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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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oder irgendsowas. Nur David und ich rangen miteinander und würden vermutlich auch noch verdammt lange so weitermachen. Bis zu einer wie auch immer gearteten Fremdrettung, die mir allerdings viel zu lange dauerte und eigentlich nur durch Elijah kommen konnte.
    »Verdammt!«, fluchte ich. »Also ein Kuss soll es sein?« Bitteschön. Beinahe mit Vergnügen. Vielleicht konnte der blöde Nachtmahr-Inkubus Elijah ja hinterher helfen, falls es schief ging. Und falls er sich weigerte – wovon auszugehen war – konnte ich ihn ja auch noch küssen. Mit einem wenig Glück würde sich einer der Prinzen ja auch in eine Frosch verwandeln … und endlich Ruhe geben!
    Mein Kuss fiel flüchtig aus, war ganz ohne Zunge, mehr eine kurze Berührung unserer Lippen. Dabei dachte ich nur:
Frei! Ich gebe dich frei, David!
    Sekundenlang passierte nichts. Dann wich David vor mir zurück, als wäre ich der Teufel persönlich.
    »Was sollte das?«, herrschte er mich an.
    »Was sollte was?«, erkundigte ich mich und musste mich nicht anstrengen, meiner Stimme einen aufgebrachten Klang zu geben. »Du warst wie Paul oder wie Dominique«, behauptete ich. »Nicht aufzuhalten und in deinem eigenen, kleinen Privatuniversum.«
    Einen Moment lang schien diese Erklärung tatsächlich auf fruchtbaren Boden zu fallen. Dann verzog David die Lippen zu einem herablassenden Grinsen. »Ach! Und in diesem Universum hast ausgerechnet
du
einen Platz gefunden?!«
    »Weißt du was, Arschloch? So wie ich das sehe, habe ich dir gerade schon wieder dein kleines, beschissenes ICH gerettet!«
    »Und ich glaube, dass ich nur wegen dir ständig in solche Situationen gerate.« Er beugte sich zu mir vor und einen Augenblick lang wirkte es, als wolle er mich abermals küssen. Doch dieser Eindruck verflog genauso schnell, wie er gekommen war. »Schön, gefährlich, unberechenbar.« Bei jedem dieser Worte stieß er mich an der Schulter und ein Stückchen weiter nach hinten, bis ich mit dem Rücken zur Wand stand. »Ich sollte dir gleich hier und jetzt den Hals umdrehen, damit wir es beide hinter uns haben.«
    Hätte ich noch mehr zurückweichen können, ich hätte es getan. Denn die Wut in seinen Augen erschreckte mich. Vor allem, weil sie mir galt, allein mir. So als wäre ich an jedem Dilemma schuld, in dem er je gesteckt hatte. An jedem Unglück, an jedem Gewissenskonflikt. Schlichtweg an allem.
    Seine Rechte legte sich an meinen Hals, drückte aber nicht zu. Und ich schnappte zurück in die Realität, zurück in den Verstand und in meine Böse-Zwillingsschwester.
    Du bist mein!
, dachte ich mit jeder Körperzelle und jeder Emotion, die mir zur Verfügung stand.
Mein!
    Davids Blick veränderte sich. Wurde wieder glasiger, sanfter. Seine Hand strich von meinem Hals nach oben, zu meinem Kinn. Ich schluckte. Aber damit war immerhin geklärt, dass ich wirklich ein Sukkubus war. Warum auch immer Elijah es nicht bemerkt hatte – oder nicht hatte bemerken wollen.
    »Du träumst!«, flüsterte ich David zu und verfluchte den Fahrschulwagen, der erst jetzt um die Ecke kam. Wo war er vor fünf Minuten gewesen?
    »Es ist kein guter Traum. Es ist ein Albtraum«, behauptete ich. Gleichzeitig verpasste ich ihm eine Ohrfeige, so dass er nach hinten taumelte. Schlagartig (Im wahrsten Sinne des Wortes), war David wieder David und starrte mich an.
    Fahrlehrer Mayer hielt neben uns an, aber es war Jessica, die vom Beifahrersitz sprang und mit wenigen Schritten bei mir war. »Was ist los?«
    »Dasselbe wie bei deinem Vater, denke ich.«
    David starrte mich immer noch. Unsicher.
    »Ist alles in Ordnung?« Mayer hatte das Fenster runtergelassen und sein Blick glitt prüfend von einem zum anderen.
    »Ich denke schon!«, behauptete ich. Erstens, weil ich keinen Bock mehr auf David hatte und zweitens, weil ich meine Fahrprüfung machen wollte. Egoistisch, aber gerechtfertigt.
    »Ich lass ihn durchchecken!«, beruhigte Jessica und hakte David unter.
    »Viel Spaß!«
    »Hei, Liz?«, rief David und ließ mich in der Drehbewegung Richtung Auto verharren. »Danke!«
    Ich nickte, sah ihn aber nicht an, weil ich für nichts hätte garantieren können. Die Ohrfeige hatte wirklich gut getan. Außerdem hatte ich begriffen, dass emotionale Manipulation, aka Sukkubus-Zauber kein Ausweg war. So verlockend es auch im ersten Moment erschienen war. Es war keine Alternative, da ich nicht nur ein bisschen von diesem Gefühl haben konnte. Entweder ganz oder gar nicht. Entweder würde sich David wegen des Zaubers

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