Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)
wunderschön, wie er nackt auf ihrem Sofa saß.
Ich liebe dich immer noch. Ich vergebe dir. Oder zumindest werde ich dir sehr bald vergeben. Ich werde darüber hinwegkommen. Ich werde über alles hinwegkommen. Genau wie du.
Diese Sätze lagen Carly auf der Zunge. Sie versuchte nur noch, die richtige Art zu finden, sie auch auszusprechen. Doch in diesem Moment kam Jake ihr mit seinen eigenen Worten zuvor. »Wir sollten uns nicht mehr sehen, Carly«, teilte er ihr mit.
Kapitel 19
O Mann, er litt wie ein Hund, als er ihren gequälten Gesichtsausdruck sah. »Was?!«, fragte sie völlig entgeistert.
Jake schloss erneut die Augen, denn er fand es einfach schrecklich, ihr so wehzutun. Das Ganze war verdammt hart. Und er war ein größerer Mistkerl, als er es je für möglich gehalten hätte.
»Ich bin nicht der richtige Mann für dich«, versuchte er ihr zu erklären. Die Worte brannten in seiner Kehle, denn auch ihm tat diese Erkenntnis furchtbar weh. Er liebte sie. Er wollte sie. Er sehnte sich nach ihr. Aber ihre Beziehung war einfach zu viel für ihn. Sie verzehrte ihn. Sie war alles, wovor Dr. Jim ihn gewarnt hatte – und mehr. Und das praktisch vom ersten Tag ihrer Begegnung an. Er hatte es damals nur nicht erkannt.
»Ich werde niemals der richtige Mann für dich sein«, fuhr er fort – jedes Wort schmerzender als das vorherige. »Denn Menschen wie wir, Menschen mit unserer Vergangenheit … Wir sind einfach nicht gut füreinander. Du solltest dir einen anderen suchen, Carly.«
Als ihre Blicke sich erneut trafen, starrte sie ihn einfach nur ungläubig an. »Und mit wem um alles in der Welt sollte ich deiner Meinung nach zusammen sein?«
Er antwortete voller Aufrichtigkeit. »Mit jemandem, der normal ist. Mit jemandem, der nicht so viel Probleme mit sich rumschleppt. Irgendein netter, normaler Kerl aus Turnbridge. Jemand wie Tommy oder dein alter Freund Chuck.«
Ihre Augen weiteten sich. »Ist das wirklich dein Ernst? Du glaubst, dass ich das will? Jetzt, nach allem, was gewesen ist? Du glaubst, irgendein stinknormaler Typ könnte mich wirklich glücklich machen? Oder mich befriedigen? Oder mich gar verstehen?!«
Meinte sie nach all dem wilden Sex, den sie gehabt hatten? Oder der großen, tiefen Leidenschaft, die sie füreinander empfanden? In gewisser Weise waren das nämlich zwei völlig unterschiedliche Punkte. Aber er hatte zugelassen, dass ihre Leidenschaft füreinander sie zu grenzüberschreitendem Sex getrieben hatte.
Die Antwort auf diese Fragen spielte eigentlich gar keine Rolle. Denn wie sehr er das Ganze auch drehte und wendete, das Ergebnis blieb dasselbe. Eigentlich hatte Jake heute Abend gar nicht vorgehabt, mit ihr Schluss zu machen – jede Minute dieser Auseinandersetzung riss ihm praktisch das Herz aus dem Leib. Aber er konnte einfach nicht anders, als die hässliche Wahrheit auszusprechen. »Zwei Menschen, die Erfahrungen mit Missbrauch gemacht haben … werden einfach nie in der Lage sein können, sich gegenseitig zu helfen. Ich werde immer die Kontrolle über dich haben wollen. Ich werde immer ein egoistischer Liebhaber sein, der dich zu Dingen treibt, die einfach zu weit gehen. Und du wirst es … immer zulassen, fürchte ich. Du hast einfach etwas Besseres verdient. Du verdienst einen Mann, der nicht so verdammt fordernd ist. Du verdienst einen Mann, der … ich weiß auch nicht … der sich von dir in Handschellen legen lässt.«
»Auf Handschellen steh ich nicht.«
»Das weiß ich, war ja auch nur ein Beispiel. Auf jeden Fall verdienst du einen Mann, der dich im Bett als gleichberechtigte Partnerin behandelt. Und mir wird langsam klar, dass ich dieser Mann eben nicht sein kann. Außerdem will ich gar keine Frau, die mir alles durchgehen lässt. Ich habe mich nämlich in dich verliebt, als du noch nicht so gut in der Lage warst, die Kontrolle abzugeben. Und zwar weil du mich dominiert hast. Weil du dir einfach genommen hast, was du wolltest. Genauso wie ich es tue. Aber das hat ja auch nicht so gut funktioniert«, fügte er trübsinnig hinzu. »Als wir beide die Kontrolle wollten, meine ich.«
Auf Carlys Gesicht zeichnete sich ein seltsames, trauriges Lächeln ab. »Ich kann gar nicht gewinnen, oder? Du willst mir nicht die Kontrolle überlassen, willst aber auch nicht, dass ich sie abgebe. Was ich auch tue, du sagst, dass die Sache mit uns nicht funktioniert. Dabei fand ich eigentlich, dass sie verdammt gut funktioniert.« Die Träne, die Carly bei diesen Worten über die Wange
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