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Die Nachtwanderin

Die Nachtwanderin

Titel: Die Nachtwanderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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ihm dann erleichtert um seinen Hals. Ardric schlang seine Arme um sie und hielt sie fest. Dann begann Mimma herzzerreißend zu schluchzen. Das war alles zu viel für sie gewesen. Ihr Körper zitterte und sie stand unter Schock.
"Mimma es tut mir so unendlich leid, dass du das alles miterleben musstest.
Ich hätte dir nicht die Wahl lassen sollen über ein Menschenleben zu entscheiden!", entschuldigte sich Ardric bei ihr und konnte ihren Schmerz nachempfinden. Ardric kramte sein Handy aus seiner Manteltasche heraus und rief seinen Chauffeur an. Es dauerte keine fünf Minuten, als die Limousine um die Ecke bog und vor ihnen anhielt. Wie immer öffnete der Chauffeur Mimma und Ardric die Wagentür, als sich die Blicke von ihm und Mimma zufällig kreuzten. Er sah ihr direkt in ihre tiefblauen und verheulten Augen, die Aussahen, wie kleine Edelsteine, die in einem Meer aus Tränen schwammen. Er konnte aus ihrem Gesicht ablesen, dass sie etwas Schreckliches erlebt haben musste. Doch auch hier war er diskret wie immer und stellte keinerlei Fragen.
Ardric nahm sich ein Glas aus der Minibar und goss Wasser hinein. Dann suchte er nach einer Serviette. Als er eine gefunden hatte, setzte er sich neben Mimma, die sofort zusammenzuckte, als Ardric sie mit seinem Körper leicht berührte. Er tunkte die Serviette in das kalte Wasser, um es leicht zu befeuchten. Anschließend begann er damit vorsichtig Mimmas verschmiertes Make-up von den Wangen zu wischen, das durch ihre Tränen völlig verlaufen war. Mimma sah aus wie ein kleiner Waschbär mit den dicken schwarzen Rändern, um ihre vom Heulen verquollenen Augen. Mimma ließ Ardric anstandslos gewähren und schniefte noch hin und wieder. Sie versuchte die grauenvollen Schreie der beiden Männer zu vergessen, doch immer wieder erklangen sie von neuem in ihren Gehörgängen. Sobald sie die Schreie hörte, durchfuhr ein kaum merkliches Schütteln ihren Körper. Mimma wusste, dass sie selbst an der Stelle der beiden Männer hätte sein können. Wenn Ardric es nicht zu verhindern gewusst hätte, läge sie in ihrer eigenen Blutlache mit einem riesigen Loch in ihrer Schädeldecke auf dem Hallenboden und sie wusste, dass es den beiden Männern nicht einmal im Geringsten leid getan hätte. Ihre Entscheidung war richtig gewesen, dass sie Ardric gestattete ihnen das Leben zu nehmen. Und auf ihn war Verlass. Ardric zahlte ihnen nur das Heim, was sie verdient hatten, nicht mehr und nicht weniger. Ihr Leben wurde ihnen auf so bestialische Art und Weise genommen, wie sie es anderen nahmen. Wer weiß wie viele unschuldige Menschen diese Männer schon auf ihrem Gewissen hatten. Diese seelenlosen Männer waren eine Schande für die Menschheit und es war besser, dass sie nicht mehr lebten, um noch mehr Menschen auf ihrem Weg töten zu können. Ardric konnte Mimmas innerlichen Konflikt spüren. Er fühlte sich schuldig.
"Mimma, das hätte ich einfach nicht tun dürfen. Es....es tut mir so leid, dass ich..."
"Du hattest Recht!", unterbrach ihn Mimma mit zittriger Stimme. Erstaunt sah Ardric sie an. Er wusste nicht worauf sie anspielte.
"Was meinst du damit?", wollte er von ihr wissen.
"Du hattest Recht, mit dem was du über die Menschen gesagt hast", klärte sie ihn auf, doch ihr Blick wirkte Abwesend. Es schien, als ob sie etwas betrachtete, das nicht vorhanden war. Es existierte nur in ihren Gedanken.
"Der Mensch ist wirklich nicht besser...als ihr Vampire", fuhr sie leise fort.
"Es gibt nur einen Unterschied", meinte sie dann. Ardric sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen fragend an.
"Der Mensch besitzt die Arroganz zu glauben, dass er in der Nahrungskette unangefochten an der Spitze steht.
Doch Menschen sind nur stark, solange sie Waffen haben, um sich zu verteidigen. Ohne diese Hilfsmittel, kann ein Mensch gegen einen übermächtigen Gegner rein gar nichts ausrichten.
Der Vampir hingegen ist Arrogant, weil er weiß, dass er an der Spitze der Nahrungskette steht und ihm niemand etwas anhaben kann.
Euch kann niemand das Wasser reichen.
Ihr braucht keine Waffen um euch zu verteidigen. Ihr seid stark genug, um es mit allem und jedem aufzunehmen", klärte sie Ardric über den Unterschied auf. Er war überrascht, dass Mimma ihre Meinung so schnell änderte, was die Menschen und die Vampire betraf. Auch wenn das, was in der Halle Nummer 7 geschah, für einen guten Menschen wie Mimma ein Schock war , so war er dennoch froh, dass dieses fürchterliche und für Mimma lebensveränderliche Erlebnis, sie soweit

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