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Die Nachtwächter

Die Nachtwächter

Titel: Die Nachtwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Richtung. Man konnte ihnen nicht trauen. Doch
    sie brachten Keel den nagenden, nervenzerreibenden Hass entgegen, zu
    dem nur Mittelmäßige fähig sind, und damit ließ sich etwas anfangen.
    »Wie sollen wir denn in Schwierigkeiten geraten, Feldwebel?«, erwiderte er. »Wir arbeiten für die Regierung .«
    »Keel ist ein verschlagener Teufel, Herr!«, sagte Klopf, als wäre das
    ein Charakterfehler.
    »Jetzt hört mir mal gut zu«, sagte Carcer. »Diesmal wird die Sache
    nicht verpfuscht, klar? Ich will Keel lebend, kapiert? Und auch den
    jungen Mumm. Mit den anderen könnt ihr machen, was ihr wol t.«
    »Warum willst du sie lebend?«, ertönte eine ruhige Stimme hinter
    Carcer. »Ich dachte, Schnappüber hat ihren Tod angeordnet. Und was
    hat sich der Junge zu Schulden kommen lassen?«
    Carcer drehte sich um und sah einen Wächter, der erstaunlicherweise
    keine Unsicherheit zeigte, als er den Blick auf ihn richtete.
    »Wie heißt du?«, fragte er.
    »Coates.«
    »Ned ist derjenige, von dem ich dir erzählt habe«, sagte Klopf und
    beugte sich über Carcers Schulter. »Keel hat ihn rausgeworfen,
    nachdem…«
    »Sei stil «, sagte Carcer, ohne den Blick von Coates abzuwenden. Es
    stand weder Furcht noch sonst etwas in den Augen des Mannes. Er
    starrte einfach nur zurück.
    »Bist du mitgekommen, um dir die Zeit zu vertreiben, Coates?«, fragte
    Carcer.
    »Nein, Hauptmann. Ich mag Keel nicht. Aber Mummi ist nur ein
    Junge, der in die Dinge verwickelt worden ist. Was willst du mit ihm
    anstellen?«
    Carcer beugte sich vor. Coates beugte sich nicht zurück.
    »Du hast zu den Rebel en gehört, nicht wahr?«, fragte er. »Gehorchst
    nicht gern, wie?«
    »Sie bekommen ein großes Ingwerbier!«, ertönte eine Stimme, trunken
    vor böser Wonne.
    Carcer drehte sich um und sah auf den dürren, in Schwarz gekleideten
    Frettchen hinab. Er wirkte ein wenig mitgenommen, zum Teil
    deswegen, weil er sich gewehrt hatte, als die Wächter bestrebt gewesen
    waren, ihn aus seiner Zelle zu holen, vor allem aber deshalb, weil Tottsi
    und Maffer draußen auf ihn gewartet hatten. Aber man hatte ihn am
    Leben gelassen. Jemanden wie Frettchen zu Tode zu prügeln… lief auf
    eine peinliche und demütigende Vergeudung von Fausthieben hinaus.
    Im Gegensatz zu Coates zuckte Frettchen sofort zusammen, als
    Carcer den Blick auf ihn richtete. Sein ganzer Körper erbebte. »Habe
    ich dich gefragt, kleiner Miesling?«, knurrte Carcer.
    »Neinherr!«
    »Dann sol test du besser die Klappe halten. Merk dir das! Es könnte
    dir eines Tages das Leben retten.« Carcer richtete seine Aufmerksamkeit
    wieder auf Ned. »Na schön, mein Lieber, dies ist der schöne neue Tag,
    den du dir gewünscht hast. Du hast darum gebeten und ihn bekommen.
    Wir müssen nur einige Überbleibsel von gestern beseitigen. Auf Befehl
    von Lord Schnappüber, Kumpel. Und es steht dir nicht zu, warum und
    wer zu fragen. Und was den jungen Mumm betrifft… Ich halte ihn für
    einen schneidigen Burschen, der Ankh-Morpork Ehre machen wird,
    wenn man ihm dabei hilft, schlechten Umgang zu meiden. Klopf hält
    dich für intelligent. Sag mir, was Keel deiner Ansicht nach unternehmen
    wird!«
    Ned bedachte ihn mit einem Blick, den Carcer als unangenehm
    empfand.
    »Er ist ein Verteidiger«, sagte er schließlich. »Vermutlich ist er im
    Wachhaus. Er wird einige Fal en vorbereiten, seine Leute ausrüsten und
    auf dich warten.«
    »Ha!«, erwiderte Carcer.
    »Er möchte vermeiden, dass seine Männer zu Schaden kommen«,
    erklärte Ned.
    »Dann ist dies kein guter Tag für ihn«, sagte Carcer.

    Auf halbem Wege die Ankertaugasse hinunter stand eine Barrikade. Sie
    wirkte nicht sehr beeindruckend, bestand nur aus einigen Türen und ein
    oder zwei Tischen. Nach den Maßstäben der großen Barrikade, die sich
    in harmlose Einrichtungsgegenstände zurückverwandelte, existierte sie
    kaum.
    Carcers Truppe rückte langsam vor, blickte an Gebäuden hinauf und
    spähte in Gassen. Die Leute auf der Straße flohen, als sie sich näherte.
    Manche Männer gehen auf eine Weise, die Unheil ankündigt.
    Mumm duckte sich hinter der kleinen Barrikade und sah durch eine
    Lücke. Unterwegs waren sie einigen Soldaten begegnet und hatten
    ihnen die Armbrüste abgenommen, aber Carcer schien mindestens
    fünfzehn zu haben, und seine Gruppe war den Flieder-Verteidigern
    mindestens zwei zu eins überlegen. Mumm zog in Erwägung, Carcer an
    Ort und Stelle zu erledigen, wenn ihm keine Wahl blieb. Es war nicht
    richtig. Er

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