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Die Nachtwächter

Die Nachtwächter

Titel: Die Nachtwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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ohne Salz…«
    Mumm spürte, wie sich seine Hand von ganz al ein bewegte… Und
    verharrte. Roter Zorn brannte in ihm.
    Dort war das Tier, um ihn herum. Und genau das war es, ein Tier.
    Nützlich, aber eben ein Tier. Man konnte es an die Kette legen, es
    tanzen und mit Bäl en jonglieren lassen. Es dachte nicht. Es war dumm.
    Und man selbst… Man selbst war nicht das Tier.
    Man brauchte nicht zu tun, was es wollte. Wenn man seinen
    Wünschen nachgab, gewann Carcer.
    Mumm ließ das Schwert fallen.
    Carcer starrte ihn an und fand das plötzliche Lächeln im Gesicht des
    Kommandeurs beunruhigender als seinen Zorn. Und dann glänzte
    Metall in seiner Hand. Aber Mumm war bereit, packte die Hand und
    schlug sie immer wieder auf Keels Grabstein, bis das Messer aus den
    blutigen Fingern rutschte. Er drehte Carcer beide Arme auf den
    Rücken, zerrte ihn hoch und stieß ihn hart gegen den Stein.
    »Siehst du das am Himmel, Carcer?«, fragte sein Mund dicht am Ohr
    des Mannes. »Das ist der Sonnenuntergang. Und dort sind die Sterne.
    Und morgen Abend scheinen sie viel besser auf meinen kleinen Sam
    herab, weil sie nicht mehr auf dich scheinen, Carcer, denn noch bevor
    morgen früh der Tau von den Blättern verschwindet, bringe ich dich zu
    Vetinari, und wir lassen die Zeugen aussagen, viele Zeugen, und
    vielleicht bekommst du sogar einen Anwalt, vorausgesetzt, jemand aus
    der Anwaltsgilde kann dich verteidigen, ohne dass ihm speiübel wird,
    und dann, Carcer, bringen wir dich zum Galgen, du brauchst nicht mal
    zu warten, und dort kannst du hübsch baumeln. Und anschließend gehe
    ich nach Hause und genehmige mir viel eicht ein hart gekochtes Ei.«
    »Du tust mir weh!«
    »Da hast du verdammt Recht, Carcer!« Mumm hielt beide Arme mit
    stählernem Griff fest und riss sich den Ärmel ab. »Ich tue dir weh und
    halte mich trotzdem an die Vorschriften.« Er band den Stoffstreifen mehrmals um Carcers Handgelenke und verknotete ihn. »Ich sorge
    dafür, dass du Wasser in deiner Zelle hast. Ich sorge dafür, dass man dir
    das Frühstück bringt, was immer du möchtest. Ich sorge dafür, dass der
    Henker ordentliche Arbeit leistet und dich nicht ersticken lässt. Ich
    werde sogar die Angeln der Falltür ölen.« Er ließ die Arme los, und
    Carcer taumelte. Ein Tritt schickte ihn zu Boden.
    »Die Maschine ist nicht zerbrochen, Carcer. Die Maschine wartet auf
    dich«, fuhr Mumm fort, riss dem Mann einen Ärmel ab und fesselte
    ihm damit die Füße. »Die Stadt wird dich hinrichten. Die richtigen
    Räder drehen sich. Alles wird gerecht sein, darauf achte ich. Nachher
    kannst du nicht behaupten, dass du keine faire Gerichtsverhandlung
    bekommen hättest. Du wirst überhaupt nichts mehr sagen können,
    haha. Auch dafür werde ich sorgen…«
    Er trat zurück.
    »Guten Abend, Euer Gnaden«, sagte Lord Vetinari. Mumm wirbelte
    herum. In der Dunkelheit veränderte sich die Textur, und sie schien die
    Form eines Menschen zu haben.
    Mumm nahm das Schwert und spähte in die Nacht. Ein Teil der
    Finsternis löste sich vom Rest, und eine Gestalt wurde sichtbar.
    »Wie lange bist du schon hier?«, fragte Mumm.
    »Oh… seit einer ganzen Weile«, erwiderte der Patrizier. »Wie du
    komme ich lieber al ein hierher, um… nachzudenken.«
    »Du bist sehr leise gewesen!«, sagte Mumm vorwurfsvoll.
    »Ist das ein Verbrechen, Euer Gnaden?«
    »Und du hast gehört…?«
    »Eine sehr ordentliche Verhaftung«, sagte Vetinari. »Meinen
    Glückwunsch, Euer Gnaden.«
    Mumm blickte auf das Schwert hinab, an dessen Klinge kein Blut
    klebte.
    »Äh, danke«, sagte er vorübergehend verunsichert.
    »Zur Geburt deines Sohnes, meine ich.«
    »Oh… ja. Natürlich. Ja. Äh… danke.«
    »Ein gesunder Junge, wie ich hörte.«
    »Über eine Tochter hätten wir uns ebenso gefreut«, sagte Mumm
    rasch.
    »Natürlich. Immerhin sind dies moderne Zeiten. Oh, wie ich sehe,
    hast du deine Dienstmarke fallen lassen…«
    Mumm starrte in das hohe Gras. »Ich komme morgen früh hierher
    zurück und suche sie«, sagte er. »Aber dies…« Er packte den
    stöhnenden Carcer und warf ihn sich mit einem leisen Ächzen über die
    Schulter, »… wird sofort zur Wache am Pseudopolisplatz gebracht.«
    Sie schritten langsam über den Kiesweg und ließen den Fliederduft
    hinter sich zurück. Weiter vorn erwartete sie der al tägliche Gestank der
    Welt.
    »Weißt du«, sagte Lord Vetinari nach einigen Momenten, »ich habe
    daran gedacht, dass diese Männer eine Art Denkmal

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