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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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dass es immer noch meine größte Furcht war – und sich auf mein gesamtes Leben bezog, nicht nur auf damals und »Saint Blocks«.
    Als ich aufblickte, um zu prüfen, wie Klaus meine Worte aufgenommen hatte, war ich erstaunt darüber, wie fest seine Kieferknochen zusammengepresst waren. Ich konnte sogar sehen, wie die Muskeln in seinen Wangen arbeiteten.
    »Und der schönste Traum?«, erkundigte er sich schließlich, nachdem er meine Worte verdaut hatte.
    Ich schüttelte den Kopf, milderte mein
Nein
aber mit einem Lächeln. »Weißt du ... ganz so verrückt bin ich vielleicht doch nicht.«
    »Du erzählst mir deine schlimmste Angst, aber nicht deinen schönsten Traum?«, erkundigte sich Klaus, als kö;nne er es gar nicht fassen. Oder als zweifele er doch ernsthafter an meinem Verstand.
    Ich zuckte mit den Schultern.
    Nach einem kurzen Blickduell gab Klaus nach. »Okay, schlimmster mö;glicher Traum oder bester mö;glicher Traum.« Er schien nachzudenken. »Ich denke bei den Betroffenen hat schon der gute Traum gereicht, um sie aus der Realität zu reißen.«
    »Außer bei Max.«
    »Außer bei Max«, bestätigte Klaus und fügte dann »und Daryl« hinzu.
    Ich nickte. Vielleicht waren die beiden stark genug gewesen, sich gegen die guten Träume zu wehren, und waren dann ihren Ängsten zum Opfer gefallen – aber vielleicht waren ihre Ängste von vornherein zu stark gewesen ... ich jedenfalls konnte ansonsten keinen roten Faden erkennen, keinen Zusammenhang, der mir zeigte, wer dafür verantwortlich war. Das Flirren in der Luft hatte nicht wirklich geholfen, denn die Spur war zu schnell kalt geworden, unverfolgbar.
    Klaus schien zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen zu sein. Vielleicht nicht unbedingt bei diesem Gedankengang, aber bei einem verwandten. Denn er nickte gen Kleiderschrank und befahl: »Pack eine Reisetasche, wir bringen dich für ein paar Tage aus der Schusslinie.«
    »Und was soll das bringen?«
    »Das soll bringen, dass du aus der Schusslinie bist«, meinte er, als wäre ich ein Vollidiot.
    »Witzig.«
    Er verdrehte die Augen, verließ sich aber anscheinend darauf, dass ich tat, was er sagte, denn er deutete nur noch einmal Richtung Schrank und erklärte: »Ich lass Forman und Donovan hier, sie werden sich um die Vorfälle kümmern.«
    »Und um den Tagmahr?« Es musste ein Tagmahr sein, es musste einfach!
    »Um wen auch immer!« Jetzt war es Klaus, der mit den Schultern zuckte. Immerhin so etwas, wie ein kleiner Triumph für mich, dass er nicht sofort abstritt, ein Tagmahr kö;nne ebenfalls als Täter in Frage kommen.
    Deswegen einigermaßen gut gelaunt begann ich zu packen. Aber für was? Da er sich nicht genau geäußert hatte, entschied ich mich für normale Alltagskleidung, zweckmäßig und für jedes Wetter geeignet, dank Zwiebel-Prinzip.
    Erst dann fiel mir auf, dass mein Telefon, mein Handy und auch mein Laptop verschwunden waren. Soviel also zu Vertrauen!
    Doch bevor ich wütend oder enttäuscht sein konnte, fiel mir noch etwas anderes auf. Nämlich was Klaus Plan in der Realität bedeutete: Ich würde mit ihm allein sein. Ganz ohne Tante Meg, Stiefbruder David, Nachtmahr Jonah oder Inkubus Elijah. Also
das
kam meinem schö;nsten Traum wirklich verdächtig nahe!
    Grinsend ging ich meinen Bücherschrank durch und fügte neben einem Buch auch noch Make up und andere Pflegeartikel meinem Gepäck hinzu. Und da machte sich der Mann Sorgen, ich kö;nne irgendjemanden anrufen oder anderweitig informieren. Ha! Dabei war ich beinahe auf dem Weg in so etwas wie Urlaub. Und ich ... würde mit Klaus allein sein ... mit dem Mann, dessen Tod seit Tagen eine Hauptrolle in meinen Träumen spielte. Oder – wie das kleine Teufelchen in meinem Inneren – mich korrigierte: den ich in meinen Träumen regelmäßig mit einem Messer erstach. Mit dem Messer, das David in seinem Zimmer aufbewahrte. So ein mieses Teufelchen! Konnte einen direkt aus der Urlaubsvorfreude heraus katapultieren. Mit einem Ruck verschloss ich meine Tasche und blickte auf die Uhr. David musste bereits los sein, zur Schule. Und sein Messer?
    Das war ein Problem für genau jetzt!
    Mit einem tiefen Seufzer stellte ich die Reisetasche vor meine Tür und huschte so leise ich konnte in Davids Zimmer.

    So würdevoll wie mö;glich hatte ich mich von Donovan und Forman verabschiedet und mir wirklich große Mühe gegeben, jeden dummen Spruch bezüglich meiner Nachtruhe zu überhö;ren.
    Doch während die Bemerkungen an mir abgeprallt waren, verriet

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