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Die Nacht mit dem Wuestenprinzen

Die Nacht mit dem Wuestenprinzen

Titel: Die Nacht mit dem Wuestenprinzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tessa Radley
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hatten.
    Er hatte niemals vorgehabt, Tiffany vor allen Journalisten zu küssen. Sein konservativer Vater war strikt gegen die Zurschaustellung von Intimitäten in der Öffentlichkeit. Doch, bei Allah, er war in Versuchung gewesen …
    Fast hätte er es getan. Es schockierte ihn, wie leicht es Tiffany immer wieder gelang, ihn seine guten Vorsätze vergessen zu lassen. Wo war seine Selbstbeherrschung geblieben? Sein Verstand?
    Bisher hatte er sein Innerstes nie zur Schau gestellt. Gefühle preiszugeben war nicht sein Ding.
    Er stand in seinem Büro in der Bank, als ihm jemand auf die Schulter tippte. Rafiq wandte sich um und entdeckte seinen ältesten Bruder.
    „Wo ist deine Frau?“, erkundigte sich Khalid.
    „Ich habe sie der Obhut von Tante Lily überlassen. Sie soll Gelegenheit haben, andere Frauen der Gesellschaft kennenzulernen.“
    „Vater hat angekündigt, sie überprüfen zu lassen. Er sagt, dass wir fast nichts über sie wissen. Er macht sich Sorgen, weil du so überstürzt geheiratet hast.“
    „Ach, und Shafir hat das etwa nicht getan?“
    „Das war etwas anderes. Vater hat dafür gesorgt, dass Megan observiert wurde, erinnerst du dich nicht?“
    „Es ist ein bisschen spät für diese Maßnahmen. Ich jedenfalls weiß alles über meine Frau, was ich wissen muss. Heute Morgen haben wir der Welt unsere Heirat verkündet. Was will Vater erreichen?“
    Khalid grinste. „Dass du glücklich bist, vermutlich. Ich werde ihm raten, das Ganze zu vergessen. Er sollte froh sein, dass du endlich verheiratet bist. Das wollte er doch die ganze Zeit.“
    „Ja. Und du bist der Nächste“, warnte Rafiq seinen Bruder grinsend.
    Auf dem Empfang wurde Tiffany mehreren Frauen vorgestellt. Tante Lily reichte sie herum, und Tiffany spürte die Neugier der anderen. Es gelang ihr, die harmloseren Fragen charmant zu beantworten, sie machte sich insgeheim jedoch auf Schlimmeres gefasst.
    „Ihr Kleid – ist das nicht das Design von Madame Fleur?“, fragte eine Frau, die ihre Bewunderung kaum verbergen konnte.
    Tiffany lächelte. Sie trug eine leichte Seidenstola um die Schultern, doch auch ohne diese wäre das Kleid nicht unzüchtig gewesen. „Ja, das stimmt.“
    „Rafiq scheint seinen Geschmack geändert zu haben“, bemerkte eine bildschöne Brünette, die zu der Gruppe getreten war. Sie trug ein bodenlanges schwarzes Kleid, das jenem in der Boutique, das Rafiq zunächst ausgesucht hatte, sehr ähnlich sah. „Ich bin Shenilla“, stellte sie sich vor.
    Lächelnd erwiderte Tiffany: „Ich freue mich, Sie kennenzulernen, Shenilla.“ Es war plötzlich ganz still im Raum. „Ihr Kleid ist wunderschön.“
    Shenilla strich sich über die Hüften. „Rafiq hat es mir gekauft, als wir noch zusammen waren.“ Feindselig blickte sie Tiffany an.
    Hm, das musste die Frau auf dem Foto gewesen sein. Die Tochter des reichen Wohltäters. Und offensichtlich eine ehemalige Geliebte Rafiqs. „Oh.“
    Zwei Frauen eilten davon. Tiffany sagte etwas zu jener Frau, die neben Shenilla stand, ehe sie erkannte, dass es sich um Dr. Farouk handelte, jene Ärztin, bei der sie und Rafiq wegen des DNA-Tests gewesen waren. Nervös blickte sie sich um. Rafiq war nirgendwo zu entdecken.
    Er hatte sie den Löwen zum Fraß vorgeworfen – oder in diesem Fall der Löwin.
    Lustig fand sie das nicht.
    Ein Kellner erschien und flüsterte Dr. Farouk etwas ins Ohr.
    Die Ärztin warf Tiffany einen entschuldigenden Blick zu. „Tut mir leid, ich muss mich um eine ältere Dame kümmern, die unter Atemnot zu leiden scheint.“
    Gleich darauf war Tiffany allein mit Shenilla. Sorgsam legte sie sich eine Strategie zurecht.
    Irgendwie war sie neugierig auf ihr Gegenüber, denn es handelte sich wohl um eine jener Frauen, mit denen Rafiq eine Beziehung gehabt hatte. Shenilla war unglaublich schön, dazu von königlicher Eleganz. Klar, dass Rafiq sie erwählt hatte. Der Reichtum ihres Vaters trug dazu bei, sie hoffähig zu machen. Mit ihrem aufgesteckten schwarzen Haar und den kajalumrandeten Augen war sie das genaue Gegenteil von Tiffany.
    „Rafiq hält es mit keiner Frau lange aus“, bemerkte Shenilla.
    Es lag Tiffany auf der Zunge, zu erwidern, dass sie immerhin mit ihm verheiratet war, doch dann sah sie die Tränen in Shenillas Augen und verkniff sich eine Antwort.
    „Ich war so sicher, dass er mich heiraten würde. Zwei Jahre waren wir ein Paar. Zwei Jahre habe ich jeden Tag gehofft, er würde mir einen Antrag machen. Stattdessen hat er mich und meine Eltern,

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