Die Naechte der Venus
meine letzte Hoffnung.«
»Ich soll dir Geld gehen? Wie viel?«
»Drei Millionen Sesterze.«
Das war viel Geld, aber nicht so viel, dass sie es ihm nicht geben konnte. Sie würde den Verlust nicht einmal merken. Dennoch öffnete sie den Mund, um es kurz und knapp abzulehnen. Er sollte nicht glauben, dass er sonst auf sie herabschauen und jetzt an Familienbande appellieren konnte. Aber auf einmal kam ihr eine Idee, die so gut war, dass sie sich am liebsten selbst auf die Schulter geklopft hätte. Deshalb sagte sie: »Das ist viel.«
»Wenn du mir nicht hilfst, bin ich ruiniert. Ich zahle es dir so schnell wie möglich zurück.«
»Nun gut, ich werde dir helfen und dir das Geld geben, aber dafür musst du auch etwas für mich tun.«
»Alles, was du willst, edle Caelia.«
»Als Erstes möchte ich, dass du aufhörst so theatralisch zu sein. Wir sind Geschäftspartner.«
Publius nickte stumm. Es war herrlich, Geschäfte zu machen. Allmählich glaubte sie zu verstehen, was Männer daran so anzog: Es war wie guter Sex.
»Dann will ich, dass du mir einen Gladiator aus dem Ludus Magnus freikaufst. Wie du es machst, ist mir egal, aber es darf keine Spur zu mir führen.«
»Was willst du mit einem Gladiator?«
»Das geht dich nichts an. Du bekommst eine Million Sesterze sofort und den Rest, wenn der Gladiator Achilleus bei mir ist. Schicke ihn in meine Villa in Baiae. Ich werde mich dorthin begeben und lass dir nicht zu viel Zeit.«
Sie ging um ihren Stiefsohn herum, strich ihm mit dem Zeigefinger über den Arm. Sofort bildete sich bei ihm eine Gänsehaut. Sie genoss noch einmal das Gefühl der Überlegenheit mit einem letzten Blick auf ihn, bevor er den Raum verließ.
Laut lachend lief Caelia in ihr Schlafgemach. Hortensius und Asinoë schauten ihr überrascht entgegen. Sie waren gerade dabei, die Garderobe ihrer Herrin zu lüften und zu ordnen und hatten einen ganzen Stapel Gewänder auf dem Bett ausgebreitet.
»Ich bin so glücklich. Wir werden bald nach Baiae reisen.« Mit ausgebreiteten Armen lief sie auf ihre Sklaven zu, umarmte Asinoë und küsste sie auf den Mund.
Ihre Zofe erwiderte die Liebkosung bereitwillig. Ihre warmen Lippen pressten sich auf Caelias, und eine vorwitzige Zungenspitze suchte sich einen Weg zwischen den Zähnen hindurch. Als sich die Frauen wieder voneinander lösten, stand Hortensius mit erwartungsvollem Gesichtsausdruck neben ihr. Sie wandte sich ihm zu. Er zog sie in seine Arme, rieb seine Nase an ihrer, bevor er ihre Wangen und Wimpern mit sanften Küssen bedachte. Caelia lehnte sich an ihn und fühlte sich wohl.
Hortensius schob den Ausschnitt ihrer Tunika beiseite und entblößte eine ihrer wohlgeformten Schultern. Seine Lippen wanderten über die zarte Haut. Caelias rechte Hand grub sich in sein weiches Haar, während Asinoë die Finger ihrer anderen Hand küsste. Beide wussten, was ihrer Herrin gefiel.
Alle drei drängten zum Bett und fielen schließlich in den dort liegenden Kleiderberg. Über Hortensius Gesicht breitete sich – einem Flügel gleich – ein Schleier aus. Er blies ihn fort, und alle drei lachten.
»Du siehst aus wie ein Mädchen«, kicherte Caelia.
»Süßes kleines Mädchen«, echote Asinoë. Ihre Hand strich über seinen Oberkörper, seinen Bauch und verharrte auf seinem Geschlecht.
Hortensius schlug die Augen nieder.
»Ich heiße Hortensia und bin ja so schüchtern«, quiekte er mit verstellter Stimme.
»Wir verkleiden ihn.«
Caelia klatschte in die Hände. Jede verrückte Idee kam ihr in ihrer augenblicklichen Stimmung gerade recht. Hortensius und Asinoë waren sofort Feuer und Flamme.
Die beiden Frauen zogen den jungen Mann auf die Füße. Er trug eine kurze Tunika, die auf der linken Schulter von einer silbernen Spange gehalten wurde. Caelia löste sie, und das kurze Kleidungsstück glitt zu Boden. Hortensius war ganz und gar haarlos und seine Haut so zart wie die eines Kindes. Er hätte wirklich ein Mädchen sein können, wenn da nicht ein Penis wäre – der nun begann, sich in die Höhe zu recken.
»Das gehört sich aber nicht für ein Mädchen.«
Caelia umfasste seinen Speer.
»Oh, oh«, stammelte Hortensius immer noch mit verstellter Stimme und schob den Unterleib vor.
»Böses Mädchen.«
Caelia versetzte ihm einen Klaps auf den Oberschenkel.
Von hinten umarmte ihn Asinoë. Ihre Lippen strichen über seine Schulter, und die Finger streichelten seinen Bauch.
»Was – möchte – denn – das – Mädchen – heute – anziehen?«,
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