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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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los wurde, mit Informations-stückchen gefüttert zu werden, damit ich mich nicht an der Gesamtmasse verschluckte.
    »Und? Finde ich die im Telefonbuch?«, motzte ich deswegen.
    »Nein!«, meinte Elijah, der sich nach meiner kurzen Zurechtweisung auffallend ruhig verhalten hatte. »Was hast du mit deinen Haaren gemacht?«
    »Nicht vom Thema ablenken!«, schimpfte ich – und wieder hätte ich beinahe ein Schimpfwort angefügt. Anscheinend war ich doch noch sauer auf ihn, hatte es nur erfolgreich verdrängt. Komisch, Jonahs Versuch, mich umzubringen – der sich Jahre später als eine Art geschmackloser Test erwiesen hatte – hatte ich also leichter verziehen, als das Vorspielen von echtem Interesse an meiner Liebe.
    »Und rote Nägel ...« Elijah griff nach meiner Hand und erwischte meine Finger, bevor ich sie wegziehen konnte.
    »Ich werde eben erwachsen«, rechtfertigte ich das Rot, hauptsächlich um seiner Berührung so schnell wie möglich zu entkommen.
    »Es ist kein Lack«, entlarvte mich Elijah und strich mit seinem Daumen über meinen kleinen Finger und den Nagel. Obwohl er anscheinend seine Vermutung bestätigt sah, ließ er meine Hand nicht los, sondern blickte Jonah an.
    »Du bist wie Elijah«, übersetzte der hilfsbereit.
    »Ein Inkubus?« Das fehlte mir ja gerade noch zu meinem Glück. Vor allem, wenn das für meine Zukunft bedeuten sollte, dass alle Jungs, die ich küsste, in Ohnmacht fielen und nicht mehr aufwachten. Kurz gruselte es mich bei dem Gedanken. Dann wurde mir schlecht, weil mir einfiel, wer dann mein einziger potentieller Liebespartner wäre.
    »Bei Frauen nennt man es
Sukkubus,«
erklärte Elijah.
    »Ich bin
kein
Sukkubus.«
    »Probier es aus!«, forderte Jonah.
    »Was soll ich probieren?« Ich war ernsthaft verwirrt.
    »Na, ob du jemanden beeinflussen kannst ... und ihn in dich verliebt bekommst. Auch gegen seinen Willen«, erklärte er, als sei ich begriffsstutzig und die Erklärung ganz normal.
    »Offensichtlich«, meinte ich, mit einem finsteren Blick auf ihn. Dabei war ich zugegebenermaßen nicht ganz frei von einem bitteren Triumphgefühl. Schließlich hatte sich Jonah gegen seinen Willen und gegen seinen ursprünglichen Plan (mich komplett zu verschrecken und selbst König der Nachtmahre zu werden) in mich verliebt. Und auch Elijah hatte es nicht von vornherein auf Liebe angelegt – sondern darauf, mich zu küssen, mich durch meine Lust zu kontrollieren und zum Einschlafen zu bringen. Ohne Option, jemals wieder aufzuwachen.
    »Nein, du musst es ausprobieren und wollen. Ganz bewusst.«
    »Was bin ich? Ein Arschloch?« Jetzt war ich ernsthaft wütend. Dann dachte ich an Justus. Noch bevor Jonah einen weiteren Informationshappen preisgab: »Wenn du ein Sukkubus bist, bist du selbst ein Nachtmahr der Stufe 2 – vielleicht sogar der Stufe 3. Das würde einiges erleichtern.« Er wechselte einen Blick mit seinem Bruder.
    »Alles«, meinte ich und konnte selbst spüren, wie sich mein Gewissen verabschiedete und einer inneren Anspannung Platz machte, die nur noch nach einem passenden Opfer suchte.
    »Such dir einen aus!« Elijah öffnete die Tür zum Schwimmbad einen Spalt breit. Gerade weit genug, so dass man hindurchsehen und die Schwimmer beobachten konnte.
    »Rektor Talbot?«, meinte ich sarkastisch und ein wenig beunruhigt, da er anscheinend – zumindest für heute – das Schwimmtraining übernommen hatte.
    »Probier es bei mir!«, forderte Jonah.
    »Wo bleibt denn da der Spaß?«, erkundigte ich mich. Das war doch lächerlich. Sowohl der Versuch, als auch der Gedanke, es ausgerechnet an jemandem zu versuchen, der bereits in mich verliebt war.
    »Ja, ich bin in dich verliebt. Ja, ich will mit dir zusammen sein. Nein, ich werde dich jetzt nicht küssen«, behauptete Jonah, meinen Gedankengang aufgreifend. »Werde ich nicht und will ich nicht.«
    »Doch, wirst und willst du in Wirklichkeit auch. Schon allein, weil du dann eine Ausrede hättest.«
    Elijah schüttelte den Kopf. »Würde er vermutlich wirklich. Aber du musst MICH küssen.«
    »Nein!« Ich setzte alle Entschiedenheit, die ich verspürte, in dieses eine Wort. Nich Elijah! Wenn ich ihn zu nah an mich heranlassen würde, würde ich ihn nachher noch verstehen, ihn bemitleiden und wieder auf ihn hereinfallen. Etwas, was ich unter gar keinen Umständen wollte.
    »Es ist die einzige Möglichkeit, es hundertprozentig herauszufinden«, behauptete er.
    »Du willst doch nur, dass ich dich küsse.«
    »Auch«, gab er zu und

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