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Die naechste Frau

Die naechste Frau

Titel: Die naechste Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanne Hipp
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lächelte verklärt, ohne es zu merken.
    „Wie geht es dir?“, wiederholte Jasmin ihre Frage.
    „Ganz gut, wirklich. Ich bin fit, aber ich glaube arbeiten kann ich noch nicht. Kannst du noch einen weiteren Tag auf mich verzichten?“ Sie musste sich einen freien Tag verschaffen, um sich einen anderen Job zu suchen.
    „Weil du es bist, und wenn du mir versprichst, in Zukunft nicht mehr so viel zu saufen.“
    „Ich versprech’s dir“, sagte Jackie leichthin. Jasmin würde keine Gelegenheit haben, ihr Versprechen in Zukunft zu kontrollieren. Dennoch – sie hatten die meiste Zeit zusammen gearbeitet, und Jackie wusste jetzt schon, dass der Abschied ihr sehr schwer fallen würde.
    „Übrigens, Jackie, sie hat sich nicht mehr zu deiner Versetzung geäußert. Es sei noch nicht spruchreif, hat sie gesagt. Wie findest du das?“
    „Wie, sie hat nichts mehr gesagt?“
    „Na, ich hab nochmals wegen dir nachgefragt, und dass sie dich doch nicht versetzten solle, weil wir so gut zusammen arbeiteten … Und da hat sie gesagt, ich solle jetzt mit dem Thema aufhören, das Ganze sei noch nicht entschieden. Wahnsinn, oder? Vielleicht haben wir Glück und du kannst bleiben. Warum konntest du auch nicht einmal deinen Mund halten?“
    „Ich hab’s halt nicht geschafft. Ist mir so rausgerutscht.“
    „Wo bist du eigentlich?“, fragte Jasmin plötzlich.
    Jackie antwortete nicht.
    „Du bist noch bei ihr?“, stellte Jasmin fest.
    „Ja.“
    Jasmin atmete hörbar aus. Jackie konnte sich denken, was sie sagen wollte und kam ihr zuvor. „Es ist unheimlich schön hier. Die Breitenbach hat das gemütlichste Haus, das ich jemals gesehen habe.“
    „Mach dich vom Acker, bevor sie kommt. Guter Tipp von mir.“
    „Ja, ich weiß. Danke. Ich bin übermorgen früh wieder im Dienst. Okay?“
    „Bis dann.“
    Sie legten auf.
    Gut, dann würde sie jetzt also ihre Sachen zusammen suchen und zur nächsten Bushaltestelle gehen. Wo war sie hier eigentlich?
    Die Sonne schien warm zu ihr hinein, erwärmte das ganze Sofa auf dem sie saß. Jackie legte sich für einen kurzen Augenblick mit dem Kopf auf die zusammengefaltete Decke, ließ sich die Sonne auf den Körper scheinen. Nur noch kurz genießen, bevor sie dieses Haus endgültig wieder verlassen musste.
    Sie merkte nicht, wie sie wegdämmerte.
     

Kapitel 29
    Irgendwann sah Alex auf die Uhr, es war bereits zwei Uhr nachmittags. Jackie war bestimmt schon wach. Aber es kam kein Lebenszeichen von ihr, kein Anruf.
    Kurz bevor Alex Feierabend machte, streckte Jasmin den Kopf in ihr Büro und meinte: „Jackie hat gerade angerufen. Sie ist morgen noch krank geschrieben. Übermorgen kommt sie wieder.“
    „Danke“, sagte Alex, „Jasmin, Sie haben seit zwei Stunden Feierabend.“
    „Ja, ja.“ Jasmin grinste nur.
    Alex wusste auch so, dass es die pure Neugierde war, die Jasmin auf Station hatte ausharren lassen. Sie hatte auf Jackies Anruf gewartet. Da erst wurde ihr bewusst, dass sie selbst genauso gewartet hatte. Enttäuschung machte sich in ihr breit. Gerne hätte sie Jackies Stimme gehört gehabt.
    Ob Jackie sich überhaupt an etwas erinnern konnte? Wie peinlich musste es ihr gewesen sein, als sie bemerkt hatte, wo sie aufgewacht war, besser gesagt, bei wem?
     
    Leider wäre sie nicht mehr da, wenn sie nach Hause kommen würde.
    Etwas anderes konnte Alex auf der Heimfahrt nicht denken. Sie fuhr ihren Porsche in die Garage und betrat das Haus durch die seitliche Verbindungstür. Konnte man die Abwesenheit eines Menschen eigentlich auch fühlen?
    Noch nie hatte sie sich in ihrem neuen Heim einsam gefühlt.
    Warum heute?
    Hatte es ihr gefallen, ihr Haus heute Morgen zu verlassen mit dem Gefühl, jemanden zurückzulassen? Sehnte sie sich nach einer Frau, die auf sie warten würde? War sie wieder reif für eine feste Beziehung?
    Gedankenverloren betrat sie den Flur und warf ihre Sachen lustlos auf den Boden. Sie zog die Schuhe aus, ihr Blick schweifte dabei Richtung Wohnzimmer.
    Sie erstarrte in ihrer Bewegung.
    Da lag eine blonde Frau auf ihrem Sofa.
    Und Moritz lag auf ihr.
     
    Jackie fuhr hoch, sah sie erschrocken an. Der Kater sprang auf und kam miauend auf Alex zu, dann verschwand er in der Küche.
    „Es tut mir leid“, sie suchte nach Worten, „ich muss eingeschlafen sein. Sorry, mein Kopf ...“
    Ihre Worte versiegten, als sie den Gesichtsausdruck ihrer Chefin sah.
    Alex war fassungslos. Sie starrte sie an.
    Jackie wurde so unsicher, dass sie zu stottern begann: „E… es war so

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