Die Nacht mit dem Wuestenprinzen
bitte?“
„Du hättest mich niemals geheiratet, wenn ich nicht schwanger geworden wäre. Ich bin nicht anders als all die Frauen, die dich unbedingt einfangen wollten. Nur mit dem Unterschied, dass ich dein Kind unter dem Herzen trage. Eines Tages wirst du mich dafür hassen.“
„Es ist meine Tochter“, erwiderte er sanft.
Sie sah verwirrt zu ihm auf. „Du sagst ‚meine Tochter‘? Glaubst du mir denn? Oder sagst du das nur, um mich zu beruhigen?“
„Ich meine es ganz ernst.“
„Und was ist mit der Falle?“
„Ich fühle mich nicht in der Falle.“
Tiffany begann zu zittern. „Ich dachte …“
„Was dachtest du?“
„Ich dachte, du würdest mich hassen. Der älteste Trick der Menschheit …“
„Oh, Tiffany, ich hatte immer schon vor, dich zu heiraten.“
„Ja. Weil du kein unehelich geborenes Kind wolltest.“
„Nein, weil ich dich haben wollte. Ich bin verrückt nach dir.“ Er nahm sie in die Arme und legte das Kinn auf ihre Schulter. „Es ist mir völlig egal, wer oder was dein Vater ist. Und niemand wird mich daran hindern, mit dir zusammen zu sein.“
Sie schwieg, und er begriff, dass er ihr eine Brücke bauen musste. „Schau mal dort drüben hin. Dein Vater hat gerade die Hand deiner Mutter genommen. Sein Verhalten geht nur sie etwas an, verstehst du?“
„Glaubst du, sie will ihn wiederhaben? Diesen … Betrüger? Es wird Zeit, dass er erwachsen wird.“
„Das sehe ich auch so.“
„Weil ich es dir gesagt habe?“
„Das braucht man mir nicht zu sagen.“ Er strich ihr übers Haar. „Mach nicht den Fehler, mich mit deinem Vater zu verwechseln.“
„Oh, keineswegs“, versicherte sie ihm. „Du bist ganz anders als er. Aber meine Mutter wird nicht glücklicher werden, wenn sie sich wieder mit ihm versöhnt.“
„Vielleicht hat er sie ja vermisst und will sich ändern? Aber das kann dir egal sein.“
„Dann denkst du nicht schlecht von mir, weil mein Vater sich so danebenbenimmt?“
Er schüttelte den Kopf. „Ebenso wenig, wie ich dich um deines Vaters willen bewundern würde.“ Er lachte plötzlich. „Irgendwie ist mir da was durcheinandergeraten.“
„Was meinst du damit?“
„Ich habe zu Sir Julian gesagt, dass ich seine Tochter nicht heiraten kann, weil sie vermutlich mit jedem Mann ins Bett geht, der ihr über den Weg läuft.“
Tiffany machte sich von ihm los. „Sir Julian Carling?“
Er nickte.
„Du kannst sie sowieso nicht heiraten, weil du schon mit mir verheiratet bist.“
„Das hast du schön gesagt.“ Er beugte sich vor und küsste sie zuerst zärtlich und werbend. Bald aber vertiefte er den Kuss, und ihm war egal, dass Tiffanys Eltern herüberschauten.
Als er den Kopf hob, griff sie das Thema wieder auf. „Weshalb hast du mit Sir Julian über seine Tochter und eine mögliche Heirat gesprochen?“
„Er hat nicht mit mir, sondern mit meinem Vater darüber verhandelt“, antwortete er und lachte, als sie die Hände in die Hüften stemmte und ihn zornig anblitzte. „Sie haben beschlossen, dass ich mich von dir scheiden lassen und Elizabeth Carling heiraten muss.“
„Scheiden lassen?“
„Keine Angst. Ich habe ihnen mitgeteilt, dass ich nicht die Absicht habe, mich scheiden zu lassen. Außerdem wissen sie jetzt, dass du mein Kind erwartest. Ja, ich vertraue dir voll und ganz. Und ich glaube dir auch, dass du noch Jungfrau warst, als wir uns kennengelernt haben. Aber jetzt muss ich dir etwas gestehen.“
„Was denn?“
Er gab ihr ein Blatt Papier. „Eigentlich hatte ich nicht vor, nach dem DNA-Test verheiratet zu bleiben.“
„Du wolltest raus aus der Ehe, wenn das Kind nicht von dir ist?“
Er nickte. „Und falls es mein Kind gewesen wäre, hätte ich mich scheiden lassen und dich ohne das Baby nach Hause geschickt.“
„Was für ein teuflischer Plan.“
„Ich weiß.“ Er wies auf das Dokument in ihrer Hand. „Dieser Vertrag wird sicherstellen, dass du niemals in diese Situation kommen wirst. Du brauchst ihn bloß zu unterschreiben.“
Sie warf einen Blick darauf, dann schlang sie die Arme um Rafiqs Hals. „Weißt du, eigentlich wollte ich ja einen ganz gewöhnlichen Mann.“
„Den du aber vermutlich niemals finden wirst.“
„Den ich gar nicht mehr finden will“, erwiderte sie entschlossen. „Ich will jemand ganz Besonderen. Jemanden wie dich. Der ehrlich ist, auch wenn es wehtut. Der mir Sicherheit gibt. Ich liebe dich, Rafiq. Es fällt mir sehr schwer, dir das zu gestehen. Aber es ist die
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