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Die Nachtwächter

Die Nachtwächter

Titel: Die Nachtwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Häkelarbeiten!«
    »… und offenbar einige Partygäste. Na ja.« Schwung trat zurück.
    »Sind echte Schlingel, deine Streifenpolizisten. Sie haben die Straßen gesäubert. Erlauben sich gern… einen kleinen Scherz.« Schwung
    streckte die Hand nach dem Griff der Klappe aus, und dann erklang ein
    leises Geräusch, das in der Stille so laut war wie der Donner eines
    Gewitters. Es war das Geräusch eines Schwerts, das sich in seiner
    Scheide bewegte.
    Ein oder zwei Sekunden stand Schwung völlig reglos, dann schob er
    sich langsam die Tablette in den Mund. »Aha. Ich glaube, auf diesen
    kleinen Fang… können wir verzichten, meinst du nicht auch? Wir
    wol en… dasGesetz doch nicht zum Gespött machen. Bring die Leute
    fort, bring sie fort.«
    »Ja, Herr.«
    »Aber einen Moment noch. Wenn dugestattest… es ist ein kleines
    Hobby von mir…«
    »Herr?«
    Schwung griff in eine Tasche seines langen Mantels und holte einen
    großen Greifzirkel hervor. Mumm zuckte zusammen, als Schwung das
    Ding öffnete und damit die Breite seines Kopfes, die Breite der Nase
    und die Länge der Augenbrauen maß. Anschließend hielt er ihm ein
    metallenes Lineal ans Ohr.
    Schwung murmelte dabei leise vor sich hin, ließ den Greifzirkel dann
    zuschnappen und wieder in der Manteltasche verschwinden. »Ich muss
    dirgratulieren, Feldwebel«, sagte er.
    »Oberfeldwebel, Herr.«
    »Oberfeldwebel, meinetwegen. Ja, ich muss dir dazu gratulieren, dass
    es dir gelungen ist, deine beträchtliche natürliche Benachteiligung zu
    überwinden. Wusstest du, dass du die Augen eines Massenmörders
    hast? Was dieseDinge… betrifft, irre ich mich nie.«
    »Nein, Herr. Das wusste ich nicht, Herr. Werde versuchen, sie
    geschlossen zu halten, Herr«, sagte Mumm. Schwung lächelte nicht.
    »Nun, wenn du dich eingewöhnt hast, kommst du mit Korporal, aha,
    Hamster hier bestimmt… bestenszurecht.«
    »Bestens zurecht. Ja, Herr.«
    »Ichmöchte… dich nicht länger aufhalten, Oberfeldwebel Keel.«
    Mumm salutierte. Schwung nickte, drehte sich gleichzeitig um – es
    sah aus, als wäre er an einem Drehgelenk befestigt – und schritt zum
    Wachhaus zurück. Besser gesagt: Er ruckelte dorthin. Der Mann
    bewegte sich ebenso wie er sprach, mit einer sonderbaren Mischung
    unterschiedlicher Geschwindigkeiten, als würde er von Federn
    angetrieben. Wenn er die Hand hob, waren die ersten Zentimeter der
    Bewegung nur ein Schemen, und dann näherte sie sich langsam ihrem
    Ziel. Sätze kamen in Form von Wortschwal en und Pausen über seine
    Lippen. Der Mann hatte überhaupt keinen Rhythmus.
    Mumm schenkte dem zornigen Korporal keine Beachtung und stieg
    wieder auf den Wagen. »Wir kehren zurück, Gefreiter«, sagte er. »Gute
    Nacht, Heini.«
    Sam drehte den Wagen und wartete, bis die Räder wieder über das
    Kopfsteinpflaster rol ten, bevor er sich an Mumm wandte und ihn aus
    großen Augen ansah.
    »Du wol test das Schwert ziehen, Oberfeldwebel?«, fragte er. »Das
    stimmt doch, oder?«
    »Du solltest besser die Straße im Auge behalten, Gefreiter.«
    »Aber das war Hauptmann Schwung! Und als du von dem Mann
    einen Beweis dafür verlangt hast, dass er Heini der Hamster ist… Ich
    hätte mir fast in die Hose gepi… Ich wäre fast von der Sitzbank
    gefallen! Du hast gewusst, dass sie nicht unterschreiben würden,
    stimmt’s, Oberfeldwebel? Denn wenn es ein Stück Papier gibt, auf dem
    geschrieben steht, dass sie jemanden haben, und wenn dann jemand
    Nachforschungen anstellt…«
    »Lenk den Wagen, Gefreiter!« Aber der Junge hatte Recht. Aus
    irgendeinem Grund liebten und fürchteten die Unaussprechlichen den
    Papierkram. Zweifel os schufen sie eine Menge davon. Sie schrieben
    al es auf. Aber es gefiel ihnen nicht, in den Papieren anderer Leute
    aufzutauchen. So etwas beunruhigte sie.
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass wir damit durchgekommen
    sind, Oberfeldwebel!«
    Wahrscheinlich sind wir das auch nicht, dachte Mumm. Aber derzeit
    hat Schwung sicher andere Sorgen. Ein großer dummer Oberfeldwebel
    interessiert ihn kaum.
    Er drehte sich um und klopfte ans Gitter.
    »Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten, meine Damen
    und Herren, aber offenbar sind die Unaussprechlichen heute Abend
    nicht im Dienst. Mir scheint, wir müssen uns selbst um die
    Vernehmungen kümmern. Darin haben wir kaum Erfahrung, deshalb
    hoffe ich, dass wir nichts falsch machen. Hört mir aufmerksam zu: Ist
    jemand von euch ein gefährlicher Verschwörer, der die Regierung
    stürzen

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