Die Nächte des Wolfs 02 - Zwischen Mond und Verderben
Augenblick haben sie dummerweise nur blutsverwandte Reinrassige zur Verfügung, mit denen sie keine Paarung oder Fortpflanzung wagen können. «
» Lass dich durch unsere Anwesenheit nur nicht stören « , meinte Cat angewidert.
» Iswinite. « Alexi fuhr fort. » Wenn sie also auch nur die geringste Chance auf eine genetische Replikation haben wollen, dann brauchen sie so viele DNA -Proben wie möglich, und zwar welche, die altersbedingt nicht zu sehr zerfallen sind. «
Mir zog es das Herz zusammen. » Beim Menschen beginnt der Zerfall der DNA in jungen Jahren. « Ich rieb mir die Stirn und sah Alexi an. Er wusste es bereits. » Mein Gott. Die DNA eurer Mutter « , keuchte ich. » Die ist für die CIA wertlos. Sie … «
Pietr nickte. Auch er begriff. » Sie kann diesen Leuten nicht mehr nutzen – nur noch als Köder für uns. « Er schloss die Augen und ich setzte mich auf und schlang meine Arme um ihn.
» Wir müsse sie dort herausholen. « Ich sprach aus, was alle dachten.
» Und das Heilmittel muss dann schon bereitstehen « , erklärte Cat.
» Ich werde tun, was immer ich kann « , versprach ich.
Cat übernahm das Kommando. » Harascho. Wir brauchen ein steriles Küchenmesser, Schüssel, Mörser und … deinen Arm. «
Ich ließ Pietr los und suchte in der Küche die Sachen zusammen. Dann brachte ich alles ins Esszimmer.
Cat holte Verbandsmaterial und Alexi fuhr eine ziemlich eindrucksvolle chemische Apparatur auf. Ich setzte mich an den Tisch, Cat schob mir den Ärmel hoch und desinfizierte meine Ellenbeuge.
Alexi murmelte: » Wenn diese Aufzeichnungen stimmen … « Er streckte die Hand nach dem Anhänger aus, den ich gern übergab. Mein Herz war das Mindeste, was ich hier beisteuern konnte. » Viel sollten wir weder vom Bernstein noch vom Blut brauchen, damit es funktioniert.«
Er legte den Anhänger in einen Mörser und reichte ihn mit dem Stößel an Pietr weiter. » Nur zu. Du hast ihr das Herz schon einmal gebrochen – tu’s für einen guten Zweck. «
Murrend setzte Pietr den Stößel an und ich hörte den Anhänger zerbrechen. Langsam und bedächtig zerrieb er die Bruchstücke, damit er keinen Staub aufwirbelte und nichts vom kostbaren Material verloren ging.
Dann sprang die Haustüre auf und wir standen alle für einen Augenblick stocksteif da, da wir erwarteten, dass Amy hereinstürmen und nach oben unter die Dusche verschwinden würde. Stattdessen kam Max und sah kurz nach, was hier vor sich ging. » Bin gleich wieder da! « rief er über seine Schulter nach hinten.
Dann ein kurzer Schmerz, als die Klinge in meine Haut schnitt, das Gefühl, dass etwas Warmes an meinem Arm herablief – mein Blut.
Max kramte unterdessen in Amys Rucksack herum. » Das Mädchen macht mich noch ganz fertig « , stöhnte er und zog einen Skizzenblock und Bleistifte hervor. » Ich genieße es aber in vollen Zügen « , meinte er und grinste. » Hier alles in Ordnung? «
Alexi nickte.
Ich warf einen Blick auf die rote Pfütze, die sich in der Schüssel sammelte. » Und Menschenblut macht euch nicht … «
Max schnaubte verächtlich und Pietr gluckste.
» Jessie « , tadelte Cat. » Wir sind doch keine Haie. Und keine Vampire « , fügte sie etwas wehmütig an. » Menschenblut reizt uns nicht die Bohne. «
» Viel zu verseucht mit Chemikalien und Konservierungsstoffen « , flüsterte Pietr. » Interessant ist es nur, wenn da ein Stoff drin ist, für den der Oborot besonders empfänglich ist … «
» Oder süchtig danach « , fügte Cat an. » Heroin, Meth, Kokain … «
» Oder Pizza « , flüsterte Max und funkelte mich verschmitzt an. » Was gab’s bei euch heute zum Mittagessen, Jessie? « , knurrte er und leckte sich die Lippen.
» Du bist echt schrecklich « , ächzte ich.
» Du sprichst das Offensichtliche aus « , meinte Pietr.
» Hey « , sagte ich zu Max. » Hat Amy etwa wieder zu zeichnen angefangen? «
» Da. Aber sie bringt mich um, wenn ich euch das zeige. Sind fast nur Akte « , erklärte er und reckte die Brust vor. » Von mir. «
» Lügner. « Er bluffte natürlich. » Woran arbeitet sie wirklich? «
» An mir « , prahlte er und wackelte mit den Augenbrauen. » Fast so viel, wie ich an ihr arbeite. « Er zwinkerte mir zu.
» Jetzt fließt das Blut stärker « , meinte Pietr erstaunt und beugte sich über meinen Arm.
» Weil mir dein Bruder den Puls hochtreibt « , schnaubte ich.
» Schau, so habe ich sie gezeichnet … « Er zog ein Blatt aus dem Skizzenblock und hielt es
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