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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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Klaus’ Gesicht seine innere Anspannung. Er wirkte konzentriert und verärgert, aber auch erleichtert. Eine seltsame Mischung.
    »Wohin geht es denn?«, erkundigte ich mich, kurz vor der Auffahrt zum Highway.
    »Wenn ich das verraten würde, wäre doch die Überraschung futsch, oder?«
    »Ich mag keine Überraschungen«, behauptete ich. Vor allem, weil ich noch nie mit einer guten konfrontiert worden war.
    »Dann hast du auch noch nie eine gute erlebt!«, meinte Klaus. Bei meinem Gesichtsausdruck wurde er schlagartig ernst. »Was?«
    »Genau das habe ich gerade gedacht!«
    »Unheimlich, oder?«, fragte er und sah mich mit diesem dunklen Blick an, der mich inzwischen wirklich, wirklich nervö;s machte. Dabei war ich mir nicht einmal sicher, ob er seine Frage so meinte, oder ob er mich aufzog.
    »Und was habe ich jetzt gedacht?«, erkundigte ich mich deshalb bewusst unschuldig.
    »Das du ernsthaft versucht bist, mir gegen die Schulter zu boxen.«
    Shit! Ich ließ mich tiefer in den Sitz des Sportwagens sinken. Entweder war ich leicht zu durchschauen, oder der Mann wirklich ein Gedankenleser. Und beides war definitiv unheimlich!
    Fast so unheimlich, wie seine ständigen Blicke in den Rückspiegel. Hatte ich vorher ein Gefühl der relativen Sicherheit genossen, wurde ich nun ständig daran erinnert, was das relativ bedeutete: Relativ sicher = unsicher. Großartig!
    Dementsprechend war ich in absoluter Paranoia-hab-acht-Stellung und hatte kein Handy mehr, aber dafür ein Messer dabei.
    »Wir müssen reden!«, meinte ich und bereute die Wahl meiner Worte noch bevor Klaus meinte: »Komisch. Wenn das eine Frau zu einem Mann sagt, macht sie normalerweise mit ihm Schluss.«
    »Ich wusste gar nicht, dass wir zusammen sind«, versuchte ich meinen Fehler noch zu abzumildern, aber mein Stiefonkel grinste mich so unverschämt an, dass ich abermals versucht war, ihn zu boxen. Aber Klaus hob lachend die Hand, die offene Fläche mir zugewandt, zum Zeichen, dass alles nur ein Spaß war – und er harmlos und ungefährlich.
    Ne, ist klar ... der Auftragskiller.
    Ich wartete, bis wir auf dem Highway waren und er nur noch geradeaus fahren musste, dann kramte ich das Messer aus meiner Tasche und hielt es so, dass er es mit einem Seitenblick sehen konnte.
    »Was ist das für ein Messer?«
    Er starrte es lange an. Lange genug, um in mir die Sorge zu wecken, ob er überhaupt noch den Verkehr im Auge hatte. Doch gerade, als ich ihn darauf ansprechen wollte, meinte er nonchalant: »Was soll das für ein Messer sein?«
    Ich schnaubte. »Verkauf mich bitte nicht für doof!«
    Klaus warf mir einen Blick zu, erbarmte sich aber meiner und meiner Intelligenz. »Es ist ein rituelles Messer.«
    »Wozu?«
    Klaus schüttelte den Kopf und wirkte extrem verschlossen. Hatte er sich eben zu wenig um den Verkehr gekümmert, fixierte er nun die Straße und die Autos um uns herum, als gäbe es nichts Wichtigeres auf der Welt.
    »Verdammt, ich träume davon, dass ich dich mit dem Ding tö;te!«, maulte ich.
    »Du wirst mich nicht tö;ten«, behauptete er mit einer Sicherheit, die mich noch mehr aufregte. Wie konnte er sich so sicher sein?
    »Aber David ... Meg«, protestierte ich.
    »Meg wollte mich damit auch nicht tö;ten.« Klaus sah mich nicht an, sondern starrte stur geradeaus.
    »Es ist ein Messer. Ein verdammt scharfes noch dazu. Was wollte sie dann damit machen?« Und das ich von Mord träumte war doch nun wirklich offensichtlich. Hallo? »Was wollte sie machen?«, wiederholte ich, da Klaus nicht antwortete.
    Ich warf ihm einen Blick zu, doch als ich seinen Gesichtsausdruck sah, war ich mir mit einem mal nicht sicher, ob ich es wirklich wissen wollte.
    »Nimm es!«, bat ich und hielt es ihm hin.
    »Behalte es«, wiegelte er ab.
    »Ich will es nicht!« War das so schwer einzusehen?
    »Es ist in Ordnung, Liz. Es ist wirklich in Ordnung.« Immer noch sah er mich nicht an. So langsam hätte ich ihn wirklich gerne erstochen – nur um ihm zu beweisen, dass er Unrecht hatte.
    »Ach, und wenn ich es benutzen würde, dann auch?«, erkundigte ich mich deswegen giftig.
    »Ja, dann auch!« Eine kurze Emotion huschte über sein Gesicht und ließ seine Mundwinkel für einen Moment nach oben gleiten. Sowohl die Antwort als auch dieses kurze Lächeln überraschte mich und machte mich mundtot. Komplett.
    Zumindest bis sich Klaus’ gesamte, vorher eher entspannte Fahrhaltung änderte.
    »Was ist?«, fragte ich beunruhigt.
    Er wirkte aufmerksam und so als rechnete er

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