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Die Naechte der Venus

Die Naechte der Venus

Titel: Die Naechte der Venus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Alberti
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wandern.
    »Willst du einen Kampf mit mir wagen?«, flüsterte er in ihr Ohr, schob ihr dabei eines der gefüllten Weinblätter in den Mund. Sauce tropfte auf ihr Dekolletee. Er beugte sich vor, um sie von ihrer Haut zu lecken. Seine Zunge verursachte ein Prickeln in ihrem Körper.
    Geschrei von den Zuschauerrängen zeigte an, dass der erste Kampf vorüber war. Sie riskierte einen Blick über Domitians Kopf hinweg in die Arena. Ein toter Körper wurde von einem Maultiergespann über den Sand geschleift.
    Sofort danach betraten die nächsten beiden Gladiatoren die Arena. Domitian achtete nicht auf den Gruß der Männer. Seine Zunge zog eine feuchte Spur von ihrem Dekolletee zu ihrer Halsgrube, umkreiste ihren Kehlkopf und fuhr über ihr Kinn bis zu ihrem Mund. Ihre Lippen fanden sich, Caelia schloss die Augen. Domitian zog sie näher an sich, ihre Hände wühlten sich durch die Falten seiner Toga, um seinen Leib zu umspannen. Brutus kam heran und umarmte ihre Füße. Er schmatzte einen Kuss auf den Knöchel, begann dann ihren Unterschenkel so gewissenhaft zu lecken, als befreite er einen Knochen vom Fleisch. Sie wollte ihn abschütteln, aber mit einem Grunzen umarmte er sie fester.
    In der Arena klirrten die Schwerter aufeinander. Sie warf einen Blick an Domitians Ohr vorbei und meinte auf einmal, Widar dort unten zu sehen. Der Schreck fuhr wie ein lähmender Blitz in ihren Körper. Erst nach einem Blinzeln erkannte sie, dass nicht der Geliebte im glühenden Sand um sein Leben kämpfte.
    »Was ist mit dir?« Jäh ließ der Imperator sie los. »Du bist steif wie ein Brett. Sehnst du dich nach einem anderen?« Seine Augen hatten sich zu Schlitzen verengt.
    »Niemals«, hauchte sie. Die Götter allein wussten, wie viel Überwindung es sie kostete, dieses Wort hervorzustoßen. Das dazugehörige verächtliche Lachen brachte sie nicht mehr zustande.
    »Ah, Brutus hat es sich da unten gemütlich gemacht. Stört er dich?«
    »Ja.«
    »Geh weg da!« Domitian schob den Krüppel zur Seite.
    Mit hängenden Schultern schlich Brutus in eine Ecke der kaiserlichen Loge und setzte sich mit dem Rücken zu ihnen auf den Boden. Caelia atmete auf.
    »Warum magst du meinen Brutus nicht?« Domitian knabberte an ihrem Ohr.
    »Er ist so hässlich und schwitzt. Ich mag nicht, wenn er mich anfasst.«
    Sie entspannte sich unter den Zärtlichkeiten und lehnte den Kopf zurück. »Wie kannst du ihn nur ertragen?«
    In Rom war es Mode, einen Krüppel im Haushalt zu haben, so wie es vor Jahren Mode gewesen war, Fischteiche zu unterhalten. Caelia unterwarf sich sonst jedem Modediktat, aber mit einem Krüppel konnte sie sich nicht anfreunden. Sie konnte nicht verstehen, warum man diese armen Kreaturen ständig um sich haben wollte.
    »Er amüsiert mich, wenn du es gerade nicht tust.« Domitians Lippen glitten über ihre Schläfe.
    »Aber jetzt bin ich doch da.«
    Wie eine Schlange ließ sie sich zu seinen Füßen niedergleiten.
    Ihren Kopf drückte sie gegen seine Knöchel, mit den Händen umfasste sie seine Knie. Langsam schob sie ihr Gesicht an seinen Beinen entlang, wühlte den Kopf unter seine Toga und die bestickte Tunika, presste ihre Lippen auf die Innenseite seines Oberschenkels. Er stöhnte auf und spreizte die Beine. Caelia tauchte wieder unter seiner Kleidung hervor und schob sich halb auf seinen Schoß.
    »Was soll das Volk von uns denken?«, flüsterte sie, als der Imperator sie näher an sich ziehen wollte.
    »Dass du meine wilde felis bist. Sie können uns aber nicht sehen.« Er knetete ihren Hintern und knabberte zart an der weichen Haut ihres Halses.
    »Der Gladiator Achilleus tritt an gegen Herakles aus Capua!«, schrien die Ausrufer auf den Tribünen.
    Caelias Kopf ruckte herum.
    »Mach weiter.« Domitian biss kräftiger zu.
    Sie schmiegte sich an ihn, reckte aber den Kopf, um zu sehen, was in der Arena geschah. Widar trat neben einem hünenhaften, schwarzhaarigen Gladiator in das gleißende Licht. Mit festen Schritten gingen sie auf die Loge des Imperators zu. Beide trugen sie den Helm unter dem Arm, sie konnte ihre entschlossenen Mienen erkennen. Ihr wurde flau im Magen. Der Hüne namens Herkules trug seinen Namen zu recht und sah wie ein erfahrener Kämpfer aus. Sein Körper war mit Narben übersät. Widar durfte sie hier nicht sehen.
    Sie ließ sich von Domitian an seine Brust ziehen und bedeckte seinen Hals mit wilden, verzweifelten Küssen.
    »Schon besser.« Er hob die Hand, um den Gruß der Gladiatoren entgegenzunehmen,

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