Nacht, in der er zurueckkehrte

Titel: Die Nacht, in der er zurueckkehrte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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nicht.“
    „East …“
    Sie drehte sich abrupt um und ging zu ihrem Pferd.
    Einen Moment lang starrte er ihr wie gelähmt nach. Dann sprang er auf und lief zu ihr hin. Bevor sie sich in den Sattel schwingen konnte, hielt er sie am Arm fest. „Es tut mir so schrecklich leid. Aber das ist … einfach zu viel für mich. Und dass du mir kein Wort erzählt hast. Kannst du nicht verstehen, dass mich das völlig aus der Fassung bringt? Du hattest fünf Jahre, um das alles zu verkraften. Wie soll ich in fünf Minuten begreifen, dass ich einen Sohn verloren habe, von dessen Existenz ich überhaupt nichts wusste.“
    Wieder atmete sie tief durch, dann drehte sie sich zu ihm um. Sie wirkte angespannt und zornig, doch er bemerkte ein kleines Leuchten in ihren Augen. „Willst du wissen, warum ich dir nichts erzählt habe?“
    Er nickte.
    „Nach dieser Nacht war zwischen uns alles anders geworden. Wenn du zu Besuch kamst, konntest du mir kaum in die Augen sehen. Ich hatte Angst, wenn ich dir von Chance erzähle, dann würdest du vielleicht nie wiederkommen. Und Jo brauchte dich doch, als sie krank war.“
    „East, glaub mir, es hatte nichts mit dir zu tun“, sagte er zerknirscht. „Ich habe mich einfach nicht getraut, mit dir allein zu sein. Natürlich habe ich auch gemerkt, dass sich unser Verhältnis geändert hatte, aber ich habe nichts gesagt, weil ich dachte, du bist wütend auf mich.“ Was war er doch für ein Egoist. Easton hatte so viel Leid erfahren müssen, und er hatte nur an sich und sein Schuldgefühl gedacht. „Es tut mir alles furchtbar leid, East“, sagte er zerknirscht.
    Plötzlich verspürte er das dringende Bedürfnis, sie in die Arme zu nehmen. Und er tat es, auf die Gefahr hin, dass sie ihn zurückstieß.
    Zuerst machte sie sich steif, doch dann holte sie zitternd Luft, und er spürte, wie ihr Körper in seinen Armen weicher wurde. Schließlich schlang sie ihm die Arme um den Hals und barg schluchzend den Kopf an seiner Schulter.
    Während sie ihren Tränen freien Lauf ließ, hielt er sie ganz fest und streichelte ihr liebevoll den Rücken. Lange nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, standen sie immer noch eng umschlungen da. Neben ihnen wieherten leise die Pferde, und der Wind raschelte in den Espenzweigen.
    Als sie sich nach einer Weile ansahen, hatten beide das Gefühl, dass sich etwas Entscheidendes zwischen ihnen verändert hatte.
    „Es tut mir schrecklich leid, dass du das alles allein durchstehen musstest“, sagte er. „Und es tut mir auch für mich leid, dass ich all die Jahre nichts von meinem Sohn gewusst habe. Ich wünschte wirklich, du hättest es mir erzählt.“
    Sie sah ihm in die Augen. „Und was hättest du dann gemacht? Wenn ich dich benachrichtigt hätte, als ich merkte, dass ich schwanger bin, wärst du dann nach Hause zurückgekommen?“
    Die Frage hing bleischwer zwischen ihnen, und er konnte sie nicht beantworten.
    „Hättest du das denn gewollt?“, fragte er stattdessen.
    „Ja. Ich hätte es gewollt, und ich will es immer noch.“
    Er sah sie betroffen an und wusste nicht, was er sagen sollte. Ihm fiel nur eins ein, sie wieder in die Arme zu nehmen.
    Sie fühlte sich so zart und zerbrechlich an, als könne der kleinste Windstoß sie umwehen. Dabei wusste er, dass sie ganz und gar nicht zerbrechlich war. Sie war die stärkste und tapferste Frau, die er kannte. Die ganz allein eine riesige Ranch bewirtschaftete, Männern Befehle gab und einen großen Traktor fahren konnte. Und die mehr Schmerz erlitten hatte, als er sich vorstellen konnte.
    Sein Hals fühlte sich plötzlich eng und rau an. Cisco stellte sich vor, wie ihr Bauch gewachsen war und wie sie mit dem Ungeborenen gesprochen und ihm vorgesungen hatte.
    Wie allein und verlassen musste sie sich in Denver gefühlt haben. Und die ganzen Monate lang hatte sie die Schwangerschaft vor ihren Angehörigen geheim halten müssen.
    Er hingegen hatte immer nur an sich und seinen Job gedacht und keinen Gedanken daran verschwendet, ob ihre Liebesnacht vielleicht Folgen gehabt hatte.
    Sein Magen verkrampfte sich bei dem Gedanken, dass Easton all die Jahre auch den Tod ihres Kindes allein hatte verarbeiten müssen, während er in dem lächerlichen Versuch, die Welt zu retten, durch den Sumpf der Drogenmafia gewatet war.
    Wie sollte er mit dieser Schuld weiterleben? Er konnte nur versuchen, sie nach all den Jahren zu trösten. Ein ziemlich dürftiges Unterfangen.
    Er schmiegte seine Stirn gegen ihre, während sein Herz voller

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