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Die Nachtwanderin

Die Nachtwanderin

Titel: Die Nachtwanderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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war, in dem Gebäude zu wohnen. Wer nicht genug Zaster auf dem Konto nachweisen konnte, wurde wahrscheinlich gar nicht erst in Betracht gezogen dort wohnen zu dürfen. Nur so konnten die reichen Leute sicher stellen, dass sie unter Ihresgleichen lebten und keiner dem anderen den Reichtum neidete.
Plötzlich hob Ardric Mimma ohne Vorwahrnung auf seine Arme und rannte los. Noch bevor sie sich über seine rüpelhafte Art beschweren konnten, waren sie am Aufzug angekommen. Dort ließ er sie wieder runter.
"Entschuldige bitte, aber ihr Menschen seit zu langsam.
Ich bin einfach zu ungeduldig, um noch weitere Minuten damit zu vergeuden, zum Aufzug im Schneckentempo zu laufen", entschuldigte er sein Verhalten. Im Aufzug steckte Ardric einen Schlüssel in ein Schloss, dann drückte er den einzigen Knopf, auf dem nur ein Buchstabe stand. R für roof (Dachgeschoss). Auf allen anderen waren entweder Zahlen zu lesen, oder beides, Zahlen und Buchstaben. Neben dem Knopf, den Ardric gedrückt hatte, war ein Namensschild angebracht. Mr. Donovan war darauf zu lesen. Nur bei ihm war ein Namensschild angebracht. Die anderen Knöpfe hatten keines. Es läutete. Sie waren in Ardrics Apartment angekommen. Als sich die Türen des Aufzugs öffneten, traute Mimma ihren Augen nicht. Ungläubig, mit offenem Mund, schaute sie sich um. Das Apartment sah aus, als ob es geradewegs aus einer der Modezeitschriften entsprungen war, die Mimma ab und an gekauft und durchblättert hatte. Sämtliche Möbel sahen erstklassig und extrem teuer aus. Es gab sogar einen richtigen Kamin, aber nicht ein normaler der mit Holz befeuert wurde. Nein. Es war ein hochmodisches Modell eines Kamins, den man per Knopfdruck entflammen lassen konnte. Mimma wusste, dass man für solche Kamine eine Flüssigkeit brauchte und zwar Ethanol. Davon hatte sie gehört und gelesen, doch gesehen hatte sie noch keinen im wahren Leben, nur auf Hochglanzfotos. Ardric drückte den Knopf und der Kamin begann sofort zu brennen. Mimma war sichtlich beeindruckt, wie die blauen Flammen aufloderten und wild umher züngelten. Ardric nahm ihr den Mantel und die Handtasche ab.
"Willkommen in deinem neuen Zuhause!
Hier wirst du ab sofort mit mir zusammen wohnen", verkündete er. Mimma war noch immer sprachlos vom Anblick des Luxusapartments. Die Couch sah nicht aus wie bei ihr Zuhause. Ein billiger Zweisitzer, der, obwohl die Couch ein Neukauf war, schon nach einigen Monaten abgenutzt aussah. Ardrics Couch hingegen sah aus wie eine ganze Sitzlandschaft, mit großer Sitzfläche und riesigen Kissen. Alles war in Grautönen gehalten. Vor der Couch, an der Wand, war ein riesiges Ungetüm angebracht. Ein enormer Flatscreen samt neuester Hifi-Anlage und Dolby-Surround-System. Da konnte man sich Kinobesuche getrost sparen. Auch die Küche ließ keine Wünsche unerfüllt, obwohl sich Mimma sicher war, dass darin noch nie gekocht wurde. Sie hatte sämtliche technischen Feinheiten und Raffinessen, die man sich nur erträumen konnte. Die Front war in schwarz, Hochglanz, die Arbeitsfläche bestand aus schwarzem Marmor und der Kühlschrank hatte ein so großes Fassungsvermögen, dass man, wenn er mit Lebensmitteln ganz gefüllt war, bestimmt einen Monat davon hätte leben können, ohne zwischendurch einkaufen zu müssen. Doch am besten gefiel Mimma der Ausblick, den man von den großzügigen Fenstern des Apartments über die Stadt hatte. Sie drückte sich die Nase an den Scheiben platt und kam aus dem Staunen überhaupt nicht mehr heraus.
"Komm, ich zeig dir das Schlafzimmer", sagte Ardric und ging die Treppen hoch. Mimma folgte ihm die Treppen hinauf. Oben angekommen, stand man bereits im Schlafzimmer. Es gab keine Tür. Eine Milchglaswand diente als Trennung vom Wohnbereich und schütze das Schlafzimmer vor neugierigen Blicken, wenn man sich im unteren Bereich des Apartments befand. An der gegenüberliegenden Wand befand sich ein Kleiderschrank, ebenfalls in schwarzer Hochglanzoptik, der sich beinahe über die ganze Länge der Wand erstreckte. In der Mitte des Raumes befand sich das Bett. Und auch da konnte man Ardrics Hang zum Pompösen erkennen. Es war so groß, dass darin bestimmt fünf Personen nebeneinander bequem Platz gefunden hätten, ohne sich in die Quere zu kommen. Die Länge schätzte Mimma auf zweieinhalb bis drei Meter. Sie fragte sich, wie viele Orgien Ardric darin schon gefeiert haben musste. Das Bett war mit roter Seidenbettwäsche überzogen.
"Ich habe dir die rechte Hälfte des Schranks

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