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Die Nachtwanderin

Die Nachtwanderin

Titel: Die Nachtwanderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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geheimnisvoll an.
"Dazu kann ich nur sagen ein Hoch auf die moderne und stets weiter schreitende Wissenschaft! Ab und zu ist sie nämlich doch zu etwas nützlich.
Die Fensterscheiben in meinem Apartment wurden alle mit einer speziellen Legierung beschichtet, die keinerlei UV-Strahlung durchlässt. Die Sonne scheint zwar in mein Apartment rein, doch ihre tödlichen UV-Strahlen prallen draußen einfach ab!", klärte Ardric Mimma über die speziell angefertigten Fenster auf.
"Wow! Was es so alles gibt.
Ich dachte du würdest die Wissenschaft völlig verteufeln, doch anscheinend kannst auch du hin und wieder von ihr profitieren", sagte Mimma mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht.
"Ja das stimmt. Ich gebe mich geschlagen. Sagen wir gut die Hälfte, was die Wissenschaft hervorbringt, ist tatsächlich sinnvoll und nützlich, aber der Rest basiert auf Statistiken und unausgereiften Theorien, die niemanden etwas bringen, außer vielleicht den Wissenschaftlern selbst. Ihr Spiel- und Forschungstrieb wird zumindest dadurch befriedigt", erwiderte Ardric.
"Du tust immer so, als ob dir alles egal wäre, doch du weißt über mehr Dinge Bescheid, als du zugeben möchtest", schlussfolgerte Mimma.
"Ja, hin und wieder nehme auch ich ausgewählte Lektüre zur Hand und lese", gestand er. Mimma sah ihn zufrieden an.
"Gefällt mir. Ich mag Männer die lesen und sich für mehr als nur ein Thema interessieren", sagte Mimma. Wie es schien, war Ardric doch nicht so oberflächlich und durchschaubar, wie sie vermutet hatte. Hinter seiner lässigen Fassade und seiner desinteressierten Einstellung, steckte mehr als nur die Lust nach Sex, Blut und Schönheit.
"Möchtest du Champagner?", fragte Ardric und deutete auf die noch immer ungeöffnete Flasche, die sich auf dem Tisch befand.
"Hast du vor mich damit zu verführen?", fragte Mimma.
"Wieso? Könnte ich dich denn damit verführen?", wollte Ardric von ihr wissen.
"Nein", antwortete Mimma knapp.
"Dann lautet meine Antwort ebenfalls nein", erwiderte Ardric.
"Wenn das so ist, hätte ich gerne etwas Champagner", sagte Mimma lächelnd und auch Ardric lächelte, während er sich über den Tisch beugte, um die Flasche aus dem Eimer zu holen. Er pfriemelte die goldene Folie vom Flaschenhals und legte den Korken frei. Dann schraubte er solange am Korken herum, bis dieser mit einem lauten Knall aus der Flasche schoss und nach kurzem Flug, am Vorhang des Séparées abprallte und zu Boden fiel. Die Kohlensäure trieb den Champagner schäumend aus der Flasche und tropfte über seine Hände. Ardric hielt sie sofort über den Kühleimer und konnte so verhindern, den Champagner überall im Separee und auf den Sitzpolstern zu verteilen. Mit einem weißen Stofftuch, das im Licht der roten Glühbirne eher rosafarben wirkte, wischte er die Flasche und seine Hände ab, dann füllte er beide Gläser bis zum Rand. Geduldig sah Mimma zu. Er steckte die Flasche zurück in den Eimer und reichte Mimma anschließend ein Glas.
"Ein Tost wäre jetzt angebracht", sagte Ardric, als er sich mit dem Glas in der Hand zurücklehnte.
"Auf was möchtest du denn anstoßen?", fragte Mimma.
"Ich möchte auf dein Wohl anstoßen und darauf, dass du den Richtigen auswählst, dem du deine Liebe schenken kannst und der dich genauso liebt, wie du ihn!", sagte Ardric feierlich und erhob sein Glas. Mimma verstand Ardrics Anspielung, doch dem hatte sie nichts mehr entgegen zu bringen. Sie wollte sich nicht wieder mit ihm zanken und stieß ohne Widerworte mit ihm an. Dann setzte sie den gezuckerten Rand des Glases an ihre Lippen an und kostete zum ersten Mal hochwertigen Champagner. Das flüssige Gold verbreitete einen herrlichen Geschmack in ihrem Mund. Nicht zu süß und nicht zu herb. Genau richtig. Die Perlen aus Kohlensäure prickelten auf ihrer Zunge und kitzelten ihren Gaumen. Sie konnte das Prickeln sogar noch spüren, als der Champagner langsam ihre Speiseröhre hinunterfloss. Gierig kippte sie sich den gesamten Inhalt des Glases auf einmal in den Mund, denn sie wollte, dass dieses herrlich prickelnde Gefühl auf ihrer Zunge noch länger verweilte. Ardric sah Mimma entgeistert an, wie sie mit dem Kopf im Nacken da saß, das Glas senkrecht über ihre herausgestreckte Zunge hielt und versuchte den aller letzten Tropfen förmlich aus dem Glas zu quetschen. Dabei rieselte ihr der Zucker ins Gesicht, doch das schien sie nicht zu stören.
"Was tust du denn da?", fragte er sie verdutzt.
"Das Zeug schmeckt so gut!
Hast du noch mehr davon?",

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