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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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Schon vorher war es schlimm gewesen, diese schier unüberwindliche Mauer an Missverständnissen zwischen uns, diese unzähligen Geheimnisse. Aber diese Entfremdung jetzt war noch einmal ein ganz anderes Kaliber. Herrgott noch mal. Ich hatte ihn mal gerne genug gehabt, um ihn zu küssen, um mir eine gemeinsame Zukunft vorzustellen. Wann genau hatte er beschlossen, dass weder das eine noch das andere ein Option war? Wann hatte ich aufgehört jemand zu sein, den er lieben konnte – oder der ihm überhaupt etwas bedeutete?
    »David?«
    Er sah irritiert auf und hörte auf das Pizzablech nach den besten Stücken zu überprüfen.
    »Können wir unsere persönlichen Differenzen beilegen? Wir müssen zusammenarbeiten, um denjenigen zu finden, der für die seltsamen Vorfälle an der Schule verantwortlich ist.« Meine Stimme klang mindestens so vorsichtig, wie Donovans zuvor. Denn was ich eigentlich sagen wollte, war: Ich brauche dich. Bitte hilf mir, sei für mich da.
    Aber natürlich sagte ich es nicht. Wenn man so etwas erst sagen musste, war ohnehin jede Hoffnung vergebens.
    »Was gibt es da zu finden oder zusammenzuarbeiten? Ist doch ganz klar, dass es ein Nachtmahr ist. Und um die musst
du
dich kümmern.« David lächelte mich an und plötzlich fühlte ich mich schlecht. So, als wäre ich wirklich dass, was jeder in mir sah. Böse.

    Ich war verblüfft, dass Klaus mir nicht sagte, ich sollte nicht soviel Zeit in der Küche verbringen. Meg hatte er das ständig gesagt, wenn sie versucht hatte, für den nächsten Tag vorzukochen. Mir bislang nicht. Naja, vielleicht war das Schweigen in dieser Hinsicht doch kein Kompliment an meine Kochkunst. Meg hatte er schließlich nie bezahlt. Noch verblüffter war ich jedoch, als Klaus verkündete, mit mir einkaufen fahren zu wollen, statt David fahren zu lassen. Während David schmollte, nahm ich nur zu gerne diese kleine Rettung an.
    »Was gibt es denn die nächsten Tage?«, erkundigte er sich, als ich während der Fahrt einen Einkaufszettel schrieb. Obwohl er auf meinen Zettel spähte, gelang es ihm nicht etwas zu lesen. Was tatsächlich nicht an meiner unleserlichen Sauklaue lag, sondern an der Tatsache, dass er dabei versuchte zu fahren.
    »Morgen Chili Con Carne, Samstag Chili Pommes und am Sonntag mache ich eine Schweinshaxe mit Knödel und Sauerkraut.«
    Beim letzten Gericht starrte mich Klaus entgeistert an.
    »War nur Spaß«, meinte ich mit. »Ich mag keine Haxe, deswegen wird es Gulasch und aus dem Sauerkraut mache ich Rotkohl.«
    »Gott sei Dank!« Klaus bog auf den Walmart Parkplatz ein und parkte schwungvoll in eine der leeren Parkboxen in der Nähe des Einganges ein. »Wo hast du eigentlich so gut kochen gelernt?«
    »Erstens: Danke. Zweitens: In »Saint Blocks«. Da habe ich nachmittags in der Hauswirtschafts AG mitgemacht.«
    Bei seinem Grinsen, das wundersamerweise zahlreiche kleine Lachfältchen rund um seine Augenwinkel offenbarte, hob ich drohend den Zeigefinger. »Wehe du sagst es ...!«
    »Wehe ich sage was?« Er sah mich unschuldig an.
    »Dass es doch etwas Gutes gehabt hat.«
    Klaus lachte leise, brachte sich aber lieber rasch in Sicherheit, indem er einen Einkaufswagen holte. Als er wiederkam beschloss ich, das zurzeit gute Verhältnis zwischen uns zu nutzen. »Was hat Donovan denn gewollt?«
    »Sheriff
Donovan«, korrigierte Klaus, »wollte einige Dinge mir besprechen.«
    Ich zog eine Augenbraue hoch. Damit hatte Klaus nicht gelogen, war aber auch weit davon entfernt, die Wahrheit zu sagen.
    Bei meinem Blick gab er sich einen Ruck. »Forman ist kurz nachdem er euch bei Doktor Slater geholfen hat, ebenfalls ... seltsam geworden.«
    »Seltsam?«
    »Seltsam im Sinne von
er wurde in die Psychiatrie eingeliefert.«
    »Oh!« Also DAS war wirklich mal etwas ganz Neues. Jemand gab mir Auskunft. Die richtige.
    »Das macht fünf Fälle an der Schule«, fasste ich zusammen, in der Hoffnung, Klaus hätte noch andere Informationen.
    Doch er kommentierte nur süffisant: »Scheint eine sehr gefährliche Schule zu sein.«
    Ich nickte. Offensichtlich. Erst die schlafenden Mädchen. Nun die verwirrten Männer. Ich blieb stehen. Und Klaus fuhr mir in die Hacken. Männer!
    Ich könnte was sein? Ein Sukubus. Hatten Jonah und Elijah behauptet. War ich vielleicht doch der gemeinsame Nenner? Vielleicht sogar ohne es zu wissen? War möglich. Zumindest, wenn Jessica nicht nur auf Männer stand. Haha... das innerliche Lachen blieb mir in den Gedanken stecken. Jessica stand

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