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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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Position bezogen hatten, um das Spektakel aus sicherer Entfernung zu betrachten.
    Erst als die drei im Haus verschwunden waren, fauchte David: »Bist du jetzt ganz verrückt geworden? Du kannst hier nicht einfach im Garten mit Jonah rummachen.«
    »Ich habe nicht mit ihm rumgemacht.«
    »Sah aber verdammt danach aus.« Er funkelte mich wütend an. Ich funkelte mindestens genauso wütend zurück. Schließlich hatte er mit mir schlussgemacht und behauptet, er würde nichts mehr für mich empfinden. Also sollte er doch jetzt bitte nicht einen auf eifersüchtig machen! Trotzdem hatte er die besseren Argumente. »Dad geht davon aus, dass ich ihn und deinen anderen Galan überprüft habe ... wenn er Verdacht schöpft. ...«
    »Ich weiß!«, behauptete ich und verkniff mir die Bemerkung, dass es in wenigen Tagen ja ohnehin nicht mehr um Verdächtigungen gehen würde, sondern nur noch um meinen Kopf. Trotzdem sah mich David an, als wäre ich bescheuert.
    Dabei war ich nicht bescheuert, sondern hatte nur Angst. Todesangst.

    Ich war im Wohnzimmer. Eindeutig dem
de Temples
Wohnzimmer, aber zu einer merkwürdigen Zeit. Denn es war finster. Um nicht zu sagen: stockdunkel.
    Trotzdem war kein Irrtum möglich. Der Schrank, der Tisch, die Couch ... alles stimmte. Die Couch ... mein Blick blieb an dem Decken- und Kissenhaufen hängen. Er bewegte sich. Nie im Leben waren diese Atembewegungen echt. Sie waren zu deutlich, zu sehr ... zu ... hollywoodlike.
    In einem Horrorfilm musste dieses Heben und Senken so übertrieben sein. In der Realität hätte es schon eines Menschen mit Elefantenlunge bedurft, um diese Bewegung zu erklären. Unheimlich war es trotzdem.
    Ich versuchte wegzusehen, doch mein Körper bewegte sich ohne mein bewusstes Zutun, schritt auf den Schlafenden unter der Decke zu – und zum ersten Mal sah ich, dass ich etwas in der Hand hielt. Ein Messer.
    Trotz der Dunkelheit konnte ich einen schwachen Glanz ausmachen. Die Klinge war kein normales Küchenmesser – überhaupt keine Messer, das ich kannte.
    Langsam hob mein Körper den Arm, während ich einen weiteren Schritt machte. Panisch atmete ich ein, und konnte doch nicht atmen, nicht schreien. Mit aller Kraft versuchte ich stehen zu bleiben, es funktionierte nicht. Der Wille war da, aber die Szenerie ebenfalls. Ich konnte mich nicht zum Anhalten bewegen, war in meinem Körper gefangen, konnte nur zusehen, nicht kontrollieren. Mein Arm hob sich wie von selbst und ich konnte die Kraft spüren, mit der die Klinge zu stach.
    Die Wucht ließ mich endlich aufwachen.

Kapitel 4
    Es kostete mich Mühe, überhaupt aufzustehen. Ich fühlte mich psychisch und physisch wie zerschlagen. Aber hei?! Nur weil die Guten (ich) müde waren, ruhten die Bösen (so gut wie alle anderen) nicht. Paranoid? Meinetwegen. Aber ich wollte im Falle eines Falles wenigstens in der Lage sein, davonzulaufen.
    Der Gedanke half mir dabei, mich in den Jogginganzug zu quälen. Schließlich ging ich nicht fünfmal die Woche laufen, um mir meine Motivation von einem bescheuerten Albtraum untergraben zu lassen.
    Leise ging ich nach unten und ignorierte die geschlossene Wohnzimmertür. Anscheinend war wirklich wieder alles beim Alten: Klaus schlief im Wohnzimmer, Tante Meg im Schlafzimmer. Nur die Lautstärke zwischen ihnen fehlte noch.
    Dreißig Minuten später war ich sehr froh über die immer noch herrschende Ruhe. Verschwitzt und außer Atem zu sein war schon anstrengend genug, da musste es nicht noch ein Spießrutenlauf zwischen Klaus, Meg und David sein. Folgerichtig hetzte ich nach oben – nur um auf Nummer Sicher zu gehen. Zum Glück konnte ich noch stoppen, bevor ich die Vase und die Blumen, die vor meiner Tür standen über den Haufen rennen konnte. Verwirrt nahm ich sie hoch. Seit wann bekam ich Blumen?
    Einige Sekunden lang war ich ernsthaft verunsichert, dann fiel mir ein, dass Klaus gerne durch Grünzeug kommunizierte. Das Problem war nur, das Lila-Zeug zu identifizieren.
    Beschwingt und mit einer guten Portion Neugierde ausgestattet, betrat ich mein Zimmer und schmiss meinen Computer an. WLAN war eine super Erfindung und binnen Minuten hatte ich mein Geschenk als »Glycinie« und als »Majoran« identifiziert. Die Bedeutung war ebenso schnell gefunden: »Deine Freundschaft ist mir süß und teuer« und »Trost«.
    Mit einem sehr, sehr breiten Grinsen klappte ich mein Notebook zu und platzierte die Vase auf meinem Schreibtisch. Kommunizieren durch Blumen fand ich klasse. Mal abgesehen von der

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