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Die naechste Frau

Die naechste Frau

Titel: Die naechste Frau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sanne Hipp
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Schweiß ausbrach und die Angst ihren Brustkorb eng werden ließ.
    Oh Gott. Sie liebte diese Frau. Mehr als alles andere in ihrem Leben. Was sollte sie tun?
    Sie konnte sich nur vornehmen, ihr Bestes zu geben.
    Aber sie zweifelte selbst daran, dass dies ausreichen würde.
     

Kapitel 34
    „Könnten Sie meine Anmeldung zur Fortbildung auch noch unterschreiben?“
    Alex war auf Station. Es war Jackie, die sie ansprach, sie stand inmitten ihrer Kolleginnen.
    Für einen Moment stutzte Alex, dachte sogar kurz an einen schlechten Scherz, aber Jackie verhielt sich völlig unbedarft. Zumindest tat sie so. Keine der Pflegekräfte, die sich in ihrer Nähe befanden, nahm Anstoß daran.
    Was sollte das? In ihrem Privatleben schliefen sie miteinander, Jackie wohnte seit zwei Wochen mehr oder weniger bei ihr und hier umgeben von ihren Kolleginnen sagte sie „Frau Breitenbach“ zu ihr?
    Sie hatten nicht explizit darüber geredet, wie sie beruflich mit dieser Situation umgehen würden, aber für Alex war es doch selbstverständlich gewesen, dass sie sich zumindest duzen würden.
    Es war ihr bereits das letzte Mal aufgefallen, als Jackie in Begleitung von Jasmin zu ihr ins Büro gekommen war. Auch da hatte sie „Frau Breitenbach“ zu ihr gesagt.
    Am Abend hatte sie Jackie darauf angesprochen. Aber die hatte sich nicht konkret dazu geäußert, hatte nur etwas von „muss ja noch nicht jeder wissen“ und „ich sag’s bei Gelegenheit“ gemurmelt. Alex hatte angenommen, Jackie würde zumindest ihre engsten Kolleginnen von ihrem neuen Verhältnis in Kenntnis setzen und sie hatte gedacht, dass dies längst geschehen sei.
    Bis jetzt aber war das offensichtlich noch nicht passiert, und die Frau, die sie liebte wie noch keine andere zuvor, ging beruflich mit ihr um, als sei sie einfach nur ihrer Chefin. Mit dem einzigen Unterschied, dass sie es jetzt unterließ, sie anzubaggern, dachte Alex bitter.
    Sie nahm Jackie das Blatt aus der Hand, ohne sie anzusehen. „Ja, natürlich.“
    Sie mussten dringend darüber reden. Heute noch.
    Würde sie Jackie heute Abend überhaupt sehen? Plötzlich erschien Alex alles so unwirklich. Sie gab ihr das unterschriebene Blatt zurück, sah sie flüchtig an.
    Nun gut. Wenn sie es nicht wollte, dann wäre es ihre Entscheidung. Alex würde nichts tun, was gegen Jackies Willen wäre.
    „Danke“, sagte Jackie und wandte sich wieder ab.
    Am liebsten hätte Alex sie jetzt geschüttelt.
    Aber hatte sie überhaupt ein Recht verletzt zu sein? Sie hatte mit Sabine schließlich auch noch nicht geredet.
    Der Gedanke war noch nicht zu Ende gedacht, als sie plötzlich deren Stimme hörte.
    „Hallo“, drängte Sabine auch noch ins Stationszimmer. Als wäre es hier nicht voll genug. „Geht jemand mit zur Visite? Ist Jasmin da?“ Dann entdeckte sie Alex. Sie stellte demonstrativ ihre Tasche ab und kam zu ihr. „Das ist ja toll, dass du auch da bist. Hab dich schon lange nicht mehr gesehen.“
    Eine der Schwestern machte unaufgefordert Platz neben Alex und die Ärztin nahm es an, ohne zu zögern. „Wie geht es dir?“, wandte sie sich vertrauensvoll an Alex.
    Ihre Hand legte sich auf Alex’ Schulter, strich herzlich einige Male darüber, um dann darauf zu verweilen. Eine sehr vertraute Geste, beinahe zu vertraut, dachte Alex. Als sie sich zu ihr drehte, um zu antworten, sah sie noch, wie Jackie abrupt das Zimmer verließ. „Danke, gut“, sagte sie und zwang sich zu einem Lächeln.
    „Warum bist du auf Station?“
    „Wir haben Mitarbeiter-Meeting in einer halben Stunde.“
    „Ah, ja? Dann muss ich mich ja beeilen.“
    Sie rief nach Jasmin. Die stand aber bereits hinter ihr.
    „Von mir aus können wir loslegen“, hörte Alex Jasmins Stimme. „Wenn Sie hier fertig sind.“
    Bei ihrer letzten Bemerkung war ihr Tonfall leicht süffisant geworden. Alex war sich sicher, dass nur sie selbst das heraushören konnte. Sie warf Jasmin einen vorwurfsvollen Blick zu, den diese mit einem Lächeln kommentierte.
    So wie es den Anschein hatte, war es für Jasmin schon längst klar, dass die Geiger und Alex ein Paar waren. Na ja, sie würde sich noch wundern!
    Wenn Jackie denn endlich einmal etwas sagen würde.
     
    Nachdem sich Jasmin und die Geiger aufgemacht hatten und niemand anderes mehr etwas von ihr wollte, blickte Alex sich suchend nach Jackie um. Wo war sie hingegangen?
    Sie entdeckte sie am Ende des Flurs beim Einräumen der Wäsche.
    „Ist das ein Job, den du machen musst?“, fragte sie erstaunt. Dafür

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