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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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später starrte Klaus auf das Schlachtfeld. »Ich fasse es nicht!«
    »Machst du mir trotzdem einen Termin?«, fragt ich.
    »Was?« Er sah mich verwirrt an.
    »Ich habe gewonnen, du bist matt«, erklärte ich mit einem Anflug an Begeisterung.
    »Jaja«, meinte Klaus und starrte wieder auf das Brett. »Das sehe ich. Aber
Wieso?
« Er sah mich an, als könne er des Rätsels Lösung in meinem Gesicht finden.
    »Wieso du matt bist, wieso ich gewonnen habe oder wieso du mir trotzdem einen Termin machen sollst?«, erkundigte ich mich belustigt.
    »Letzteres.«
    »Ich lass mir doch von einem alten Zausel nicht sagen, dass
ich
wie ein Zausel aussehe«, meinte ich empört, zeigte auf meine Haare und deutete die fünfzehn Zentimeter an.
    »Hei! Das alt will ich überhört haben!«, protestierte Klaus grinsend; wirkte aber kein bisschen glücklich bei dem Gedanken daran, sich demnächst auch von seinen Haaren – von allen – trennen zu müssen.
    »Gute Nacht!«, wünschte ich und fügte auf halbem Weg aus dem Wohnzimmer hinzu: »Und träume was Schönes!«
    Ich ignorierte sein Schnauben und ging lachend nach oben. Dort schlief ich ein wie ein Murmeltier – und träumte weder von Elijah noch von Jonah noch von Mord oder Sterben …

Kapitel 9
    Ich hatte so gut geschlafen wie schon lange nicht mehr. Ganz ohne Albträume. Vielleicht sogar ganz ohne irgendwelche Träume. Ich konnte mich nämlich an keinen einzigen erinnern oder daran, überhaupt irgendetwas geträumt zu haben. Daran könnte ich mich glatt gewöhnen.
    Genießerisch drehte ich mich noch einmal im Bett um und genoss das Gefühl, sicher und geborgen zu sein. Mit diesen beiden Worten hatte ich bislang weder mein Bett noch das Haus
de Temples
in Verbindung gebracht. Gefiel mir aber ziemlich gut – zu gut. Das war einer der zwei Gründe, warum ich mich letztendlich doch aus der kuscheligen Wärme quälte, um mich in mein Sportzeug zu schmeißen. Der andere Grund war mein schlechtes Gewissen. Schließlich hatte ich gestern schon gebummelt. Klar hatte es Spaß gemacht, klar könnte ich mich dran gewöhnen. Aber leider würden die Bösen/ das Böse sicher keine Rücksicht auf meinen Fitnessstatus nehmen oder darauf, ob ich akut Lust zu etwas hatte, oder nicht. Also: Blieb nur weitermachen wie bisher. Das Leben war ja bekanntlich kein Ponyhof.
    Und genau deswegen schlich ich mich vor meinem Joggingausflug in die zweite Etage und kontrollierte Megs Tablettenschatulle. Wieder fehlte eine von den Nicht-Mehr-Tick-Tacks. Brave Tante Meg.
    Dabei war ich mir gar nicht mehr so sicher, ob Klaus es nicht vielleicht verdient hätte. Die beiden waren schon ein merkwürdiges Paar. Die Schwester meiner Mutter, die verzweifelt und mit allen Mitteln um die Liebe ihres Lebens kämpfte und Klaus, der sie betrog, wo er nur konnte. Obwohl … immerhin hatte er mit seiner Affäre Schluss gemacht. Korrektur: Mit einer seiner Affären. Wie es um die anderen bestellt war, wusste ich nicht.
    Apropos … Wieso war Klaus auch schon wieder fit und unterwegs? Heute hatte doch gar kein Friseur offen. Außerdem war ich immer davon ausgegangen, in dieser Familie wäre ich die einzige Hyperaktive, die auch Sonntags nicht vor Sport oder Arbeit zurückschreckte.
    Dieser Gedanke trieb mich auf die große Runde. Immerhin hatte ich noch von gestern etwas gut zu machen. Und den Kopf frei zu bekommen von allen Typen, die ständig um mich herumschwirrten. Ich schüttelte den Kopf und konnte meinen Pferdeschwanz an der Taille spüren. Vielleicht waren die Haare doch ein wenig zu lang geworden. Aber daran lag es ganz sicher nicht, dass ich wie ein Aphrodisakum wirkte. Weil ich genau das nicht tat. Leider. Keiner von den ganzen Kerlen meinte es ernst. Nicht David, nicht Jonah und nicht Elijah. Von Shawn und Daryl einmal ganz abgesehen. Es ging um Macht, darum den anderen Kerlen eines auszuwischen und es ging darum, dass es zu wenig weibliche Tagmahre gab. So einfach war das. Nichts Besonderes an Liz. Kein Grund, sie kennenzulernen oder sich ernsthaft für ihre Wünsche und Träume zu interessieren. Bei Kilometer fünf kam ich zu dem Schluss, dass ich vollkommen austauschbar war. Bei Kilometer zehn überlegte ich, ob es jemandem auffallen würde, wenn Daria und ich tatsächlich den Platz tauschen und ich sie mit einer Perücke ausstaffieren würde und bei Kilometer fünfzehn wusste ich, dass ich niemals einem Kerl vertrauen oder ihn gar heiraten wollte. Zum Glück ging alles danach folgende im friedvollen Nirvana

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