Die Nacht, in der er zurueckkehrte
Kissen auf, denn manchmal kam es ihr in den Sinn, dort zu schlafen, wenn sie in Vollmondnächten zum See ritt.
Mit vor Leidenschaft funkelnden Augen sah Cisco ihr zu, wie sie die Holztruhe öffnete und Decken und Kissen herausholte. Aus der Truhe stieg der Duft nach Wildblumen und Lavendel von den Kräutersäckchen, die Easton hineingelegt hatte.
Sie zog zwei dicke Wolldecken heraus und breitete sie auf dem Holzboden aus. Dann lächelte sie ihn einladend an.
„Bist du auch ganz sicher?“, fragte er leise. „Nach allem, was passiert ist?“
„Red nicht so viel, küss mich“, befahl sie, und als er es tat, glitt alle Nervosität und Unsicherheit von ihr ab, und ein unbeschreibliches Entzücken breitete sich in ihr aus.
Fünf Jahre lang, Hunderte von Malen, hatte sie in ihrer Fantasie die gemeinsame Nacht wiederholt. Sie war überzeugt, nie wieder denselben Zauber und dieselbe Innigkeit zu erleben, so einzigartig war diese Nacht für sie gewesen.
Doch als sie sich nackt aneinander schmiegten und zärtlich streichelten, begriff sie, dass ihre Erinnerung im Vergleich zur Realität nur ein blasser Schatten war. Den Geschmack seiner samtigen Lippen und seinen männlich-herben Geruch hatte sie nicht mehr in Erinnerung gehabt, und auch nicht die Intensität ihrer Berührung.
Inzwischen war der Mann, den sie so verzweifelt liebte, voller Narben und Schrammen, und sie musste aufpassen, dass sie seine gerade verheilte Wunde nicht berührte. Trotzdem war sein Körper verführerisch und muskulös. Ihr Blick fiel auf das Windrosen-Tattoo auf seinem Unterarm, das so geheimnisvoll und altmodisch wirkte wie auf einem alten Seefahrer-Gemälde. Es mochte das Symbol eines Abenteurers sein, doch irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es mit der Winder Ranch zu tun hatte.
Spontan nahm sie seinen Arm und küsste das Tattoo. Als sie wieder hochsah, traf sein Blick sie so intensiv, dass eine heiße Woge der Erregung sie durchströmte. Er rollte sie herum, sodass sie unter ihm lag, und küsste sie mit einer Leidenschaft, die ihr den Atem raubte. Zitternd vor Lust presste sie sich an ihn und öffnete ihre Schenkel.
Als er behutsam in sie eindrang, stöhnte sie vor Entzücken. Es war so überwältigend, ihn tief in sich zu spüren, dass sie die Augen schloss, um diesen Moment fest in ihrer Erinnerung zu verankern. All die Liebesworte, die sie so lange mit sich herumgetragen hatte, drängten heraus, doch sie konnte ihm ihre Gefühle nicht gestehen, noch nicht.
Nur mit ihrem Körper, mit ihrer Zärtlichkeit und ihren Küssen zeigte sie ihm ihre Liebe und raunte immer wieder seufzend seinen Namen.
Sie versuchte, den Gipfel der Lust hinauszuzögern, um so lange wie möglich die innige Vereinigung zu genießen. Doch bald gewann ihre Leidenschaft die Oberhand, und sie kam mit einem heiseren Aufschrei zum Höhepunkt.
Als sie wieder in die Wirklichkeit zurückkehrte, blickte sie direkt in Ciscos braune Augen, die mit einem Ausdruck auf ihr ruhten, den sie nicht deuten konnte.
„Wie schön du bist, East“, stöhnte er heiser. Gleich darauf presste er fordernd seine Lippen auf ihre und fuhr mit seinen sinnlichen Bewegungen fort, bis auch er zum erlösenden Höhepunkt kam.
Unmittelbar danach schlief Cisco ein. Sie betrachtete ihn im Schlaf. Obwohl sein Atem ruhig ging, spürte sie seine innere Anspannung. Als ob er bereit wäre, jeden Moment aufzuspringen. Ihr Herz zog sich vor Mitgefühl zusammen, weil er ein so gefährliches Leben führte.
Easton legte einen Arm um ihn und schmiegte sich an seine Seite.
Er seufzte leise im Schlaf, und es kam ihr vor, als entspanne sich sein Körper.
Sie musste es ihm sagen. Auch wenn ihr Herz vor Aufregung flatterte wie die blauen Schmetterlinge draußen auf der Wiese.
Die unausgesprochenen Worte drängten mit Macht an die Oberfläche. Sie musste ihm sagen, wie sehr sie ihn liebte. Auf die Gefahr hin, dass er abweisend reagierte.
Sachte strich sie über das Windrosen-Tattoo an seinem Unterarm. Sie wusste, es hatte etwas zu bedeuten. Es war die Verbindung mit seinem Zuhause, der Kompass, der ihm die Richtung zur Winder Ranch zeigte. In seine Haut eingeritzt und sichtbar für ihn, wo immer er sich befand.
Sobald er wach war, würde sie es ihm sagen. Bis dahin würde sie die kostbaren Momente in seinem Arm genießen, auch wenn es die letzten sein sollten.
Sie musste ebenfalls kurz eingeschlummert sein, denn als sie die Augen aufschlug, blickte Cisco sie unverwandt an.
Wohlig rekelte sie sich in
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