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Die Nächste, bitte • Ein Arzt-Roman

Die Nächste, bitte • Ein Arzt-Roman

Titel: Die Nächste, bitte • Ein Arzt-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Morgowski
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verklemmt», beruhigte mich Mashavna und fing sich damit einen bösen Blick von Elisa ein. «Aber vielleicht war Leo trotzdem sexuell nicht ausgelastet.» Sie blickte verunsichert in die Runde. «Ich meine, es gibt doch solche Männer. Die brauchen immer zwei oder drei Frauen gleichzeitig, um glücklich zu sein.»
    «Glücklich?», quiekte Elisa mit schriller Stimme. «Du meinst wohl eher befriedigt.»
    «Na ja 

das ist doch bei Männern dasselbe, oder?» Mashavna stand auf, um sich aus der Küche einen Biowein zu holen. Sie entkorkte die Flasche, schenkte sich ein Glas ein und setzte sich wieder zu uns an den Tisch.
    Einen Moment schwiegen wir nachdenklich, dann beschloss ich, meinen offenbar angeschlagenen sexuellen Ruf wiederherzustellen. «Also eigentlich kann ich mir dieses Zwei-Frauen-Ding bei Leo nicht so recht vorstellen», sagte ich und versuchte dabei möglichst süffisant zu klingen. «Der war nämlich schon mit einer Frau, also mit mir, total überfordert. Und das ist jetzt nicht gelogen.»
    Sofort schossen zwei Köpfe in meine Richtung. «Wie meinst du das?», fragten beide wie aus einem Munde. «Hast du nicht immer behauptet, ihr wärt so glücklich zusammen?»
    Tja, eventuell habe ich mir und meinen Freundinnen da ein klitzekleines bisschen was vorgemacht.
    «Waren wir ja auch», gab ich schlapp zurück, « 

auf eine Art. Aber eben nicht in jeder Hinsicht.» Ich nahm einen großen Schluck Martini, damit mich nicht auf der Zielgeraden der Mut verließ. «Na ja, um ehrlich zu sein: Mit Leo war es im Bett ein bisschen wie 

also es war 

es war 

» Ich suchte nach den richtigen Worten. «Es war irgendetwas zwischen Tütensuppe und Mikrowellenpizza, falls ihr versteht, was ich meine.»
    Die beiden nickten betroffen. «Klar», räusperte sich Elisa verständnisvoll und schenkte sofort nach. «Man kann das mal eine Zeitlang machen und wird dabei auch satt, aber auf Dauer ist es verdammt langweilig.»
    Mashavna schüttelte sich angewidert. «Also – igitt. Nee 

ich würde niemals so einen Fertigscheiß essen. Lieber frisch und würzig. Knackig und gesund eben.»
    Ja, da hatte sie ins Schwarze getroffen. «Ganz genau», bestätigte ich, «und so war es mit Paul. Frisch gekocht, knackig und
sehr
gut gewürzt.»
    Kurzes Schweigen, in denen die beiden vermutlich im Geiste ihre Beziehungen auf Frische und Würze durchgingen.
    «Oh-oh», machte Mashavna als Erste und blickte dann hilfesuchend zu Elisa. «Das klingt ja, als hättet ihr 

»
    «Das klingt, wie es immer klingt, wenn man das erste Mal Sex zusammen hatte», fiel Elisa ihr ins Wort, und ich glaubte, einen gewissen Neid in ihrer Stimme zu entdecken. «Das ist doch total normal, wenn man noch fernab von jeglicher Routine die Nacht zusammen verbringt», fuhr sie fort. «Allerdings verstehe ich nicht, wieso du überhaupt mit ihm geschlafen hast. Ich dachte, du findest ihn – ich zitiere –
total schnöselig und arrogant?
»
    Ich fühlte mich auf einmal wie auf der Anklagebank. War vielleicht ein Fehler, so ins Detail zu gehen. Schätzte, dass Elisa in ihrem Zustand wohl gerade kein so ausgefülltes Sexleben hat, aber wer weiß das schon so genau?
    «Also 

», stotterte ich und vermied es, Elisa in die Augen zu sehen, «genau genommen wollte ich ja gar nicht mit ihm schlafen. Es ergab sich einfach so.»
    Mashavna mache eine Geste, mit der sie mich zum Weiterreden aufforderte.
    «Er hat mich einfach überrumpelt. Mit seinem Geruch. Und seinen starken Armen. Mit den braungebrannten Händen, die wie selbstverständlich in mein Haar griffen, es zurücknahmen, damit er mir schlimme Dinge ins Ohr flüstern konnte. Und natürlich mit seinem festen, definierten Körper, der sich von hinten an mich presste und keinen Widerstand zuließ und 

»
    Als ich kurz zu meinen Freundinnen aufblickte, saßen sie wie versteinert da und hingen mit verklärten Blicken an meinen Lippen. Dabei schluckten sie ab und zu tonlos. Mashavna hatte außerdem damit begonnen, das Etikett von ihrer Weinflasche abzupulen, um es gleich darauf nervös zu kleinen Kügelchen zu formen.
    Nach einer gefühlten Ewigkeit sagte Elisa ergriffen: «Donnerwetter.»
    Na ja, es war mir dann doch etwas peinlich, dermaßen ins Schwärmen geraten zu sein. Zumal das natürlich in keinster Weise meinen Gefühlszustand beschrieb. Es musste sich ja geradezu angehört haben, als sei ich rettungslos verliebt, dabei war ich genau das Gegenteil: rettungslos

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