Die Nacht mit dem Wuestenprinzen
ernüchtern müssen. Doch er erinnerte sich nur zu gut daran, wie Tiffany sich anfühlte. Ihre Haut war so zart, sie duftete so gut, und ihre Hingabe hatte ihn entzückt.
Sie war auch jetzt unwiderstehlich, und Rafiq hätte sie am liebsten geküsst. „Tiffany …“
Er legte ihr die Hände auf die Schultern und spürte, wie sie erschauerte. Sie entzog sich ihm nicht, und er trat näher, ließ sich gefangen nehmen von ihrem Duft, schaute auf ihre sinnlichen Lippen …
Tiffany zu küssen war, als ob er ein Geheimnis lüftete, das tief in ihm verborgen gewesen war. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, wie sehr er sie vermisst hatte. Mit geschlossenen Augen eroberte er sich alles zurück, vertiefte seinen Kuss und war kurz davor, alles um sich herum zu vergessen, als Tiffany ihn von sich stieß.
Die heftige Bewegung ließ sie taumeln.
„Ganz ruhig.“ Er hielt sie fest.
Unwillkürlich berührte sie ihre sinnlichen roten Lippen. „Ich will das nicht!“, fuhr sie Rafiq an.
Er widerstand dem Impuls, sie an sich zu pressen. „Wieso? Es ist nicht verboten, seine zukünftige Ehefrau zu küssen.“
Sie schüttelte heftig den Kopf. „Wir werden aber nicht heiraten.“
Er lächelte ungeduldig, weil er sie begehrte. Aber er musste sich beherrschen. Bis zur Hochzeit. Und danach … danach würde er sich an ihr berauschen. Bis es vorbei war und er sie wegschicken konnte. Doch von diesen Plänen durfte sie jetzt noch nichts wissen. „Das ist kein Spiel, Tiffany. Mich zu heiraten war doch von Anfang an dein Plan. Deshalb die Erpressung. Es geht dir nicht um Geld, behauptest du. Also geht es darum, mich einzufangen.“ Er lächelte sarkastisch. „Jetzt kriegst du, was du willst.“
„Ich will dich aber nicht heiraten!“
„Bist du etwa hergekommen, um jemand anderen zu heiraten?“ Seine nicht ganz ernst gemeinte Erwiderung wurde nicht kommentiert. Das irritierte ihn, und er musterte sie eindringlich. Als sie immer noch nichts sagte, wusste er plötzlich: Es gibt tatsächlich jemand anderen.
Besitzergreifend riss er Tiffany in seine Arme und küsste sie hart und fordernd. Sie sperrte sich zuerst, doch dann öffnete sie ihre Lippen, ließ seine Zunge in ihren Mund eindringen, drängte ihre Brüste an seinen Oberkörper und stöhnte leise, als sie spürte, wie er seine Hüften an ihren rieb.
Die Welt um sie herum versank, und es gab nur noch sie beide. Rafiq war völlig egal, dass Dr. Farouk jeden Moment im Zimmer erscheinen konnte. Tiffany, dachte er immer wieder. Tiffany. Nur dieses eine Wort.
Sie musste ihm gehören. Nur ihm allein.
Sanft löste er sich von ihr und sah ihr in die Augen. „Siehst du? Du kannst das, was du mir gibst, keinem anderen Mann geben.“
„Tue ich ja auch nicht.“
Er erinnerte sich an ihren Gesichtsausdruck wenige Augenblicke zuvor. In ihrem Blick hatte so viel Sehnsucht gelegen. „Ich glaube dir nicht. Wer ist der Idiot, der dich allein in Hongkong herumlaufen lässt?“
„Ich habe ihn noch nicht kennengelernt.“
„Wie bitte?“ Rafiq verstand nun gar nichts mehr. „Wir reden über einen Mann, der überhaupt nicht existiert?“
„Oh, es gibt ihn durchaus.“ Sie wirkte verträumt. „Jedenfalls hoffe ich das. Weshalb wäre ich sonst auf der Welt? Irgendwo da draußen ist er und wartet darauf, dass wir uns begegnen. Und eins kann ich dir verraten: Er ist das genaue Gegenteil von dir.“
„So? Wie ist er denn?“
„Ganz normal. Nicht reich, nicht berühmt. Er hat keinen Palast und sieht nicht aus wie ein Filmstar …“
„Oh, danke sehr.“ Rafiq deutete eine ironische Verbeugung an.
„Ich spreche nicht von dir. Ich versuche nur, zu erklären, dass es sich um einen ganz gewöhnlichen Mann handelt. Er hat ein Häuschen mit einem weißen Gartenzaun und möchte zwei Kinder.“
„Und deshalb findest du ihn so toll?“
„Er liebt mich“, erwiderte sie schlicht. „Ich bin der wichtigste Mensch in seinem Leben. Ich bin sein Leben. Der ganze Reichtum, der ganze Pomp, die dich umgeben, sind mir völlig gleichgültig.“
Rafiq sah rot. Sein Puls beschleunigte sich, und er presste die Lippen aufeinander. War das etwa Eifersucht? Eifersucht auf einen Mann, der überhaupt nicht existierte? Er sah Tiffany in die Augen, und ihm wurde die Kehle eng.
Was sie gesagt hatte, war die Wahrheit. Sie wollte ihn nicht. Sie wollte einen anderen Mann. Und so, wie sie sich diesen Mann erträumte, würde er niemals sein.
7. KAPITEL
Mochte Tiffany die Auseinandersetzung über den
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