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Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)

Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lacey Alexander
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egoistisch von mir, dich zu Dingen zu treiben, die mich anmachen. Und auch wenn ich uns beiden immer wieder versichert habe, dass ich es für dich tat, glaube ich, dass es in Wahrheit doch nur um mich ging. Darum, dass ich mich vom Sex habe bestimmen und kontrollieren lassen. Und jetzt … ach, verdammt … jetzt lasse ich dich die Schwänze anderer Männer lutschen, nur weil ich es will!«
    »Und wenn ich es nun auch wollte?«, flüsterte sie – auch wenn sich das Ganze aus seinem Mund auf einmal so schrecklich anhörte, dass sie es kaum zugeben wollte.
    Aber Jake schüttelte nur den Kopf. Er schien so in seinen Gedanken verloren zu sein, dass sie sich fast unsichtbar vorkam. »Ich habe dich dazu gedrängt. Ich habe das Thema vor unserer Abreise angesprochen, und als wir auf dem Schiff waren, noch mal. Ich wollte so sehr, dass du die anderen ranlässt, dass ich es schon fast körperlich spüren konnte. Und jetzt …«
    »Was jetzt?«, fragte sie leicht gereizt nach.
    »Jetzt wird mir klar, dass ich das Problem dadurch nur noch verstärkt habe.«
    »Das Problem?«
    » Dein Problem!«
    Sie kniff die Augen zu. »Und was genau ist mein Problem?«
    Als er sie endlich wieder ansah, schienen seine blauen Augen sie förmlich zu durchbohren. »Du weißt selbst am besten, was dein Problem ist. Dein Vater hat dich missbraucht.«
    Carly atmete tief ein und spürte so etwas wie Zorn in sich aufsteigen, weil er sie daran erinnerte. »Du hast mir doch gesagt, dass ich das hinter mir lassen soll. Ich soll ihm vergeben und mein Leben weiterleben. Und genau das habe ich getan.«
    Er seufzte tief auf und griff nach ihrer Hand. Doch irgendetwas an seinem Benehmen sorgte dafür, dass sie sich dumm oder sogar kindisch vorkam. »Das verschwindet nicht eben mal einfach so, Carly. Es ist immer da. Und es braucht Zeit, um es zu überwinden. Und dass ich dich zu diesen Dingen getrieben habe, war einfach nur … verdammt unsensibel und egoistisch.«
    Carly hatte das Gefühl, sich verteidigen zu müssen. »Aber ich dachte, es wäre etwas Gutes, dass ich … na ja, dass ich etwas mutiger und draufgängerischer sein wollte.«
    »Schätzchen, für ein Missbrauchsopfer ist derartige Hemmungslosigkeit nicht weniger ungesund wie die Angst vor Sex, sondern einfach nur die andere Seite der Medaille.«
    Carly wusste überhaupt nicht, wie sie reagieren oder was sie dazu sagen sollte. Sie war ganz zittrig und hatte das ungute Gefühl, irgendwie getäuscht worden zu sein. Schließlich hatte Jake ihr wieder und wieder gesagt, dass es okay wäre, sich so gut zu fühlen. Er hatte gesagt, dass sie sich all diese lüsternen Gefühle ruhig zugestehen sollte und dass er sie hinterher immer noch genauso lieben würde. Doch in der Rückschau schien das alles eine Lüge gewesen zu sein, und Carly fühlte sich geradezu bestraft. Und mit diesem Gefühl kehrte auch die altbekannte Scham zurück – dieser unglaublich tief sitzende Gedanke, etwas Unrechtes getan zu haben. Etwas Schmutziges. Und zwar nicht auf gute Weise schmutzig.
    »Wenn das alles so schlimm war, wieso hast du dann zugelassen, dass ich mitgemacht habe?«, fragte sie ihn, nachdem sie die Sprache endlich wiedergefunden hatte.
    Sein Gesichtsausdruck bekam etwas Besorgtes, und er ergriff ihre Hände. »Es war ja nichts Schlimmes, Schätzchen. Das meine ich damit doch gar nicht. Es ist nur wahrscheinlich nicht gesund. Für dich. Zumindest jetzt nicht. Und wieso ich es zugelassen habe …« Er hielt inne und fuhr sich durch sein bereits zerzaustes Haar. »Verdammt! Ich habe es dir ja schon gesagt. Ich war egoistisch. Ich … habe mich von meinen alten Themen überrennen lassen und wollte eben unbedingt die Kontrolle haben. Ich habe einfach keine gute Ausrede parat. Es tut mir leid.«
    Es tat ihm leid. »Was genau tut dir denn leid?«, fragte sie erbost. »Dass du mir gesagt hast, es würde mich stärker machen? Oder dass du mir jetzt das exakte Gegenteil auftischst? Tut es dir leid, dass ich mutig genug war, das zu tun, was sich gut anfühlte? Oder dass du mir jetzt, da es zu spät ist, das Ganze rückgängig zu machen, das Gefühl gibst, nichts weiter als eine Schlampe zu sein?«
    »Ach, verdammt noch mal!«, knurrte er, stützte sich mit den Ellenbogen auf die Knie und legte mit geschlossenen Augen den Kopf in die Hände. Er sah jetzt genauso gequält aus, wie sie sich fühlte. Und als er sich wieder aufrichtete, lief ihm eine Träne über die Wange. » All das tut mir leid«, erklärte er mit

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