Die naechste Frau
hatte?
Alex seufzte und rutschte zu ihrer Seite des Bettes zurück. Bei Jackie wurde es ihr zu warm.
Irgendwann musste sie eingeschlafen sein.
Denn was sie als nächstes registrierte, war das Piepsen ihres Weckers morgens um sechs.
Kapitel 32
Auf Station ging alles seinen gewohnten Gang. Die anderen Angestellten freuten sich, dass Jackie wieder da war.
Sie hatte sich die Hautstrips entfernt. Ihre Wunden waren sehr schnell verheilt. Nur noch eine zarte rote Linie oberhalb ihrer Augenbraue verriet etwas über eine Platzwunde. Ihre Hände zeigten nur noch wenige Kratzspuren und das verpflasterte Knie fiel niemandem auf.
Aslan jedoch merkte sehr wohl eine Veränderung an ihrer Wohnbereichsleitung. Aber sie sagte nichts, wartete nur still ab, bis es sich die Gelegenheit bot, mit Jackie zu reden.
Und das war fast eine Woche später, als sie plötzlich erkannte, warum Jackie so verändert war. Sie entdeckte es in der ersten Sekunde, als ihre Hausleitung die Wohngruppe betrat. Jackie war bei Weitem nicht so verkrampft, wie die letzten Wochen und Monate zuvor, wenn die Chefin erschien. Früher war sie dann immer wie ausgewechselt gewesen. Aus der witzigen Kollegin war plötzlich eine unsichere, verkrampfte Person geworden, die scheinbar nicht mehr gewusst hatte, was sie tun sollte. So wie bei ihrem letzten Aufeinandertreffen, als Jackie sich irgendetwas etwas erlaubt haben musste, was die Chefin total ausrasten ließ.
Aslan hatte es ja mitbekommen. So wütend hatte sie die Breitenbach noch nie erlebt. Am liebsten hätte sie Jackie am gleichen Abend noch die Meinung gegeigt, was sie sich eigentlich dabei gedacht hatte. Aber da hatte sie gesehen, dass Jackie sich selbst schon genug Vorwürfe machte und hatte geschwiegen.
Sie wusste nicht, was das für ein Spiel war zwischen den beiden. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass die Breitenbach auf Frauen stand, noch dazu auf eine wie Jackie. Da konnte sie sich die Chefin schon besser mit Herrn Fischer vorstellen. Die beiden waren ein schönes Paar, wenn man so sah, wenn sie gemeinsam in die Kantine gingen.
Aber dann war ihr das veränderte Verhalten ihrer Wohnbereichsleitung aufgefallen. Sie reagierte nicht mehr konfus, im Gegenteil, sie lächelte die Breitenbach jetzt immer an, wenn auch heimlich, aber sehr entspannt. Ab diesem Zeitpunkt wusste Aslan, was geschehen war.
„Du hast es endlich geschafft, was? Du hast sie soweit, dass sie mit dir ins Bett geht?“, fragte sie Jackie am Abend, als sie alleine im Stationszimmer waren.
Jackie errötete, sagte keinen Ton. Sie blickte auf und sah ihre Mitarbeiterin betroffen an.
„Ich warne dich“, redete Aslan unbeeindruckt weiter, „wenn das wieder nur eine von deinen vielen Bettgeschichten ist, dann bekommst du es mit mir zu tun.“ Ihre Stimme war noch dunkler als sonst, eine drohende Gebärde ihrer Hand unterstrich die ernstgemeinte Warnung.
„Es ist keine Bettgeschichte. Ich liebe sie wirklich“, sagte Jackie leise.
Vor Verblüffung blieb Aslan der Mund offen stehen. „Du liebst unsere Chefin? Weißt du denn überhaupt wie das geht?“, polterte sie los, „das heißt nicht, in vierzehn Tagen kommt die Nächste! Kapierst du das überhaupt?“
„Ja“, sagte Jackie nur.
Aslan betrachtete sie zweifelnd, schüttelte den Kopf. „Ich werde dich daran erinnern“, drohte sie Jackie in ihrer lauten, mütterlichen Art, als sie das Stationszimmer wieder verließ.
Das hätte sie nicht gedacht, dass Jackie es tatsächlich schaffen würde, die Chefin ins Bett zu kriegen. Nie im Leben hätte sie das geglaubt. So eine elegante, gebildete Frau. Und die lässt sich mit Jackie ein?
Das sollte mal einer kapieren!
Kapitel 33
Jackie brauchte lange, um über das Gespräch mit ihrer Kollegin hinweg zu kommen. Immer und immer wieder gingen ihr Aslans Worte durch den Kopf. Was wäre, wenn Aslan wirklich Recht hatte? Wenn sie gar nicht wusste, wie das überhaupt ging mit einer richtigen Beziehung? Konnte sie das überhaupt?
Plötzlich bekam Jackie Angst, der ganzen Sache nicht gewachsen zu sein. Die längste Zeit, die sie mit einer Frau zusammen gewesen war, hatte tatsächlich vier Tage umfasst. Genauer gesagt waren es drei Nächte gewesen, dann hatte sie es geschmissen. Sie konnte einfach nicht. Sie hatte es nicht geschafft, dieser Frau zu erklären, was sie hätte erklären müssen.
Bei Alex aber war es anders, von Anfang an.
Bei ihr war alles so einfach und normal.
Und doch spürte Jackie, wie ihr der
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