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Die Nacht mit dem Wuestenprinzen

Die Nacht mit dem Wuestenprinzen

Titel: Die Nacht mit dem Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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DNA-Test auch zu ihren Gunsten entschieden haben – sie wusste dennoch, dass weitere Kämpfe bevorstanden. Die Spannung zwischen ihr und Rafiq war fast körperlich zu spüren, als sie im Fond der schweren Limousine saßen, nachdem sie die Arztpraxis verlassen hatten.
    Irgendwann brach Rafiq das Schweigen und gab dem Chauffeur über das Mikrofon in der Trennscheibe einige Anweisungen auf Arabisch.
    „Lass uns ein paar Meter gehen“, sagte er dann unvermittelt zu Tiffany. Der Fahrer hielt an, stieg aus und öffnete die hinteren Wagentüren.
    Tiffany folgte Rafiq nach draußen. Fasziniert blickte sie auf den Park, der sich vor ihnen erstreckte. Hohe Bäume umgaben große freie Rasenflächen und spendeten Schatten, üppige Rosensträucher leuchteten im Hintergrund. „Wo sind wir?“, fragte sie.
    „Das ist der Botanische Garten. Er liegt zwischen Klinik und Universität. Eine meiner Vorfahrinnen hat ihn gegründet. Sie liebte Gärten und vor allem Rosen.“
    „Wunderschön. So grün. Ich hätte nie erwartet, so etwas in der Wüste zu finden.“ Die Spannung zwischen ihnen, die nach dem Arztbesuch fast unerträglich gewesen war, begann nachzulassen. Tiffany lächelte. „Welch ein wundervoller, romantischer Ort.“
    „Glaub bloß nicht, dass du deinen Traummann hier findest“, gab Rafiq zurück. „Du solltest dich langsam an den Gedanken gewöhnen, dass du meine Frau wirst.“
    Tiffany biss sich auf die Unterlippe und ließ Rafiq stehen. Während sie rasch davonging, überlegte sie, was zu tun war. Als sie den Rosengarten erreichte, hielt sie vor dem Meer rosafarbener Blüten inne. Doch Rafiq war ihr dicht auf den Fersen.
    „Bitte, nimm doch Vernunft an, Rafiq“, bat sie ihn.
    „Ich bin äußerst vernünftig“, erwiderte er von oben herab.
    Tiffany lachte ungläubig. „Du glaubst doch nicht mal, dass es dein Kind ist“, gab sie zu bedenken und legte eine Hand auf ihren Bauch. „Trotzdem willst du mich heiraten. Das nennst du vernünftig?“
    „Du wolltest den Test nicht machen lassen, und ich war damit einverstanden, bis zur Geburt des Kindes damit zu warten. In der Zwischenzeit muss ich dir glauben, dass du die Wahrheit sagst. Das führt automatisch dazu, dass wir heiraten, denn ich lasse nicht zu, dass mein Kind – falls es mein Kind ist – unehelich geboren wird. Wie kannst du mir da unterstellen, ich sei nicht vernünftig?“
    Tiffany bemühte sich, ihren Zorn zu unterdrücken. Als sie tief durchatmete, nahm sie den sinnlichen und beruhigenden Rosenduft wahr, der von einer warmen Brise aus den Beeten zu ihr herübergeweht wurde. „Alles, was ich will, ist, dass meine Tochter später einmal Gelegenheit hat, ihren Vater kennenzulernen. Deshalb musste ich dich darüber informieren, dass ich schwanger bin, und dich fragen, ob du die Vaterschaft anerkennen wirst. Ich hatte gehofft, wir würden uns dann ab und zu sehen. Natürlich erst, wenn meine Tochter etwas älter ist“, fügte sie hastig hinzu, als sie sah, wie Rafiq die Stirn runzelte.
    „Ich verstehe“, antwortete er kühl. „Du wolltest von mir eine Unterschrift, mit der ich anerkenne, dass es sich um mein Kind handelt. Damit kannst du dann auf Unterhalt klagen.“
    „Es geht mir doch überhaupt nicht um Geld!“, rief Tiffany und hätte fast mit dem Fuß aufgestampft.
    Er winkte ab. „Das ist doch jetzt völlig egal. Du wirst mich heiraten, und sobald das Baby da ist, lassen wir die Vaterschaft feststellen. Wenn ich der Vater bin, werde ich für das Kind sorgen. Das ist meine Pflicht.“
    Geld. Pflicht. Aus diesen Gründen heiratete ein Mann wie Rafiq. Tiffany jedoch hatte nicht die geringste Lust auf eine solche Ehe. Ganz abgesehen davon, dass ihr Rafiq viel zu reich und mächtig war. Sie hatte bei ihren Eltern und in deren Umfeld miterlebt, wie die Reichen und Schönen sich gegenseitig betrogen und belogen.
    „Es wäre ein Fehler, wenn wir heiraten würden“, sagte sie eindringlich.
    Rafiq war arrogant – viel arroganter noch als ihr Vater. Ein kalter Schauer durchlief sie, als sie daran dachte, wie ihr Vater auf den Gefühlen ihrer Mutter herumtrampelte. Rafiq war seit seiner Geburt von aller Welt behandelt worden, wie es seinem Rang als Prinz zukam. Er würde niemals Rücksicht auf ihre Wünsche und Bedürfnisse nehmen.
    Falls sie so verrückt war, ihn zu heiraten …
    „Wieso sollte es ein Fehler sein?“, fragte er. „Wir werden an unserer Beziehung arbeiten. Alle Ehen sind harte Arbeit.“
    Erstaunt blickte Tiffany zu ihm auf.

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