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Die Nacht in mir: Roman (German Edition)

Die Nacht in mir: Roman (German Edition)

Titel: Die Nacht in mir: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Baker
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Aber als ich versuchte, sie anzurufen, bekam ich nur eine Tonbandansage, die meinte, dass die Nummer abgemeldet sei. Und einen Eintrag im Telefonbuch hab ich auch nicht gefunden.«
    »Und?«
    »Das bedeutet, dass Armitage dich und mich und Tony – und vielleicht noch ein paar andere Leute, von denen wir nichts wissen – dazu engagiert hat, Recherchen durchzuführen. Und dann, zwei Wochen nachdem ich meinen Bericht abgeliefert habe, kauft jemand eines der Gebäude von meiner Liste. Weitere zwei Wochen später brennt das Gebäude ab, innen drin ›mutmaßliche Drogenhändler‹, so die Polizei. Und Armitage Historische Studien verschwindet.«
    »Ich wiederhole meine Frage: Und? Meinst du, Armitage, wenn die Firma noch existiert, hätte ›Böses im Sinn‹? Dass die Leute in irgendwelche finsteren Machenschaften verwickelt seien, die beinhalten, wertlose alte Lagerhäuser in Toronto aufzukaufen und sie dann abzubrennen?«
    » Vielleicht. Dieses Lagerhaus war nicht wertlos, Con, und im abgebrannten Zustand war es noch wesentlich mehr wert. Auf die Weise unterliegt es keiner der Vorschriften für historische Gebäude mehr. Vielleicht haben die es tatsächlich abgebrannt, vielleicht wurden diese Männer angeheuert, Brandstiftung zu begehen.«
    »Ich ahne, dass jetzt gleich ein ›Aber‹ kommen wird.«
    »Aber wenn es ihnen nur darum ging, warum dann meine Recherchen? Warum deine und die von Tony?«
    »Eben. Ich kann einfach nicht erkennen, was russische Dynastien und Zauberer aus dem sechzehnten Jahrhundert damit zu tun haben, dass jemand in Toronto Lagerhäuser niederbrennt, um an das Geld von der Versicherung zu kommen, Ardeth.« Conrad hielt inne, plötzlich ernst geworden. »Was macht deine Doktorarbeit? Mal ehrlich?«
    »Überhaupt nichts. Sie kommt nicht voran. Ich versuche die ganze Zeit, daran zu arbeiten, aber ich kann mich einfach nicht konzentrieren.«
    »Und Tony ist tot, und daran willst du auch nicht denken.«
    »Du denkst, ich bin paranoid.«
    »Ardy, wenn ich diese Geschichte von jemand anderem als dir hören würde, wäre ich versucht, ihn in eine Reihe mit den Leuten zu stellen, die von Ufosichtungen berichten und hinter der Ermordung von J.F.K. eine Verschwörung sehen. Aber dich kenne ich dafür zu gut.«
    »Und ich verfüge dafür einfach nicht über genug Fantasie, das willst du doch sagen?« Sie brachte es fertig, die Bemerkung wie einen Witz klingen zu lassen, beinahe zumindest.
    »Genug Fantasie hättest du schon, aber verrückt bist du nicht. Was du tust, ergibt durchaus Sinn. Du hast eine Doktorarbeit, die sich festgefahren hat, und dein Exfreund ist gerade gestorben. Und um nicht daran denken zu müssen, befasst du dich mit dieser zugegeben mysteriösen Folge von Zufällen. So, Doktor Freud hat gesprochen. Du bist kuriert. Ich schicke dir morgen meine Rechnung.«
    Ardeth lachte, es klang ein wenig unsicher, aber die Erleichterung, die sie empfand, war doch größer, als sie erwartet hatte. »Ich bin erleichtert, dass Sie das so sehen, Herr Doktor. Ich nehme an, wilde Paranoia ist immer noch besser, als wenn tatsächlich Leute hinter einem her sind.« Conrad lachte bösartig und legte ihr den Arm um die Schulter.
    »Wer sagt denn, dass keiner hinter dir her ist, meine Liebe?«
    »Con, ich bin nicht dein Typ.«
    »Stimmt allerdings. Aber dieser blonde Kerl da drüben am Barbecue, meinst du, ich hätte bei ihm eine Chance?« Ardeth beugte sich vor, um auf die Gruppe hinunterzusehen, die sich unter ihnen auf der Terrasse versammelt hatte. Der blonde Typ, auf den Con gezeigt hatte, besaß ein schmales, hübsches Gesicht, umrahmt von in Spitzen abstehenden Haaren. An einem Ohrläppchen baumelte ein Totenschädel-Ohrring mit zwei gekreuzten Knochen.
    »Ich denke, das ist eindeutig der University of Toronto-Typ. Downsview ist zu weit weg.«
    »Ich habe nicht gesagt, dass ich ihn heiraten möchte, Ardy. Nur …« Er ließ die Andeutung in der Luft hängen, und sie lachte.
    »Du bist schrecklich, Con.«
    »Und du naiv. Du solltest Sex rein zum Vergnügen einfach mal ausprobieren.«
    »Ich dachte, das sei heutzutage zu gefährlich.«
    »Nicht, wenn du es richtig anstellst. Na schön, ich denke, es muss hier auch Leute mit altmodischen Vorstellungen geben.«
    »Und du eignest dich dafür nicht, so viel steht fest. Also fällt das wohl mir zu. Und außerdem bin ich da gut drin.« Ardeth hörte den Unterton von Missmut in ihrer Stimme und wünschte, sie hätte ihn verbergen können.
    »Du bist süß,

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