Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)
im Gegensatz zu Shane, sah sie in seinen Augen immer noch den Sex und die Erinnerung an den vergangenen Abend geschrieben stehen. Dabei hatte sein Blick aber nichts Wertendes, sondern eher etwas, das ihr das Gefühl gab, als hätten sie etwas miteinander geteilt. »Äh, gern, danke«, gelang es ihr zu antworten, bevor sie neben Jake Platz nahm, der unter dem Tisch sofort seine Hand auf ihren Schenkel legte und ihr einen kurzen Gutenmorgenkuss gab.
Als sich eine halbe Stunde später die gesamte Gruppe am Tisch eingefunden hatte und sich allgemein über die Eier, über Schinken und Toast hermachte, erkundigte sich irgendjemand nach dem Abend von Cameron und Quinn. Die zwei attraktiven Männer tauschten einen vielsagenden Blick aus. »Die Mädchen waren wirklich sehr nett«, erklärte Cameron schließlich.
Shane rollte nur mit den Augen und überließ es Rogan, die entscheidende Frage zu stellen. »Wir wollen wissen, ob sie Euch rangelassen haben?«
»Na und ob«, erwiderte Quinn.
Nachdem die beiden einige Details verraten hatten, fragte Quinn schließlich: »Und? Haben wir hier irgendwas verpasst?«
Rogan schob sich eine Gabel mit Rührei in den Mund, ignorierte die Frage und überließ es Shane zu antworten. »Ich wüsste nicht«, erklärte er.
Als Ausgleich dafür, dass Jake sich gleich an seinem ersten Feiertagswochenende in Turnbridge freigenommen hatte, musste er bei seiner Rückkehr in einer Doppelschicht arbeiten. Er hatte natürlich ohne Murren zugestimmt, hatte aber jetzt, wo er tatsächlich dabei war, wie immer bei der Arbeit zu viel Zeit zum Nachdenken.
Sie war echt unglaublich gewesen. Ganz und gar außergewöhnlich. Als er ihr vorgeschlagen hatte, sie mit seinen Freunden zu teilen, hatte er das zwar durchaus ernst gemeint, war aber niemals davon ausgegangen, dass sie tatsächlich zustimmen würde. Zumindest nicht so schnell.
Und jetzt … Irgendetwas in ihm fühlte sich … hin- und hergerissen.
Was er sich auch von diesem Wochenende in Erinnerung rief – sei es, dass er sie gefickt hatte, während Rogan zuschaute oder dass er sie mit ihm und Shane geteilt hatte – es ließ seinen Schwanz sofort hart werden. Und es war leicht, ja fast ein wenig süchtig machend, immer wieder daran zu denken. Die Erinnerungen waren so scharf, dass es einfach nur herrlich war, sie wieder und wieder vor seinem geistigen Auge erstehen zu lassen. Und wenn er an den Mut dachte, den sie das Ganze gekostet haben musste und wie weit sie seit ihrer ersten Begegnung gekommen war, dann haute es ihn einfach nur um. Dann war ja auch noch der Moment gewesen, in dem sie ihm gesagt hatte, wie sehr sie ihm vertraute. Und wie dieses Vertrauen es ihr ermöglicht hatte, ihm so viel Kontrolle zu überlassen. Das hatte ihn tief ins Herz getroffen. Es hatte ihm das Gefühl gegeben, … geliebt zu werden. Und ein guter Mensch zu sein. Letzten Endes hatte genau das zur Folge, dass er ihre Liebe umso mehr erwiderte.
Es gab nur ein Problem. Als er drei Abende später in seinem Streifenwagen langsam über die nur schwach beleuchtete Hauptstraße fuhr, zwang ihn die friedvolle Ruhe zu der Erkenntnis, dass unter all den eindringlichen Erinnerungen und der Leidenschaft etwas Düsteres und Besorgniserregendes lauerte.
Die Wahrheit.
Die schlimmere, hässlichere Wahrheit, die du wegen deines verdammten Egoismus bis jetzt nicht erkannt hast.
Seine Brust verengte sich. Als er an der einzigen Ampel von Turnbridge anhielt, schloss er eine Sekunde lang die Augen, um sich nicht mehr ganz so schlecht zu fühlen. Und zwar im Hinblick auf das, was er am vergangenen Wochenende mit Carly getrieben hatte.
Denn die schlimme, hässliche Wahrheit war: Er hatte ganz und gar egoistisch gehandelt und zu viel Kontrolle an sich gerissen.
Was zum Teufel hast du dir nur dabei gedacht?
Auf dem Schiff war ihm das, wozu er sie ermutigt hatte – der Vierer mit Rogan und Shane –, völlig richtig erschienen. Und zwar weil er es wollte. Für sie beide. Aber jetzt, da sie wieder in der realen Welt und in ihrem realen Leben angekommen waren, blieb ihm keine andere Wahl, als sich dem zu stellen, was er eigentlich ganz genau wusste. Diese Art von extremem Sex war weder für ihn noch für sie wirklich gut.
Anderen Menschen, Menschen mit normaler Vergangenheit, war es vielleicht möglich, derartige Dinge ohne irgendwelche Konsequenzen zu tun. Aber diesen Luxus hatten Jake und Carly nun mal nicht. Mist! Er konnte förmlich hören, was Dr. Jim ihm gesagt hatte, als er
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