Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)

Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lacey Alexander
Vom Netzwerk:
wollte. Der Kater war in diesem Moment ihre einzige Quelle bedingungsloser Liebe. Wie traurig war das denn?
    Nach einer Minute bequemte Oliver sich endlich, vom Stapel mit den Holzbalken herunterzuklettern. Und als er in Carlys Reichweite war, schnappte sie sich das dicke, kräftige Fellknäuel und zog es in ihre Arme. Sie streichelte ihn, bis er schließlich schnurrte und saugte den Trost, den er ihr spendete, förmlich in sich auf. Wäre dieser Trost doch nur genug, um ihre angeschlagene Seele zu heilen.
    Jake leistete seinen Dienst völlig mechanisch ab. Es war sein letzter Tag als Police Officer in Turnbridge.
    Als er an diesem Herbstnachmittag seine Patrouille fuhr, fiel ihm auf, dass die Blätter der kleinen Bäume entlang der Hauptstraße sich bereits verfärbt hatten. Während er langsam durch die Straßen fuhr, winkten ihm vom Bürgersteig einige Leute zu, die er in den letzten Monaten kennengelernt hatte. Ja, selbst Barlow Jones in seinem großen, alten Cadillac nickte ihm hinter dem Steuer freundlich zu.
    Vielleicht würde er diesen Ort doch mehr vermissen, als er erwartet hatte.
    Aber das reichte nicht aus, um seine Meinung zu ändern.
    Er hatte hinter dem Schaufenster von Winterberry’s gerade einen kurzen Blick auf Carly erhascht, der ihm direkt ins Herz fuhr, als sich plötzlich eine Stimme aus dem Funkgerät meldete. Es war Patsy von der örtlichen Zentrale, wo es eindeutig ein bisschen lässiger zuging als in vergleichbaren Abteilungen in der Großstadt.
    »Ein kleiner Junge hat mich gerade von seinem Handy aus angerufen. Sein Name ist Justin Webb, und er sagt, er versteckt sich gerade hinter einem Baum auf der Red Mill Road. Scheinbar hat irgendein Typ in einem alten Kombi ihm angeboten, ihn mitzunehmen. Justin hat das abgelehnt, weil er nur zu einem Angelteich etwa eine Meile von seinem Zuhause entfernt wollte. Aber er meint, jetzt würde dieser Mann die Strecke ständig auf- und abfahren, so als würde er ihn suchen. Justin hat schon versucht, zu Hause anzurufen, aber seine Mom arbeitet wohl im Garten und geht nicht ans Telefon. Es klingt, als hätte er große Angst. Ich weiß zwar nicht, ob an der Sache irgendwas dran ist, aber könntest du oder auch Tommy das mal überprüfen?«
    Jakes innerer Alarm schaltete sofort auf Rot, und er nahm das Funkgerät zur Hand. »Ich bin auf der Hauptstraße, nur etwa eine Meile von der Red Mill Road entfernt. Ich mach mich sofort auf den Weg!« Dann aktivierte er das Blaulicht – sein Herz raste.
    Jake schaltete sofort jeden weiteren Gedanken aus, manövrierte den Streifenwagen schnell, aber sicher durch den dünnen Verkehr auf der Hauptstraße und bog dann mit quietschenden Reifen in die Red Mill Road ein. Er wusste, wo das Haus der Webbs stand und kannte dank der ausführlichen Rundfahrten mit Tommy sogar den Teich, den die Bewohner von Turnbridge zum Angeln nutzten.
    Er hatte das kleine Gewässer gerade passiert, als vor ihm ein uralter blauer Kombi auftauchte. Jake verständigte erst Patsy per Funk und dann auch Tommy, der an diesem ruhigen Nachmittag der einzige andere diensthabende Officer war. »Ich hab den Kombi gesichtet. Ich nähere mich ihm von hinten.«
    »Ich bin ein paar Meilen hinter dir, aber schon auf dem Weg, Kumpel«, erwiderte Tommy.
    Jake verlangsamte sein Tempo kaum, als er sich dem Heck des Fahrzeugs näherte. Er wartete darauf, dass der Fahrer die Lichter des Streifenwagens bemerkte. Der alte Wagen fuhr sofort rechts ran, schien aber offenbar zu glauben, dass Jake ihn nur überholen wollte.
    Aber der hielt seinen Streifenwagen an, stieg aus und baute sich neben der Fahrertür auf. Er war in voller Alarmbereitschaft, denn seine Zeit in Detroit hatte ihn gelehrt, immer auf der Hut zu sein.
    Noch bevor Jake ihn ansprechen konnte, sah der etwa fünfzigjährige, grauhaarige Fahrer zu ihm auf. »Gibt es ein Problem, Officer?«, fragte der Mann mit unschuldiger Stimme.
    Diese Stimme – irgendetwas war mit dieser Stimme. Und als Jake dem Mann schließlich in die grünen Augen sah, wich alles Blut aus seinem Gesicht. Denn selbst jetzt, mehr als fünfundzwanzig Jahre später, würde er diesen Kerl überall wiedererkennen. Es war Larry Downy, der Mann, der ihn im Alter von sieben Jahren missbraucht hatte.

Kapitel 20
    Jake war eine Sekunde lang wie gelähmt. Er fühlte sich, als wäre er wieder sieben Jahre alt. Unschuldig. Zum Opfer gemacht. Downy hatte sich abgesehen von seinem ergrauten Haar und einigen Falten überhaupt nicht verändert.

Weitere Kostenlose Bücher