Die Nachtwanderin
müssen, bis sie dann endlich eine Antwort bekam, die sie befriedigte.
"Und was ist das für eine Nacht?", fragte sie weiter.
"Na die Nacht!", entgegnete er ihr knapp. Dann erschien er oben an der Treppe, sprang ab und landete leichtfüßig vor Mimmas Augen am Treppenende auf dem Fußboden. Mimma belächelte seinen angeberischen Auftritt.
"Angeber!", sagte sie grinsend. Ardric stellte sich erneut vor ihr mit ausgebreiteten Armen auf.
"Das ist es. Das ist das perfekte Outfit!", sagte er zufrieden und wartete auf Mimmas Zustimmung. Er trug eine enge, schwarze Jeans, seine Boots und ein durchsichtiges, langärmliges Oberteil, mit V-Ausschnitt, das nicht zu eng war und seinen muskulösen Oberkörper in Szene setzte. Das Outfit sah aus, wie die anderen zuvor, doch Mimma hatte keine Lust mehr noch länger warten zu müssen und gab ihm Recht.
"Das ist es wirklich!
Dieses Outfit sieht am besten aus und hebt deine Vorzüge perfekt hervor!", sagte sie überschwänglich. Ardric sah sie überrascht an, denn all die anderen Male zuvor, als er ihr seine Outfits präsentiert hatte, waren ihre Antworteten eher zurückhaltend und knapp.
"Du nimmst mich doch gerade auf den Arm!", meinte er und kam auf Mimma zu. Mimma rutschte unruhig auf ihrem Barhocker herum.
"Nein, wieso sollte ich das tun?
Du siehst wirklich gut aus!", sagte sie und schluckte nervös, als Ardric sich vor ihr aufstellte, mit seinen Händen ihre Beine spreizte und ganz nah an sie heran trat. Er beugte sich zu ihr hinunter und sah ihr tief in die Augen. Mit offenem Mund und rasendem Herzen, erwiderte Mimma Ardrics intensiven Blick. Seine Augen glühten förmlich und Mimma verlor sich darin. Auch wenn Ardric sie als Anwärterin nicht hypnotisieren konnte, so hatten seine Augen dennoch eine hypnotische Wirkung auf sie. Ardric kam ihrem Gesicht gefährlich nah. Mimma lehnte sich nach hinten und versuchte ihm auszuweichen, doch Ardric hielt mit einer Hand ihren Rücken fest und presste sie an seinen Körper.
"Gefällt dir wirklich was ich an habe?", hauchte er ihr fragend entgegen. Mimma konnte ihren Blick nicht von seinen vollen Lippen wenden, als er mit ihr redete. Sein sinnlicher Mund sah mehr als einladend aus und rief in ihr die Erinnerungen ihres letzten Kusses mit ihm hervor. So, als ob sie seine weichen Lippen noch immer spüren konnte, wie eine zarte Sommerbrise, die sie spielerisch neckend kitzelte. Mimmas Mund wurde trocken. Mit der Zungenspitze befeuchtete sie ihre spröden und rauen Lippen und versuchte Ardric eine Antwort zu geben, doch ihre Stimme versagte. Mehr als ein leichtes Vibrieren ihrer Stimmbänder, brachte sie nicht hervor. Da Ardric nur wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht entfernt war, wollte sie sich nicht räuspern, um den Kloß in ihrem Hals los zu werden.
"Mhm", antwortete sie ihm mit zusammengepressten Lippen stattdessen.
"Gut, das war alles was ich von dir wissen wollte", sagte Ardric zufrieden, nahm das leere Glas vom Tresen und stellte es, nachdem er es im Spülbecken kurz ausgewaschen hatte, in die Spülmaschine. Mimma saß verdutzt auf ihrem Barhocker und presste ihre zitternde Hand auf ihre Brust, um ihren beschleunigten Herzschlag zu beruhigen. Sie ärgerte sich über sich selbst, dass sie sich jedes Mal, wenn es Ardric danach war, von ihm aus der Fassung bringen ließ. Dann legte sie ihre kalten Hände auf ihre erröteten Wangen, die sich heiß anfühlten und kühlte sie ab.
"Ist bei dir alles in Ordnung?", fragte Ardric sie amüsiert, denn er wusste genau, was in Mimma vor ging.
"Tu bloß nicht so unschuldig!", pflaumte sie ihn an und versuchte sich ihr Gefühlschaos nicht anmerken zu lassen.
"Was ist das denn heute für eine besondere Nacht in deinem Club?", fragte sie erneut, während sie sich auf dem Barhocker in Ardrics Richtung drehte und versuchte endlich herauszufinden, was sie im Club erwarten würde. Ardrics Mund verzog sich zu einem düsteren Grinsen und er funkelte Mimma mit seinen Augen an.
"Es ist die Nacht der Vampire!", sagte er erhaben und geheimnisvoll. Mimma stockte bei seinen Worten der Atem.
"Was soll das heißen?", hakte sie nach und ahnte nichts Gutes. Ardric kam um den Küchentresen herum, zog einen Barhocker hervor und setzte sich neben Mimma. Mit gesenktem Blick räusperte er sich, um es besonders spannend zu machen. Dann erhob er langsam seinen Blick und sah sie mit wild lodernden Augen an. Mimma bekam bei diesem Blick eine Gänsehaut. Aber es war nicht die Art von angenehmer Gänsehaut, denn in Ardrics
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