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Die Naechte der Venus

Die Naechte der Venus

Titel: Die Naechte der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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packte Brutus an der Schulter und versetzte ihm einen Stoß.
    Mit grotesken Sprüngen lief der Krüppel vor ihnen her durch den Gang. Sein Lendenschurz flatterte und zeigte seinen blanken Hintern.
     
    ***
     
    Brutus war nicht zu sehen, als sie die Bäder betraten. Obwohl Caelia mehr als einmal hier gewesen war, beeindruckte sie immer wieder die prunkvolle Ausstattung der enorm hohen Hallen. Säulenreihen stützten prächtig bemalte Deckengewölbe, in Wandnischen standen Statuen und zwischen den beiden Durchgängen zum frigidarium – dem Raum mit dem Kaltwasserbecken – stand eine mehr als mannshohe Statue Domitians – gewandet als Jupiter.
    Eine Handvoll Sklaven, durchweg schön gewachsene Jünglinge und Mädchen mit langen glatten Haaren, sprangen bei ihrem Eintritt auf. Sie waren nackt bis auf goldene Spangen an den Oberarmen. Ein Junge griff nach Caelias Umhang, ein anderer machte sich an Domitians Sandalen zu schaffen. Beim Bücken stolperte er, und um nicht vollends zu fallen, musste er sich abstützen. Unglücklicherweise geriet seine Hand auf den Fuß des Imperators. Domitian zog ihn weg und trat nach dem Jungen. Er traf ihn hart am Unterarm. Der Arme verzog vor Schmerz das Gesicht, gab aber keinen Laut von sich.
    »Tölpel!« Domitian wollte noch einmal zutreten, aber Caelia schmiegte sich an ihn.
    »Lass ihn. Es war doch nur ein Versehen. Ich helfe dir.«
    Sie nahm ihm den staubigen Reiseumhang von den Schultern und warf ihn einem wartenden Knaben zu. Domitian bewegte sich, als wäre eine große Last von ihm genommen. Sie öffnete seinen Gürtel und die Spange, die die Übertunika auf den Schultern hielt. Das mit verschlungenen Mustern bestickte Gewand glitt zu Boden, darunter kam eine weiße wollene Untertunika zum Vorschein. Selbst sie war von der Reise staubig.
    Hinter einer Säule kam auf einmal Brutus hervorgeschossen. Er hatte sich seines Lendenschurzes entledigt, kratzte sich an den mächtigen Hoden, während er um die Gruppe herumtanzte.
    Die Sklaven legten alle Kleidungsstücke sorgfältig zusammen, während Caelia und Domitian nach Brutus das frigidarium betraten. Sie hielten sich wieder an den Händen, und Caelia betrachtete unauffällig Domitians nackten Körper. Sein gladius hing schlaff zwischen seinen Beinen.
    »Du bist immer noch straff, und deine Haut ist so rein wie die eines Jünglings.« Sie gab ihm einen leichten Klaps auf die Schulter.
    »Das sagst du nur, weil du mir schmeicheln willst. Niemand sagt mir die Wahrheit.«
    »Aber das ist die Wahrheit. Ich sehe doch, was du für ein schöner Mann bist.«
    Diesmal drückte sie ihm einen Kuss auf die Schulter.
    Mit fünfundvierzig Jahren war der Imperator kein junger Mann mehr, er hatte die Stattlichkeit der Jugend verloren, war aber immer noch kräftig und durchtrainiert und sah für einen Mann seines Alters gut aus.
    Er drehte sich zu ihr um, ließ seine Hände wohlgefällig über ihren nackten Leib gleiten.
    »Lass uns ins Bad gehen und ein bisschen Sport treiben. Diesmal Badesport, kein Bettsport.«
    Der Imperator lachte über seinen eigenen Scherz und ging vor ihr her. Als Bettsport pflegte er sein Vergnügen zu bezeichnen. Caelia löste erst noch ihre Zöpfe, fuhr sich mit den Fingern durch die seidige Mähne, ehe sie ihm folgte.
    Das frigidarium war in weißem Marmor gehalten. Das Wasserbecken war so groß, dass eine centurie Platz darin gefunden hätte. Brutus stand am Beckenrand, tauchte den rechten Fuß ins Wasser, bewegte die Zehen und schien sich an den dadurch entstehenden Wellen zu freuen. Auf einmal trat er mit aller Kraft auf das Wasser, dass es hoch aufspritzte. Er machte dazu das krächzende Geräusch, das bei ihm ein Lachen war.
    Vom frigidarium gingen alle übrigen Räume des Bades ab: Das Dampfbad, die Räume mit den Warm- und Heißwasserbecken und die Massageräume. Ein Ausgang führte nach draußen zu einem Sportplatz mit überdachtem Säulengang. Domitian strebte zu den Massageräumen, Caelia folgte ihm. Brutus vergnügte sich weiter damit, das Wasser zu treten.
    Im Massageraum war es sehr warm. Zwei reich verzierte Bänke aus Ebenholz standen nebeneinander. Auf jeder lagen seidene Decken und Kissen. Neben den Liegen standen muskulöse Masseure aus Phrygien mit eingeölten Körpern, was ihre Muskeln noch besser zur Geltung brachte. Ihre wilden schwarzen Locken bändigten sie mit Stirnbändern. Ähnliche Bänder trugen sie auch um die Oberarme, die durch die schwellenden Muskeln beinahe gesprengt wurden.
    Sie

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