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Die Nachtmahr Wunschträume

Die Nachtmahr Wunschträume

Titel: Die Nachtmahr Wunschträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Sarafin
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Dunkelheit hinein, in den finstersten aller schwarzen Schatten.
    Ich schreckte hoch. Gerade rechtzeitig, um den Abspann des Filmes sehen zu können. Prima! Schlecht geträumt
und
das Ende des Filmes verpasst!
    Immerhin war mir die Popcornschüssel nicht heruntergefallen. Ich stellte sie auf den Tisch, warf Klaus einen strafenden Blick zu und setzte zu einer Bemerkung an, als die Tür aufgerissen wurde. Max taumelte herein. Seine Augen waren weit aufgerissen und vollkommen weiß. Genauso leer, wie die der Zombies in meinem Traum. Und genau wie sie bewegte er sich. Die Arme weit von sich gestreckt, halb schlafwandelnd, halb blutrünstig.
    Ich konnte mich nicht bewegen. Kein Stück. Ich hasste Zombies. Und das hier noch mehr als in meinem Traum und obwohl er auf mich zu torkelte, war ich nicht in der Lage aufzustehen, oder einen klaren Gedanken zu fassen.
    Musste ich auch gar nicht. Sekunden nach seinem Eintreten und dem unspektakulären Durchqueren von Klaus’ Sicherheitsmaßnahme, lag Max bäuchlings auf dem Boden, beide Arme gesichert und versuchte nach seinem Vater zu schnappen.
    Erst als ich sah, wie nah seine Zähne Klaus’ Bein kamen, war ich wieder in der Lage mich zu regen. Mit einer entschlossenen Bewegung kippte ich dem Zombie meine eiskalte Cola ins Gesicht und riss ihn aus seinem Schlafwandel.

Kapitel 10
    Statt zu trainieren war ich einfach im Bett liegen geblieben. Der Besuch von Zombie-Max in den eigenen vier Wänden war mir deutlich aufs Gemüt geschlagen. Da konnte keine Cola und kein Zuckerflash der Welt etwas ändern. Selbst die anschließenden heißen Träume von Elijah und Jonah, mit denen ich mich beinahe schon abgefunden hatte, konnten meine Laune nicht zum Guten lenken. Im Gegenteil. Anscheinend klauten sie mir einen guten Teil meiner erholsamen Tiefschlafphase. War wahrscheinlich nur Einbildung, fühlte sich aber so an.
    Dass ich mich verschlafen und zerknautscht fühlte, war jedenfalls keine Einbildung, deswegen tapste ich ohne jedweden Elan die Treppe nach unten. Die Tür zum Wohnzimmer stand sperrangelweit offen und weit und breit war kein Klaus in Sicht. War ja klar. Kaum hatte man mal einen Zombie im Haus, der jedwede tagmahrische magische Abwehr überwand und erwähnte das längst überfällige Versprechen auf einen Haarschnitt, verschwand der Kerl einfach. Feigling!
    Ich bog um die Ecke und verharrte reglos. Der Tisch war perfekt gedeckt, frische Brötchen standen in einem Körbchen, es roch nach Kaffee und Tee und der Blumenstrauß war auch nicht zu verachten. Selbst ich, der kleine Blumenlegastheniker, erkannte alle drei Sorten. War auch nicht wirklich schwer. Außen befanden sich kleine Maiglöckchen, dann kamen die höheren Disteln. Sie umringten die blauen Rosen in der Mitte – in deren Mitte sich wiederum eine kleinere, weiße Rosenknospe befand.
    Als Meg und David sich zu mir gesellten, war ich noch immer damit beschäftigt, meinen Freund »Google« zu Rate zu ziehen.
    Maiglöckchen – Das Glück kehrt zurück
    Distel – zu gefährlich
    blaue Rose – Es ist unmöglich
    und …
    »Hörst du heute auch noch auf mit dem Ding?«, motzte David und riss mich aus meinen Deutungsgedanken.
    »Entschuldigung!« Automatisch legte ich das Handy zur Seite und fing mir deswegen erst recht einen strafenden Blick ein. Anscheinend war es keiner in der Familie gewohnt, dass ich einfach mal machte, was mir gesagt wurde – und schon war ich wieder verdächtig. An was auch immer.
    »Was macht Max?«, erkundigte ich mich, um das unangenehme Schweigen zu brechen.
    »Oh, interessiert dich also doch?« David griff nach einem Brötchen. Erst jetzt fiel mir auf, dass er verdammt früh wach war. Also nicht generell – nur für seine Verhältnisse. »Dad fährt ihn zur Uni.«
    Ich nickte. Hatte ich mir schon gedacht, sonst hätte Klaus ja auch für eine Person mehr gedeckt. Einen Moment lang überlegte ich nach ihm selbst zu fragen, entschied mich aber dagegen. Davids Laune war bereits schlecht genug, keinen Grund, neue Verdachtsmomente am vierten Tag vor Ablauf des Ultimatums aufkommen zu lassen.
    Und genau aus diesem Grund hielt ich mich auch bedeckt, bis wir an der Schule angekommen und ich in die erste Stunde fliehen konnte. Erst dort versuchte ich, mit dem Handy unter dem Tisch, herauszufinden, was eine weiße Rosenknospe zu bedeuten hatte.
    »Miss
de Temples
?«, Talbot unterbrach meine Suche – oder besser gesagt meine Verwirrung. Ich sah auf und stellte fest, dass ich aufgeflogen war. Die

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