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Die Nachtwanderin

Die Nachtwanderin

Titel: Die Nachtwanderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T. J. Hudspeth
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zur Antwort. Sie gingen hinunter in die Küche. Dort holte Ardric ein Glas aus dem Schrank. Mit einem scharfen Messer machte er an seinem Handgelenk einen geraden Schnitt und ließ das Blut ins Glas laufen, bis es zu drei Viertel voll war. Dann drückte er Mimma das Glas in die Hand. Nur zögerlich setze sie das Glas an ihren Mund an. Der warme, metalerne Geruch des Blutes stieg ihr sofort in die Nase. Ungeduldig wartete Ardric darauf, dass sie das Blut endlich trank. Mimma machte einen kleinen Schluck und stellte das Glas angewidert hin.
"Igitt, ich kann das nicht trinken!", jammerte sie und verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse.
"Nun mach schon solange es noch warm ist.
Kalt schmeckt es nicht mehr!", forderte Ardric sie auf.
"Nein, ich will nicht!", weigerte sich Mimma.
"OK, du willst es ja nicht anders. Ardric packte Mimma unsanft an und drückte sie auf den Küchenboden.
"Hör auf so herum zu strampeln.
Ich hab für sowas eigentlich überhaupt keine Zeit.
Das wird wieder eine riesige Sauerei werden!", beklagte sich Ardric und war kurz davor die Schnittwunde an seinem Handgelenk mit seinen Fangzähnen weiter aufzureißen.
"Stopp, ok, ich trink das Blut aus dem Glas, versprochen!", entgegnete ihm Mimma hastig, um der brutalen Prozedur der Sensibilisierung zu entgehen. Sie hatte es schon einmal erlebt und es hatte ihr nicht gefallen. Ardric half Mimma auf und reichte ihr erneut das Glas mit dem Blut. Mimma hielt sich die Nase zu, schloss die Augen und trank das Glas zügig, bis auf den letzten Tropfen leer. Ardric nahm ihr das leere Glas ab und spülte es mit Wasser aus, bevor er es in die Spülmaschine stellte.
"Na also, es geht doch anscheinend auch so. Bravo!", rief Ardric und klatschte mit seinen Händen Beifall. Mimma machte lange und tiefe Atemzüge, um ihre Übelkeit zu unterdrücken.
"Könnte ich bitte etwas Normales zu trinken haben?", bat sie Ardric.
"Es steht alles im Kühlschrank", sagte er.
"Bedien dich nach Herzenslust!" Mimma holte sich eine kleine Flasche Wasser und eine kleine Cola heraus. Ardric holte in der Zwischenzeit ihre Mäntel.
"Wo müssen wir denn so dringend hin?", fragte sie und spülte ihren Mund mit einem großen Schluck Cola durch.
"In meinen Club.
Ich muss dort ein paar Dinge mit Leuten regeln, die mir auf die Nerven gehen", meinte Ardric.
"Du besitzt deinen eigenen Nachtclub?", fragte Mimma erstaunt.
"Mehrere sogar.
Überall auf der Welt in allen Großstädten", gab er ihr knapp zur Antwort.
"Ist das ein Vampirclub?", fragte sie weiter.
"So in der Art.
Es ist ein Untergrund-Gothic-Club.
Dort sind ganz normale Menschen, die auf düstere Musik stehen und sich verkleiden. Viele von ihnen kleiden sich so, wie sie glauben, dass ein echter Vampir gekleidet wäre und hoffen auf einen von uns zu stoßen, der sie dann verwandelt.
Die Menschen haben eine total falsche und romantische Vorstellung davon was es tatsächlich bedeutet ein Vampir zu sein.
Und weil sie es so sehr wollen, werden sie nie verwandelt.
Wenn sie Glück haben, treffen sie doch mal einen Vampir, der seine Tarnung aufgibt, aber nur, um als Mahlzeit zu enden.
Das Gute an der Szene ist, dass sich im Club echte Vampire unter sie mischen, um sich als einer von ihnen auszugeben, denn mittlerweile ist es zu einer Art Cult geworden, dass Menschen, die gerne Vampire wären, von sogenannten Spendern das Blut von anderen Menschen trinken.
Dort treffen sie auf gleichgesinnte.
Die Vampire werden satt und die Menschen bleiben unverletzt, ohne etwas zu erahnen.
Ein stilles abkommen, von dem nur wir Vampire etwas wissen", klärte er Mimma über die Besonderheiten des Clubs auf.
"Das ist wirklich ein ausgeklügeltes System, aber die Menschen wissen doch gar nicht, dass Vampire wirklich existieren", meinte Mimma.
"Ja und das soll auch weiterhin so bleiben.
Wir haben unsere Leute, die für uns arbeiten und gezielt immer wieder in den diversen Internetforen Falschmeldungen platzieren, um die Menschen zu verwirren. Die meisten Menschen glauben nicht an uns.
Nur wenige vermuten etwas, doch sie wissen nicht, was davon wahr ist und was nicht.
Die Menschheit ist noch nicht bereit von uns zu erfahren.
Es liegt leider in der Natur des Menschen, dass sie das, was sie nicht kennen, fürchten und töten.
Man würde uns für die Wissenschaft missbrauchen und hoffen ein Mittel gegen die Sterblichkeit zu finden.
Und das ist nicht gut", erklärte ihr Ardric.
"Also werde ich in dem Club auf andere Vampire treffen?", schlussfolgerte Mimma. Ihr besorgter Tonfall

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