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Die Naechte der Venus

Die Naechte der Venus

Titel: Die Naechte der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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hatte es tief in sich geahnt. Sie holte tief Luft und stützte sich mit der linken Hand auf einen mit Schriftrollen übersäten Tisch.
    Sigerius ließ sich wieder schnaufend auf seinen Stuhl fallen. Seine Massen quollen über die Seiten hinaus. Er verschränkte die dicken Finger ineinander und wartete ab. Dabei schaute er aus dem Fenster, als gäbe es eine interessante Aussicht zu bewundern, obwohl nur eine Mauer des Palastes zu sehen war.
    »Warum bin ich hier?« Ihre Stimme klang nicht mehr ganz so zuversichtlich wie zu Beginn des Gespräches.
    »Soweit ich weiß, lautete der Befehl, dich in den Palast zu bringen. Das ist so eindeutig, dass auch der dümmste Prätorianer nichts falsch machen kann. Hätte er befohlen, dich zu seinem Landgut bringen zu lassen, wärst du jetzt da.«
    »Er ist also in den Albaner Bergen.«
    »Soweit ich weiß«
    »Und ich?« Langsam schlug ihre Wut in Verzweiflung um und das nicht nur wegen der zähen Unterhaltung mit Sigerius, sondern auch deswegen, weil sie nur ein Spielball in Domitians Händen war. »Ich kann doch nicht einfach hier blieben.«
    »Ist etwas nicht zu deiner Zufriedenheit? Soll ich ein paar Sklaven auspeitschen lassen?«
    »Es ist alles in Ordnung«, beeilte sie sich zu sagen. Sigerius war es zuzutrauen, dass er willkürlich jemanden auspeitschen ließ. »Ich habe Geschäfte in der Stadt zu erledigen. Ich kann nicht bleiben.«
    »Was kann eine schöne Frau mit Geschäften zu tun haben?« Sigerus riss die Augen weit auf, tat so, als könne er sich da gar nichts vorstellen. »Du kannst dich bedenkenlos mir anvertrauen. Ich werde alles zu deiner Zufriedenheit erledigen lassen.«
    »Das hättest du gerne«, dachte Caelia , »damit du genau Bescheid weißt. Eher beiße ich mir die Zunge ab, als dir etwas anzuvertrauen.« Der zweite Kammerherr galt in Rom als einer der eifrigsten Zuträger des Imperators. Wenn er von Widar erfuhr, könnte sie es Domitian gleich selbst erzählen.
    Laut sagte sie: »So wichtig ist es dann nicht, dass ich dich damit belästigen muss.«
    Ohne eine Antwort abzuwarten drehte Caelia sich um und verließ den Aufenthaltsraum.
    Die Götter waren wirklich gegen sie. Bei Minerva, Widar wartete seit Tagen auf sie, dachte inzwischen bestimmt, sie sei unzuverlässig und er nur eine Laune für sie gewesen. Sie schluchzte auf.
     
    ***
     
    Caelia wachte davon auf, dass jemand in ihr Gemach stürmte. Die Schritte hallten auf dem Marmorboden und näherten sich einem Fenster. Mit einem Ruck wurde der Vorhang zur Seite gerissen. Ein Sonnenstrahl traf ihr Gesicht. Sie musste niesen, konnte nun nicht mehr länger so tun, als hätte sie das Eindringen nicht bemerkt. Mühsam blinzelte sie ins Sonnenlicht, ohne jedoch etwas zu erkennen.
    »Süße Langschläferin. Die besten Stunden des Tages für die Jagd sind die Morgenstunden. Weißt du das nicht?«
    Sie erkannte Domitians Stimme, drehte sich, damit die Sonne ihr nicht länger ins Gesicht schien, schlug die Augen vollends auf und erblickte den Unterleib des Imperators, bekleidet mit einer knielangen weißen Tunika und einem braunen Reisemantel.
    »Ich bin aber nicht auf der Jagd. Außerdem ist es nicht am Morgen, sondern bereits Nachmittag. Ich war früh wach und habe mich nach dem Essen hingelegt, weil mir langweilig war.«
    Obwohl es üblich war, sich nach dem Essen hinzulegen und während der heißen Zeit des Tages zu ruhen, hatte sie das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen.
    »Du bist die Beute. Auch die muss sich an die Jagdzeiten halten.« Domitian lachte. Sein Anblick verfehlte seine Wirkung auf Caelia nicht.
    »So – die Beute.« Sie fand ihre Sicherheit wieder, rekelte sich auf dem breiten Bett, aber als er auf ihre Einladung nicht reagierte, setzte sie sich auf. »Warum lässt du mich so lange warten?«
    »War es so lange?«
    »Vier Tage.«
    »Was sind schon vier Tage für Götter. Ich musste auf mein Landgut, als ich die Nachricht bekam, dass die Bärenfamilie endlich eingetroffen ist, auf die ich schon so lange warte.«
    Domitian und seine Leidenschaft für Tiere und die Jagd!
    »Leben sie noch?«
    »Natürlich. Sie sind zu jung, um richtige Gegner für mich zu sein.« Er zog Caelia vom Bett hoch. »Du bist nicht zu jung für mich.«
    »Bin ich eine Gegnerin für dich?«
    Sie lachte und drehte sich so, dass ihr Busen gut zur Geltung kam. Sie trug nur ein hauchzartes bis zum Boden reichendes Gewand, das mehr enthüllte als verdeckte. Domitian achtete nicht auf ihre verführerische Geste.
    Er ließ

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