Die Naechte der Venus
erschrak, ihr Kopf fuhr herum. Die Augen des Kaisers glitzerten vor Freude.
»Trifon«, brachte sie endlich heraus.
»Er wurde in deinem Haus gesehen. Wenn er nicht deinen schönen Körper wollte, was dann?«
Domitians Hand legte sich fest auf ihren Kopf und zwang sie dazu, ihn unverwandt anzusehen. Sie hatte sich also nicht getäuscht, als sie glaubte, einen Schatten gesehen zu haben.
»Er wollte Geld«, brachte sie schließlich heraus.
»Dass du ihm so mitleidig wie Juno und Minerva zusammen gegeben hast.«
»Natürlich nicht. Ich habe ihn aus dem Haus werfen lassen und ernsthaft überlegt, ob ich meinen Türhüter verkaufen soll, weil er diesen Abschaum der Gosse hereingelassen hat.«
»Der Türhüter. Hat er ihn nicht vielmehr hereingelassen, weil du es ihm befohlen hast?«
»Niemals!« Ihre Entrüstung war nicht gespielt. »Ich weiß, dass Trifon den Staat vernichten will, und nie würde ich jemanden ins Haus lassen, der nicht deinen Gefallen findet.«
Ohne auf den Schmerz an ihrer Kopfhaut zu achten, senkte sie den Kopf wieder, bis ihre Zunge seine Männlichkeit erreichte. Sie zog die Vorhaut von der Spitze zurück und leckte darüber.
»Du hast recht. Trifon ist nicht mehr als eine Laus, die ich jederzeit zerquetschen kann. Und du, du sollst mich erfreuen und keine Angst vor mir haben.«
Domitians Worte klangen abgehackt, weil sie jedes Mal von einem Stöhnen unterbrochen wurden, wenn sie über seine Eichel leckte.
»Ich würde nie etwas tun, was dir missfällt.« Sie sagte das voller Inbrunst.
»Zeig es mir.«
Langsam senkte sie ihren Schoß über Domitians stramme Männlichkeit.
***
Mit einem Krachen schlug die Tür gegen die Wand. Widar rannte in den kleinen Raum, den er seit seinem Kampf vor sechs Tagen mit dem aus Gallien stammenden Gladiator Drusus teilte. Drusus war nicht da, und Widar schmetterte die Tür von innen wieder zu. Von der Decke regnete es Schmutz, es wurde dunkel im Raum. Durch das Fenster hoch oben unter der Decke war nur noch das fahle Licht der Abenddämmerung zu sehen.
Er tastete nach der Öllampe auf einem Bord neben der Tür. Er fand sie, ebenso zwei Feuersteine und ein kleines Bündel Holzspäne. Die Feuersteine schlug er aneinander, bis sich Funken bildeten, die hoffentlich auf die Holzspäne fielen, um diese zu entflammen. Erst dann könnte er die Öllampe an den Spänen entzünden. Einfacher wäre es, ins Nachbarzimmer zu gehen und ein Licht zu holen. Er hockte sich auf den Steinboden, schlug die Steine gegeneinander, legte seine ganze Kraft in die Schläge. Das Geräusch der aufeinandertreffenden Steine tat ihm gut. Er stellte sich vor, dass sich Tribates Kopf dazwischen befände.
Ein erster Funken fiel zu Boden. Er traf die Späne nicht und verglühte. Widar hielt die Steine dichter an die kleinen Hölzer und schlug wieder zu. Seit er die mysteriöse Botschaft der Unbekannten erhalten hatte, war nichts mehr wie vorher. Tribates hatte nichts Eiligeres zu tun gehabt, als überall herumzuerzählen, dass sein Rivale die Einladung einer Frau erhalten und abgelehnt hatte. Es dauerte nur einen Tag, und der ganze Ludus Magnus hatte Bescheid gewusst. Seitdem betrachteten ihn alle mit einer Mischung aus Mitleid und Hohn. Häufig sah er Gladiatoren, Diener und Wachen die Köpfe zusammenstecken, wenn er vorbeiging.
Nachmittags hatte der lanista ihn und Tribates für einen Übungskampf gegeneinander aufgestellt. Tribates Verachtung war in Neid und Wut umgeschlagen, denn er, Widar, war dem besten Gladiator des Imperiums ebenbürtig gewesen.
»Nimm dich in acht vor mir«, hatte Tribates ihn angezischt. »Du bist nichts gegen mich. Hätte ich ein richtiges Kurzschwert, wärst du Futter für die Löwen.«
Er hatte härter zugeschlagen, als es in einem Übungskampf üblich war, und der lanista hatte nicht eingegriffen. Widars Handgelenke schmerzten noch vom Abfangen der harten Schläge.
Wieder fiel ein Funken. Diesmal traf er die Späne. Rauch stieg auf, und endlich entflammte einer der Späne. Widar entzündete daran die Öllampe.
Das sich im Raum ausbreitende Licht beleuchtete zwei harte Pritschen und einige Haken an den Wänden, die zum Aufhängen der Kleider dienten. An der Wand stand zwischen den Pritschen ein eiserner Dreifuß. In der Schale lagen Kohlen. Die kälteempfindlichen Römer behaupteten, es wäre noch beinahe Winter, obwohl tagsüber die Sonne schien und es so warm war, dass man keinen Umhang brauchte. Mehr Einrichtungsgegenstände gab es im Raum
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