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Die Nacht mit dem Wuestenprinzen

Die Nacht mit dem Wuestenprinzen

Titel: Die Nacht mit dem Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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Zuneigung zu seiner Tochter fasste, konnte es doch sein, dass er versuchte, sie ihr, Tiffany, zu entziehen.
    Darüber hatte sie bisher noch gar nicht nachgedacht. Wie dumm konnte man sein?
    Sie atmete tief durch, um die aufsteigende Panik zu unterdrücken, und bemühte sich, Rafiqs Gespräch mit Mei zu folgen.
    „Wie geht es Shafir und Megan? Sie waren eine Weile nicht hier.“
    „Weil sie die meiste Zeit in Qasr Al-Ward verbringen“, erklärte Rafiq. „Das muss Liebe sein.“
    Erleichtert nahm Tiffany wahr, wie sehr die Nakamuras ihn mochten. Nein, Rafiq war keine Bedrohung. Er war einfach nur ein Mann. Ein viel beschäftigter Bankier, ein Prinz. Und seine Familie schien einen liebevollen Umgang zu pflegen. Wenn er wollte, konnte er bestimmt ein wunderbarer Vater sein.
    Langsam entspannte sich Tiffany und wandte ihre Aufmerksamkeit Taeko zu, der gerade lauthals lachte, als Rafiq etwas auf Japanisch zu ihm sagte. Mei schlug ihm spielerisch mit der Serviette auf den Arm.
    Rafiq lachte ebenfalls, und seine dunklen Augen funkelten fröhlich.
    „Du kannst Japanisch?“, entfuhr es Tiffany.
    „Er spricht auch Deutsch und ein wenig Spanisch.“ Mei warf ihr einen forschenden Blick zu, und Tiffany errötete, weil ihr klar wurde, dass es der Japanerin seltsam vorkommen musste, wenn eine Ehefrau so wesentliche Dinge über ihren Mann nicht wusste.
    Fast schämte sie sich ein bisschen, weil sie vor lauter eigenen Problemen ganz vergessen hatte, herauszufinden, wer ihr Ehemann war.
    Nun lächelte Rafiq ihr zu, und ihr Herz schlug unwillkürlich schneller, als sie seinen verständnisvollen Blick sah.
    „Welche Sprachen sprichst du denn, Tiffany?“
    „Englisch und Französisch.“
    Mei schaute ihn erstaunt an. „Das wussten Sie nicht? Rafiq! Worüber reden Sie denn mit Ihrer Frau?“
    „Über wichtigere Dinge.“ Rafiq grinste, und Taeko lachte laut.
    Tiffany errötete noch mehr. Rafiq wusste genau, dass sie Französisch studiert hatte. Es war verdammt nett von ihm, so zu tun, als seien sie beide viel zu beschäftigt mit anderen Dingen gewesen …
    „Dann werden wir Sie beide jetzt mal allein lassen, damit Sie sich besser kennenlernen können“, sagte Mei leichthin, nahm ihren Mann am Arm und zog ihn hinter sich her.
    Als die beiden außer Hörweite waren, fragte Tiffany: „Wie kommt es, dass du Mei und Taeko so gut kennst?“
    Er wurde ernst. „Sie sind eines Tages in der Bank erschienen, um eine Hypothek auf ihr Restaurant aufzunehmen.“
    Sein Gesichtsausdruck verfinsterte sich, und Tiffany schwieg, um mehr zu hören.
    „In der Schalterhalle rastete Mei aus und musste vom Sicherheitspersonal zur Ordnung gerufen werden. Ich habe es mitbekommen und gefragt, was los sei. Ich bin schließlich verantwortlich für das Wohlergehen meiner Angestellten und meiner Kunden.“
    „Weshalb war sie so aufgeregt?“
    „Ihre Enkelin benötigte eine Knochenmarktransplantation. So etwas konnte man zu dieser Zeit in Dhahara nicht durchführen. Deshalb sollte das Kind in Amerika operiert werden. Leider hatten sie durch die Krankheit von Keiko schon mehr als genug Schulden.“
    „Du hast ihnen geholfen.“
    „Das habe ich doch noch gar nicht gesagt.“
    Doch sie wusste auch so Bescheid. „Es war sehr großzügig von dir.“
    „Nicht nur von mir. Andere haben auch geholfen. Kinder wie Keiko sind der Grund, weshalb ich mich bemüht habe, die Kinderklinik zu finanzieren.“ Er wich ihrem forschenden Blick aus. „Nach dem Mittagessen gehen wir zusammen shoppen.“
    „Shoppen?“ Seltsamer Themenwechsel, dachte sie. „Für Keiko?“
    „Nein, für dich. Bei der Pressekonferenz morgen früh, auf der unsere Eheschließung verkündet wird, musst du passend gekleidet sein.“
    „Es gibt eine Pressekonferenz?“ Sofort fielen Tiffany die Paparazzi ein, die sich ständig an die Fersen ihrer Eltern hefteten. „Können wir nicht einfach eine schriftliche Erklärung abgeben?“
    Er schüttelte den Kopf. „Ich bin es den Menschen in meinem Land schuldig.“
    Allein der Gedanke an eine Pressekonferenz machte Tiffany nervös. Glücklicherweise war ihr Foto schon seit Jahren nicht mehr in den Medien aufgetaucht, weil ihre Eltern sie vor den aufdringlichen Journalisten geschützt hatten. Auch dass sie in Auckland lebte, hatte dazu beigetragen, sie vor der Öffentlichkeit abzuschirmen. Das würde sich jetzt als Glück erweisen, denn die Presse kam bestimmt nicht auf die Idee, die neue Frau von Scheich Rafiq ibn Selim Al Dhahara mit Tiffany

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