Die Nacht wird heiß!: Erotischer Roman (German Edition)
sehr kurz gewesen war, so wusste sie doch, dass er einen Blick auf ihr Dekolleté geworfen, es bewundert hatte, aber offensichtlich trotzdem nicht fand, dass sie einsam aussah. Oder gar verzweifelt. Das war gut. Denn sie war beides nicht. Aber williger fühlte sie sich mit jeder Sekunde.
Als der Barmann sich abwandte, um das Bier zu holen, sprach sie ihn an und deutete mit dem Kopf über ihre Schulter. »Sind das Sie und Ihre Freunde, die sich da hinten so laut amüsieren?« Das tiefe männliche Lachen war immer noch nicht abgeklungen und fühlte sich an wie die Hintergrundmusik zu ihren eigenen Gedanken. Ihr Flirtstil war elegant wie immer. Sie wusste einfach, wie man es anzustellen hatte.
Ihre Blicke trafen sich. Er hatte leuchtend blaue Augen, die sie sofort in den Bann zogen. Blau wie ein Bild vom Mittelmeer – intensiv, kräftig, faszinierend. Er lächelte sie erneut an. »O, mir war gar nicht bewusst, dass wir so laut sind. Sie müssen schon entschuldigen.«
Sie schüttelte den Kopf im vollen Bewusstsein wie hübsch und selbstsicher sie auf ihn wirkte. »Das stört mich nicht. Ich habe höchstens das Gefühl, irgendwas zu verpassen«, erklärte sie forsch.
Er zuckte mit den Schultern. »Sie dürfen sich gern zu uns gesellen.« Doch er senkte sofort den Kopf, als würde er das Angebot überdenken. »Obwohl Sie sich mit einem Dutzend Männern – die meisten von ihnen betrunken – vielleicht doch nicht ganz so wohlfühlen würden.«
»Sind Sie denn auch betrunken?«, erkundigte sie sich mit hochgezogenen Augenbrauen.
Er dachte kurz über die Frage nach, streckte dann seine rechte Hand aus mit einer Geste, die besagen sollte, dass er angetrunken, aber noch nicht richtig betrunken war. Seine wohlüberlegte Ehrlichkeit und die Tatsache, dass er nicht einfach ja oder nein gesagt hatte, gefielen ihr. Der Typ hatte Potenzial.
»Bei mir sieht’s ähnlich aus«, gestand sie ihm also. Ja, sie wusste wirklich ganz genau, wie sie es anzustellen hatte. Manchmal fiel es ihr so leicht, dass es schon fast beängstigend war.
Das war der Punkt, an dem sie einen verstohlenen Blick auf seine linke Hand warf. Kein Ring – gut. Und auch kein Bräunungsstreifen, der darauf hinwies, dass er ihn vielleicht einfach nur vom Finger gezogen hatte. Einige Dinge waren ihr durchaus heilig. Selbst an diesem Ort.
»Und … sind Sie mit jemandem verabredet? Warten Sie auf ein Date?« Er hatte keine Scheu, seine blauen Augen ein wenig über ihren Körper gleiten zu lassen. Sein Blick verursachte, dass ihr noch wärmer wurde. Sie fragte sich, ob durch das Kleid und den BH wohl ihre Nippel zu sehen waren.
»Eigentlich ja. Aber es sieht wohl so aus, als hätte er mich versetzt.« Auch diese Worte kamen mit einer gewissen Eleganz über ihre Lippen, und ihr Ton ließ darauf schließen, dass sie nicht allzu traurig darüber war. Selbst bei dieser Lüge wusste sie, wie sie ihrer Stimme einen überlegenen Klang geben konnte, der zeigte, dass sie stets die Oberhand behielt. Auf keinen Fall wollte sie jemandem leidtun.
Der Fremde warf ihr erneut einen intensiv musternden Blick zu – einen Blick, der die Innenseiten ihrer Oberschenkel förmlich zum Beben brachte. »Das muss ja ein schöner Idiot sein.«
»Danke«, erwiderte sie lächelnd.
In diesem Moment rückte er etwas näher und ließ sich auf dem Barhocker direkt neben ihr nieder. »Darf ich Sie zu einem Drink einladen?«
Sie neigte den Kopf und schenkte ihm den geschmeicheltsten, kokettesten, aber dennoch kontrolliertesten Blick, zu dem sie in der Lage war. »Gern. Aber was ist denn mit Ihren Freunden?«
Er sah sie an, als wollte er sagen: Jetzt hören Sie aber auf. »Mal sehen, ich habe die Wahl, mit einem Haufen betrunkener Typen rumzusitzen oder mich mit einer wunderschönen Frau zu unterhalten. Ich bin kein Idiot. Ich entscheide mich für die letztere Option.«
Nachdem der versierte Barkeeper zwei geöffnete Flaschen Bier auf den Tresen gestellt hatte, machte er sich sofort daran, eine weitere Weinschorle zu mischen.
»Wie heißen Sie denn?«, fragte ihr Verehrer. Oder war er vielleicht doch eher ihre Beute?
»Desiree.«
»Ich bin Jake.«
Nachdem ihr leeres Glas durch einen neuen Drink ersetzt worden war, hob ihr Gegenüber seine Bierflasche. »Wollen wir einen Toast ausbringen?«
Sie hob ihr Glas. »Auf attraktive Fremde mit blauen Augen, die eine Jungfrau in Nöten retten.«
Er grinste, schlug mit dem Hals seiner Bierflasche leicht gegen ihr Glas und warf ihr einen
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